Die meisten wissen: Wir müssen dringend etwas gegen den Klimawandel tun. Laut der Youtuberin und Wissenschaftsjournalistin Mai ist es dabei nicht genug, nur noch Fahrrad zu fahren oder auf Fleisch zu verzichten. In ihrem aktuellen Video erklärt sie, was dringend passieren muss – und wie wir dazu beitragen können.
Nur noch Fahrrad fahren, vegan werden, Bäume pflanzen: das sind alles Maßnahmen gegen die Klimakrise – die nicht ausreichen werden. Das zumindest behauptet Youtuberin und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim in ihrem aktuellen Video „Klimawandel: Das ist jetzt zu tun! (feat. Rezo)“.
Politik in der Verantwortung
Dafür, was stattdessen getan werden muss, hat die Youtuberin aber einen Plan. „Und zwar einen wirklich guten, wissenschaftlich sinnvollen Plan“, heißt es in der Videobeschreibung.
Mai befragt dazu verschiedene Wissenschaftler und Experten. Unter anderem kommt der Leiter des Potsdam-Instituts für Klimaforschung, Ottmar Edenhofer, im Video zu Wort. Aus ihren Gesprächen schlussfolgert die Youtuberin, dass vor allem die Politik in der Verantwortung stehe. Experten und Wissenschaftler seien sich einig, dass nur politische Maßnahmen große Veränderungen bringen würden. Und erklärt auch, welche Maßnahmen das wären.
Ohne politische Maßnahmen „ist alles was wir als Einzelperson machen nur Pillepalle.“
Der wissenschaftliche Rat der Experten an die Politik lautet: „Wir brauchen eine CO2-Bepreisung“. Diese müsse sozial gerecht sein und durch Zusatzmaßnahmen begleitet werden, wie etwa der Förderung von Alternativen, technologischer Innovationen und weiteren gesetzlichen Standards. Anhand verschiedener Beispiele erklärt sie, wie das aussehen könnte.
Ohne solche Maßnahmen, so Mai, „ist alles was wir als Einzelperson machen nur Pillepalle.“ Die Youtuberin räumt aber auch ein: „Es gibt zwei sehr wichtige Dinge, die jeder Einzelne von uns tun kann – oder sogar tun muss.“
1. Mit Scheinargumenten aufhören
Die Diskussion um den Klimawandel sei so verpestet von unlogischen Scheinargumenten, dass sie uns und Politiker davon abhalten, sinnvoll zu handeln, findet Mai. Als Beispiel nennt sie Argumente, die Klimaaktivisten wie etwa Luisa Neubauer Doppelmoral vorwerfen: Neubauer setzt sich für den Klimaschutz ein aber setzt sich trotzdem regelmäßig ins Flugzeug.
Mai erklärt, das seien „ad hominem“ Argumente – Scheinargumente, die durch einen Angriff auf die persönlichen Umstände oder Eigenschaften des Streitgegners angefochten werden. Jemandem wird also vorgeworfen, dass er sich nicht fürs Klima einsetzen dürfe, weil er es selbst nicht schützt.
„Scheinargumente sind nicht selten eine Ablenkung vom eigentlichen Problem und werden nicht selten von Leuten, denen das Klima egal ist oder die die Wissenschaft verweigern, ganz bewusst eingesetzt, um abzulenken“, erklärt Mai. Ihr Apell lautet deshalb: „Lasst uns bitte aufhören, mit diesem unlogischen Scheiß.“
2. An die Öffentlichkeit gehen
Eine weitere Sache, die wirklich jeder kann: An die Öffentlichkeit gehen. Ob man Klimaschutz als Influencer vorlebt oder zu einem der zahlreichen Klimaproteste auf die Straße geht – wer sich öffentlich für Klimaschutz ausspricht, erzeugt Aufmerksamkeit. Und die ist unglaublich wirksam.
„Politiker leben von Akzeptanz, ihre Karrieren sind von Beliebtheit abhängig“, erklärt Mai. „Wenn sie sehen, dass Menschen jetzt zum Beispiel freiwillig auf ihre Autos verzichten, weniger Fleisch essen, Bäume pflanzen oder über den Atlantik segeln, dann stärkt das klimafreundlichen Politikern den Rücken.“
Ottmar Edenhofer bestätigt im Video: „Fridays for Future hat enorm viel bewegt. […] Durch Fridays for Future sind die Parteien aufgewacht – alle Parteien.“ Mais Aufruf lautet deshalb: Geht am Freitag den 20. September zur globalen Klimademo auf die Straße.
Das komplette Youtube-Video gibt es hier:
Das Video wurde schon mehr als 430.000 Mal aufgerufen und mehr als 16.600 Mal kommentiert – überwiegend positiv. (Stand: 17.09.2019).
Utopia meint: Auch wer nachhaltig lebt und darüber redet, erzeugt Aufmerksamkeit. Wenn wir in unserem privaten Umfeld oder in den sozialen Medien darüber reden, dass wir auf Fleisch, aufs Fliegen oder auf Autos verzichten, hat das durchaus eine Wirkung. Mais Tipps gegen den Klimawandel sind plausibel und sinnvoll. Einzelanstrengungen sollten aber nicht als Pillepalle abgetan werden. Trotzdem sind natürlich auch wir der Meinung: Die Politik muss endlich Maßnahmen ergreifen, um die Klimakrise aufzuhalten.
Hier die Links zu den Klimademos in eurer Nähe:
#allefürsklima Globaler Klimastreik 20.9.2019
Deutschland
Österreich
Schweiz
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