Meghan Markle durfte als Gast-Chefredakteurin an einer Ausgabe des Modemagazins Vogue mitwirken. Ihre Entscheidung für das Titelthema ist ein eindrucksvolles Statement – das allerdings viele vor den Kopf stößt.
Mode, Royals und die Klimaaktivistin Greta Thunberg – drei Dinge, die nicht unbedingt zusammenpassen? In der September-Ausgabe der britischen „Vogue“ funktioniert diese Kombination tatsächlich. Herzogin Meghan Markle hat die Edition sieben Monate lang als Gast-Chefredakteurin mitgestaltet – und wollte damit ein Zeichen setzen.
Das Cover des Modemagazins ziert nämlich kein Star und auch nicht Meghan selbst, sondern eine Schwarz-Weiß-Collage von 15 Frauen, die die Welt verändern – von Politikerinnen und Aktivistinnen bis zu Models und Schauspielerinnen. Darüber ist der orange Schriftzug „Forces for Change“ („Kräfte des Wandels“) zu lesen. Inhaltlich sind unter anderem Interviews mit Michelle Obama und Jane Goodall angekündigt.
Hier kannst du das Cover der Vogue bei Twitter sehen:
Meghan Markle hofft, ihre Leser zu inspirieren
Zu den Gesichtern, die Herzogin Meghan für das Titelblatt ausgewählt hat, zählen neben Greta Thunberg zum Beispiel die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern, die Schauspielerin und MeToo-Unterstützerin Jane Fonda, die in Nigeria geborene, feministische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie und die Transgender-Schauspielerin, LGBTQI-Aktivistin und Trump-Gegnerin Laverne Cox.
In der britischen Vogue erklärte die Herzogin, welche Motivation hinter dem Projekt steckt: „… Ich hoffe, man wird die Kraft der Gemeinschaft in dieser diversen Auswahl von Frauen spüren, die für das Cover ausgesucht wurden (…). Ich hoffe, die Leser fühlen sich von den ‚Kräften des Wandels‘, die sie auf diesen Seiten finden werden, genauso inspiriert wie ich.“ Das sechzehnte Glied der Collage ist daher ein Spiegel – er soll die Leser dazu ermutigen, sich selbst als Teil einer außergewöhnlichen Zeit zu sehen und etwas zu verändern.
Viele Konservative sind not amused
Meghan Markle hatte schon Anfang Juli Aufsehen erregt, als sie und Prinz Harry auf Instagram einen Aufruf für die Rettung der Erde posteten. Nun geht sie diesen Weg konsequent weiter. Eigentlich ein lobenswertes Engagement – doch es gibt ein Problem: Die Herzogin muss politisch neutral sein, ebenso wie die Queen. Und einige namhafte Konservative sind deshalb not amused.
Laut der britischen Boulevardzeitung „The Sun“ äußerte sich etwa Ingrid Seward, die Chefredakteurin des Magazins „Majesty“ dazu mit den Worten: „Die Herzogin von Sussex hat dem Haus Condé Nast (dem Verlagshaus der ‚Vogue‘) einen großen Gefallen getan – dem Haus Windsor eher weniger“. Ann Widdecombe, Mitglied der Brexit Party, urteilte: „Royals müssen sich nicht nur aus der Politik heraushalten, sondern müssen auch so wahrgenommen werden, dass sie sich heraushalten.“
Die Fans von Meghan Markle verteidigen sie
Der „Express“ berichtet, dass der bekannte Journalist Dan Wootton in der TV-Sendung „Lorraine“ sogar noch drastischere Worte gefunden habe: „Die Queen wird (diesen Schritt) für eine absolut idiotische Entscheidung halten, und ich tue das auch.“ Seine Kritik habe sich nicht nur auf die Herzogin, sondern auch auf die abgebildeten Frauen bezogen, die teilweise links, gegen Donald Trump oder sogar gegen die Monarchie seien.
In den sozialen Netzwerken stellten sich jedoch viele Fans hinter Meghan und ihre „Vogue“-Ausgabe: „Ich denke, die Leute sollten aufhören, auf sie loszugehen. Warum sollte sie das nicht tun. Ich finde es brillant“, schreibt eine Twitter-Userin. „Wow! Mich verblüfft die Negativität, wann immer Meghan irgendetwas macht. Zu viele bittere, neidische Menschen“, lautet ein Kommentar auf Instagram unter dem dazugehörigen Post der Royals. Ein anderer: „Bring weiter Positivität in die Welt und nutze deinen Einfluss für etwas Gutes. Ignoriere die engstirnigen Hasser und Snobs.“
Das Cover lenkt die Aufmerksamkeit auf wichtige Themen
Utopia meint: Auch wenn sich die Herzogin mit politischen Statements viele Feinde macht: Meghan beweist mit ihrer Vogue-Ausgabe, dass sie sich mit den aktuellen Problemen der Welt auseinandersetzt. Gerade die Tatsache, dass sie ein oberflächliches Medium wie ein Mode-Magazin nutzt, um inspirierenden Frauen eine Plattform zu bieten, könnte in den Köpfen ihrer Fans einiges bewegen. Selbst die Kritik an ihrem Projekt lenkt die Aufmerksamkeit somit auf Themen, die wichtiger sind als Stars und Glamour: die Diskriminierung von Frauen, Rassismus – und die Klimakrise.
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