Öko-Test hat 21 Allzweckcremes getestet, also Hautcremes, die für den ganzen Körper und die ganze Familie geeignet sein sollen. Viele schnitten sehr gut ab, doch einige beliebte Markenprodukte fielen im Test durch – darunter auch die blaue Nivea-Creme.
Mit Allzweckcremes kann man nicht nur das Gesicht, sondern den ganzen Körper eincremen. Oft nutzt die ganze Familie dieselbe Creme. Darum ist es wichtig, dass diese Cremes möglichst frei von Schadstoffen und hautverträglich sind. Das wohl bekannteste Beispiel für eine solche Creme: Die klassische Nivea-Creme in der blauen Dose. Doch ausgerechnet die schneidet bei Öko-Test schlecht ab – genau wie einige andere bekannte Markenprodukte.
Naturkosmetik ist durchweg „sehr gut“
Unter den 21 Allzweckcremes, die Öko-Test ins Labor schickte, waren vier Cremes von zertifizierten Naturkosmetik-Herstellern wie zum Beispiel Weleda („Skin Food“). Sie schnitten alle mit „sehr gut“ ab.
Auch neun weitere Cremes bekommen von Öko-Test das Testurteil „sehr gut“, eine schneidet mit der Note „gut“ ab. Darunter sind auffallend viele günstige Cremes von Eigenmarken der Supermarkt- und Drogerieketten. Unter den „sehr guten“ Cremes sind zum Beispiel
- Balea Pflegecreme von Dm
- Isana Pflegecreme von Rossmann
- Elkos Body Hautcreme von Edeka
Problematische Mineralölrückstände bei Nivea & Co.
Vier Allzweckcremes im Test bewertete Öko-Test dagegen mit „mangelhaft“, eine sogar mit „ungenügend“. Bei allen handelt es sich um ziemlich bekannte Markenprodukte.
In den fünf Cremes, die besonders schlecht abschneiden fand das Testlabor allesamt Mineralölrückstände: Bei den aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) handelt es sich um Substanzen, von denen einige im Verdacht stehen, Krebs zu erregen oder das Erbgut zu schädigen.
„Woher die MOAH stammen, ist klar: Aus den Paraffinen, die weit oben auf der Zutatenliste aller belasteten Produkte stehen“, schreibt Öko-Test. Die Schadstoffe sind Rückstände aus dem Erdöl, aus welchem Paraffine hergestellt werden. Zwar hält das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) MOAH auf der Haut für unproblematisch, doch Öko-Test hält hier noch zu viele Fragen für ungeklärt. Darum werteten die Tester:innen auch die Verwendung von Paraffinen in den Cremes ab.
Durchgefallen sind im Test unter anderem:
- Nivea Creme
- Florena Creme
- Neutrogena Reichhaltige Feuchtigkeitscreme
Dass es auch ohne erdölbasierte Fette wie Paraffine geht, zeigen viele der „gut“ und „sehr gut“ bewerteten Cremes im Test: Pflanzliche Fette wie Sonnenblumenöl oder Sheabutter sind pflegender für die Haut und weniger problematisch für die Umwelt.
Mikroplastik und allergene Dufstoffe
Neben den Fettschadstoffen kritisiert Öko-Test nur wenig: Zwei Cremes enthalten PEG/PEG-Derivate, welche die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen können – darunter auch die im Test durchgefallene Creme von Neutrogena.
In einigen Produkten stecken synthetische Polymere – Mikroplastik im weiteren Sinne. Öko-Test wertete diese Produkte deutlich ab. Welchen Schaden Mikroplastik in der Umwelt und in unserem Körper anrichtet, ist noch ziemlich unklar. Zudem zeigen anderer Hersteller längst, dass es auch ohne geht.
Allergiker:innen und Menschen mit empfindlicher Haut müssen wie bei allen Pflegeprodukten auch bei Cremes gut aufpassen: Fast alle enthalten Duftstoffe. Empfindliche Haut reagiert darauf mitunter mit Reizungen. Allerdings setzen von den getesteten Marken nur CD und Nivea Duftstoffe ein, die als besonders allergieverdächtig gelten.
Lies dazu auch: Sensitiv-Kosmetik: Pflege für empfindliche Haut
Utopia meint: Das Prinzip von Allzweckcremes ist gut, denn es spart im Idealfall viele weitere Produkte ein. Auch wenn Öko-Test im aktuellen Test mit vielen dieser Cremes zufrieden ist: Wir empfehlen auf zertifizierte Naturkosmetik zu setzen. Nur hier kannst du dich in der Regel darauf verlassen, dass weder problematische Erdölbestandteile, noch Mikroplastik enthalten sind. Die hier eingesetzten pflanzlichen Fette pflegen deine Haut effektiv und natürliche Inhaltsstoffe schonen die Umwelt.
Alle Details findest du in der Ausgabe 10/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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