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Mineralwasser-Test: Uran, Nitrat und Pestizide – welches ist das beste Mineralwasser?

Wasser Flasche trinken
Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign

Stiftung Warentest und Öko-Test prüfen Mineralwasser regelmäßig auf Verunreinigungen, Mineralstoffgehalt und Geschmack. Stiftung Warentest bewertet im aktuellen Test zwar acht Wasser mit „sehr gut“, kritisiert aber den Mineralstoffgehalt fast aller Produkte. Öko-Test kann im Mineralwasser-Test 2023 die Hälfte der Flaschen empfehlen, warnt aber vor Schadstoffen wie krebserregendem Chrom VI. Wir haben die Testergebnisse im Detail und zeigen dir die besten Mineralwasser.Wasser ist der optimale Durstlöscher. Doch welches Wasser ist das beste? Fast jedes Jahr testen Öko-Test und die Stiftung Warentest Mineralwasser. Aktuell prüfte Stiftung Warentest Medium-Mineralwasser. Auch Öko-Test untersuchte 2023 Medium-Mineralwasser. 2002 testete Stiftung Warentest Classic-Mineralwasser. Öko-Test untersuchte dieses zuletzt 2021.

Mineralwasser im Test: die Testsieger bei Stiftung Warentest und Öko-Test

Hier kannst du schnell zum gewünschten Abschnitt springen:

Wichtig zu wissen: Mineral­wasser darf nur aus ursprüng­lich reinen Quellen stammen, es muss also aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen entnommen werden. Zudem ist Mineralwasser direkt an der Quelle abzu­füllen. Vor allen Verunreinigungen ist das Wasser trotzdem nicht sicher, das zeigen die Testergebnisse der Wasser-Tests.

Schadstoffe: Öko-Test bewertet kritischer als Stiftung Warentest

Warum schneiden Wasser in Sachen Schadstoffgehalt bei Öko-Test häufig schlechter ab als bei Stiftung Warentest? Weil die Institutionen Schadstoffe unterschiedlich bewerten. Stiftung Warentest wertet einen Schadstoff in der Regel als unbedenklich, wenn er den gesetzlichen Grenzwert einhält. Öko-Test ist kritischer und bemängelt auch Mengen unterhalb gesetzlicher Grenzwerte, wenn der jeweilige Schadstoff nach Wissen der Tester:innen auch in geringen Mengen bedenklich sein kann.

Mineralwasser-Test 2023: Stiftung Warentest prüft Medium- Mineralwasser

Gerade in der warmen Jahreszeit ist es wichtig, genug zu trinken. Wer es sprudlig mag, greift gerne zu Mineralwasser. Im Juni 2023 hat die Stiftung Warentest 29 Medium-Mineralwässer getestet. Die erfreuliche Nachricht: Alle Produkte sind frei von Keimen, bedenklichen Bodenstoffen wie Uran oder Arsen und Medikamentenrückständen.

Das Wasser von Globus war das einzige, das einen landwirtschaftlichen Spurenstoff aufwies – das ist zwar laut Stiftung Warentest gesundheitlich unbedenklich, aber trotzdem nicht erwünscht.

Zwei weitere Wasser schnitten nur „ausreichend“ ab: Dm Ivorell, bei dem die Stiftung Warentest zwei Stoffe bemängelt, die vermutlich aus der PET-Plastikflasche ins Wasser gelangt sind und die nachweislich krebserregend sind: Benzol und Acetaldehyd. Das Wasser von „Edeka Gut & Günstig“ hatte Mineralstoffangaben auf dem Etikett, die nicht zum Produkt passten – das ist ärgerlich für alle, die sich darauf verlassen.

Das sind die Testsieger im Mineralwasser-Test 2023

Die folgenden Medium-Mineralwasser schneiden alle mit „sehr gut“ im Test ab:

  • Aquintus Medium (0,40 Euro / Liter)
  • K-Cassic von Kaufland (0,18 Euro / Liter)
  • Saskia Jessen Medium von Lidl (0,18 Euro / Liter)
  • Medium Quintus Quelle von Penny (0,18 Euro / Liter)
  • Quellbrunn Medium Kurfels von Aldi (0,18 Euro / Liter)
  • Fürst Bismarck Medium (0,67 Euro / Liter)
  • Märkisch Kristall Medium (0,51 Euro / Liter)
  • Rheinfels Quelle Medium (0,70 Euro / Liter)

Wichtig: Mineralstoffgehalt und Mehrweg

Wer Wasser in Flaschen kauft, um viele Mineralien zu sich zu nehmen, wird wie schon in vorherigen Tests von den Ergebnissen enttäuscht. Nur drei Wasser punkten mit einem hohen Mineralstoffgehalt: Gerolsteiner Medium, Naturparkquelle und Rosbacher Medium.

Einige der „sehr gut“ getesteten Wasser kommen in der Einweg-Flasche (0,25 Euro Pfand) daher. Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass Wasser in der Mehrwegflasche (0,08 Euro Pfand) aus Umweltschutzgründen in der Regel die bessere Wahl ist. Idealerweise stammt das Wasser aus der Region.

Öko-Test Mineralwasser 2023: Die Hälfte der Wasser ist „sehr gut“

Öko-Test hat sich im aktuellen Mineralwasser-Test 50 Medium-Mineralwasser genau angesehen – mehr als die Hälfte der Produkte sind mit „gut“ oder „sehr gut“ empfehlenswert.

