Frankreichs neues Gesetz macht Schule: Auch Italien will Supermärkte dazu bringen, unverkaufte Nahrungsmittel an gemeinnützige Organisationen zu spenden.
Anfang Februar hat der französische Senat einem neuen Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung zugestimmt und es damit amtlich gemacht. Demnach müssen Supermärkte in Frankreich nun alle nicht verkauften oder unverkäuflichen Lebensmittel entweder für wohltätige Zwecke spenden oder als Tierfutter bzw. als Kompost der Landwirtschaft zur Verfügung stellen.
Schon länger war bekannt, dass Italien dem Vorbild Frankreichs folgen will. Einem entsprechenden Gesetzentwurf hat das Abgeordnetenhaus jetzt zugestimmt; das Gesetz muss noch durch den Senat. Anders als Frankreich will Italien die Lebensmittelverschwendung von Supermärkten aber nicht durch die Androhung von Strafen verhindern.
In Italien sollen Steuerbegünstigungen (für weniger Müll) und der Abbau bürokratischer Hürden gegen Lebensmittelverschwendung helfen. Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, mussten Spender von Lebensmitteln z.B. bisher fünf Tage im voraus anmelden, was und an wen sie spenden wollen. Mit dem neuen Gesetz soll es Supermärkten möglich werden, erst einmal zu spenden – und erst am Monatsende alle Lebensmittelgeschenke anzumelden.
Utopia meint: Italien und Frankreich machen mit dem gesetzlichen Vorgehen gegen Lebensmittelverschwendung einen wichtig Schritt, der noch mehr Nachahmer verdient. Aber nicht nur der Handel wirft wertvolle Nahrungsmittel weg, auch wir selbst tun es. Daher sind Lebensmittelproduzenten genauso gefragt wie wir Verbraucher, damit in Zukunft nicht mehr die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet.
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