Smartphone, Notebook und Drucker sind nicht besonders klimafreundlich – was man dagegen tun kann, zeigt eine Reihe informativer Kurz-Videos, die für das Thema „Green IT“ begeistern will.
Derzeit ist an IT noch ganz wenig grün. Zugleich gehört die Informations- und Kommunikationstechnik in Deutschland zu den am schnellsten wachsenden Stromverbrauchern: Sie verursacht mehr CO2-Emissionen als der gesamte deutsche Luftverkehr! Schlimmer noch: In einigen Jahren könnte dieser Energieverbrauch sogar noch einmal doppelt so hoch ausfallen.
Zu den wenigen Rädern, an denen der Konsument tatsächlich etwas drehen kann, gehört die Energieeffizienz als Kaufkriterium. Weniger Energie zu verbrauchen macht Smartphones, Notebooks, Drucker und so weiter noch lange nicht „klimafreundlich“, aber immerhin etwas weniger klimaschädlich.
Allerdings sehen gerade viele junge Verbraucher keinen Zusammenhang zwischen IT-Nutzung und Klima und beim Einkauf spielen Hinweise wie das Energieeffizienzlabel noch zu selten eine Rolle. Diesen Missstand will jetzt ein Film-Projekt beheben, das vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert wurde. Einige Filme haben wir unten eingebunden.
Smartphones: auf Langlebigkeit achten
60 verschiedene Rohstoffe stecken in Smartphones, über 100 Kilo Erdreich müssen pro Handy bewegt werden – bei 1,5 Milliarden verkauften Handys pro Jahr eine Irrsinnsmenge. Ratschlag: Achtet beim Kauf auf langlebige Modelle mit wechselbarem Akku und erweiterbarem Speicher, nutzt es möglichst lange und werft es nicht in den Hausmüll, sondern verkauft es auf Gebrauchtplattformen und Tauschbörsen oder gebt es ins Recycling. Mehr Tipps zu Smartphones.
Laptops: sparsame Ausstattung spart CO2
Für die Herstellung eines Laptops fallen mehrere Hundert Kilo CO2 an, der Kohlendioxidabdruck während der Nutzung ist deutlich kleiner. Ratschlag: Du kannst die mit der Notebook-Nutzung einhergehende CO2-Produktion um 50 bis 80 Prozent verringern, wenn Du ein Notebook mit reduzierter Ausstattung wählst – leistungsstarke Stromfresser-Grafikkarten und andere Merkmale braucht man oft nicht. Mehr Tipps zu Laptops.
Drucker: auf Blauen Engel achten
Drucker brauchen viel Energie. Es lohnt sich, kein übertrieben großes Modell zu kaufen und aus Umweltschutzgründen nur das Notwendigste zu drucken. Ratschlag: Der Hinweis „Energy Star“ ist nur ein Hinweis auf minimale Energieeinsparung, besser ist der Blaue Engel für Drucker.
TV-Geräte: nur mit Aus-Schalter!
TV-Geräte sind wahre Stromfresser, ein einziges Gerät kann unter Umständen mehr Strom verbrauchen als mehrere Kühlschränke zusammen. Je größer das Display, desto größer auch der Energieverbrauch. Ratschlag: Achte auf die Energieeffizienzklasse, bei Fernsehern sollte es mindestens A+, besser A++ sein. Der Energieverbrauch sollte unter 70 Watt liegen. Wichtig: Der Fernseher sollte einen „echten“ Ausschalter haben, nicht nur in den stromverbrauchenden Standby-Modus schalten können. Mehr Tipps zu Fernsehern.
Schon gewusst?
Das Video „Schon gewusst?“ lohnt sich, weil ihr hier einige sehr spannende Zahlen bekommt. So verbrauchen nach IZT-Angaben die Rechenzentren von Google jährlich 2,26 Milliarden Kilowattstunden. Mit dieser Strommenge könnte man eine Stadt mit 200.000 Haushalten versorgen! Noch mehr interessante Fakten hier.
Jugendliche für das Thema sensibilisieren
Alle Videos kann man auf den Webseiten des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) unter der Adresse projekt.izt.de/mobicheck/ anschauen, aber auch auf YouTube. Auf der Seite des IZT finden sich darüber hinaus hilfreiche Informationen zum Klimaschutz – zugeschnitten speziell auf Smartphones oder Notebooks, Drucker oder TV-Geräte.
„Es ist ein wichtiges Anliegen des Projektes ‚Mobicheck‘, Jugendliche und junge Erwachsene für die klimapolitische Bedeutung der IT zu sensibilisieren und ihnen Tipps und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen“, so IZT-Forschungsleiter Dr. Siegfried Behrendt. „Wir wollen durch die Videos die Altersgruppe zwischen 15 und 30 erreichen, sie sind die Zukunft der IT und des Klimaschutzes.“
Beteiligt am Projekt des gemeinnützigen Berliner IZT ist die Barcode-Scanner-App Barcoo, die per App Zugriff auf die Videos gibt und auch sonst bei der Auswahl von Produkten hilfreich ist, sowie WeGreen, die mit einem innovativen Ampelsystem Orientierung beim Kauf von nachhaltigen Produkten bieten wollen.
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