Im Winter ist die Kälte für viele von uns unangenehm – für Obdachlose kann sie lebensgefährlich werden. Der Verein „Little Home“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihnen zu helfen: Er verschenkt rollende Mini-Häuser an Menschen, die auf der Straße leben.
Die kleinen Wohnboxen aus Holz sind nur 3,2 Quadratmeter groß und mit dem nötigsten ausgestattet: Im Inneren steht ein Regal, eine kleine Arbeitsfläche mit einer Wasch- und Kochstelle, eine Campingtoilette, eine Matratze, ein Feuerlöscher und ein Erste-Hilfe-Set.
Die Little Homes sind jeweils auf vier Europaletten aufgebaut, dank Rollen am Boden lassen sie sich verschieben. Die Boxen sollen Obdachlosen ein Zuhause geben: Einen Platz, an dem sie vor Nässe und Kälte geschützt sind und an dem sie ihre Habseligkeiten lagern können, ohne die ständige Angst, dass sie bedroht oder bestohlen werden – so beschreibt Little Home die Grundidee der kleinen Häuser.
Häuser für über 30 Obdachlose
Was ursprünglich als kleines Ein-Mann-Projekt begann, hat sich inzwischen stark vergrößert: Bis heute konnte Little Home Mini-Häuser in Köln, Berlin, Hamburg, Bonn, Frankfurt am Main, Hamm, Nürnberg und Bernau bei Berlin fertig stellen und verschenken. Am Wochenende bauten Freiwillige das erste Haus für Darmstadt. Damit hat Little Home bislang insgesamt 63 Häuser für Obdachlose errichtet.
Bilder zu dem neuesten Projekt gibt es auf Facebook:
Wo können Obdachlose die „Little Homes“ abstellen?
Damit sie keine Baugenehmigung benötigen, müssen die Häuser innerhalb von 90 Tagen um mindestens 100 Meter verrückbar sein – daher die Rollen an den Wohnboxen. Grundsätzlich dürfen die Mini-Häuser nur auf Privatgelände stehen.
Wer eine Wohnbox bekommt, ist streng reglementiert: Little Home versucht die Häuser nur an Obdachlose zu vergeben, die keine Alkohol- oder Drogensucht haben. Auch offene Strafakte sind ein Ausschlusskriterium.
Kosten für die Mini-Häuschen
Die Idee für die Mini-Häuser stammt von Gründer Sven Lüdecke. Er hatte im Fernsehen einen Beitrag über einen amerikanischen Architekten gesehen, der kleine Häuser aus Sperrmüll für Obdachlose baute. Von dem Konzept inspiriert begann er selbst, erste Wohnboxen zu bauen.
Die Materialien für die ersten beiden Häuser zahlte Lüdecke noch aus eigener Tasche. Inzwischen werden die Häuser durch Spenden finanziert. Die Kosten pro Haus belaufen sich laut Webseite des Vereins auf etwa 1050 Euro. Unterstützt wird der Verein auch durch freiwillige Helfer, die die Wohnboxen bauen oder Materialien wie zum Beispiel Matratzen beisteuern.
Hier ein Interview mit Little-Home-Gründer Lüdecke auf YouTube:
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