Sieben der Wasser geben an, zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet zu sein. Sechs Produkte sind Bio-Mineralwasser. Öko-Test untersuchte die Wasser auf mögliche Schadstoffe wie Arsen, Bor, Nitrat und Uran sowie auf Chrom VI. Diese Stoffe können aus den Gesteinsschichten ins Wasser gelangen. Bei Bio-Wassern und Wassern, die für Säuglingsnahrung geeignet sind, prüfte das Labor eine Reihe von weiteren Schadstoffen. Rückstände von Pestiziden und Süßstoffen standen ebenfalls auf der Prüfliste.

Öko-Test kritisiert Chrom VI und Nitrat in Mineralwasser

Leider wurden die Tester:innen fündig. Fünf Wasser enthalten Chrom VI, das laut Öko-Test als krebserregend eingestuft ist. Die höchsten Chrom-VI-Gehalte haben das „Berg Quellen Medium“-Wasser von Markengetränke Schwollen und das „Teinacher Medium“ von Mineralbrunnen Teinach.

Das Schwollen-Mineralwasser ist Schlusslicht im Test mit einem „ungenügenden“ Gesamturteil. Das Teinacher Wasser schaffte trotz des Schadstoffes noch eine „befriedigende“ Gesamtnote. Öko-Test wünscht sich zwar unbelastete Mineralwasser, fügt aber hinzu, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die gefundenen Chrom-Rückstände „unwahrscheinlich“ seien.

Mineralwasser bei Öko-Test: Alle Ergebnisse im ePaper lesen

Gut zu wissen: Die Textilindustrie verwendet Chromsalze bei der Lederherstellung, aus denen sich ebenfalls das schädliche Chrom VI bilden kann. Lies dazu auch: Die schlimmsten Inhaltsstoffe in Textilien – und wie du sie meidest

Kritik gibt es von den Verbraucherschützer:innen auch für Nitrat im Mineralwasser. Dieses kann sich im Körper in Nitrit umwandeln und kann unter anderem auch bei Spinat ein Problem sein. Erneut fällt hier das Mineralwasser von Markengetränke Schwollen negativ auf.

Öko-Test Mineralwasser 2023: Die Testsieger

Zu den insgesamt 24 Testsiegern mit Bestnote im Mineralwasser-Test von Öko-Test zählen unter anderem:

  • Bio Kristall Medium von Neumarkter Lammsbräu (1,45 Euro/Liter)
  • Vilsa Naturfrisch Medium von Vilsa-Brunnen (0,99 Euro/Liter)
  • Adelholzener Sanft von Adelholzener Alpenquelle (1,04 Euro/Liter)
  • Franken Brunnen Medium (0,72 Euro/Liter)
  • Gerolsteiner Medium Gerolsteiner Brunnen (1,01 Euro/Liter)

Supermärkte und Discounter haben Eigenmarken, unter denen sie Mineralwasser verkaufen. Einige der Eigenmarken zählen nicht zu den besten Mineralwassern, schnitten im Test aber „gut“ ab; darunter „Saskia Medium Quelle Wörth am Rhein“ von Lidl und „Gut & Günstig Natürliches Mineralwasser Medium“ von Edeka.

Zu den „ausreichenden“ Wassern gehören aufgrund von Pestizidrückständen das „Alasia Medium“ (bei Rewe erhältlich) und „Justus Brunnen Medium“ (ebenfalls bei Rewe erhältlich). Noch schlechter waren nur wenige Medium-Mineralwasser. Das „Berg Quellen Medium“ (Markengetränke Schwollen) ist einsames Schlusslicht im Mineralwasser-Test mit einem „ungenügenden“ Gesamturteil.

Mineralwasser bei Öko-Test: Alle Ergebnisse im ePaper lesen

Sind Bio-Wasser und Markenwasser besser?

Die Tester:innen fanden in keinem der Bio-Wasser Abbauprodukte von Pestiziden. Auch viele Markenwasser wie Adelholzener, Frankenbrunnen und Gerolsteiner erzielten sehr gute Ergebnisse. Doch für Öko-Test steht nach den Laboruntersuchungen fest: Menschengemachte Verunreinigungen können die ursprüngliche Reinheit von Mineralwasser trüben.

Ein Garantie für Schadstofffreiheit gibt es nach Meinung der Verbraucherschützer:innen nicht – auch nicht bei Bio-Wassern oder Wassern mit Auslobungen wie „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“.

Alle Details zum Wasser-Test findest du in der Ausgabe 06/2023 von Öko-Test sowie online auf www.oekotest.de.

Mineralwasser-Test 2022: Stiftung Warentest prüft Classic-Mineralwasser

Die Stiftung Warentest hat 32 Classic-Mineralwasser überprüft und kommt zum Ergebnis: Die meisten Mineralwasser sind zu empfehlen, 25 Produkte erhielten die Gesamtnote „gut“ oder „sehr gut“. Besonders die Eigenmarken konnten punkten.

Das sind die Testsieger im Mineralwasser-Test

Achtmal vergab die Stiftung Warentest das Testurteil „sehr gut“, darunter finden sich viele günstige Eigenmarken der Supermärkte und Discounter:

  • Aquintus Classic
  • Lidl Saskia Classic
  • Penny Classic
  • Rewe Ja! Classic
  • Aldi Nord Quellbrunn Classic
  • Aldi Süd Quellbrunn Classic
  • Norma Surf Classic
  • Vilsa Naturfrisch Classic

Die bekannten Marken-Wasser San Pellegrino, San Benedetto und Gerolsteiner schnitten insgesamt mit „gut“ ab.

Doch wer Mineralwasser trinkt, um den Mineralstoffhaushalt aufzufüllen, wird mitunter enttäuscht: Nur sechs Produkte können mit einem hohen Mineralstoffgehalt von über 1.500 Milligramm pro Liter punkten. Fast die Hälfte der Wasser weist dagegen nur 500 Milligramm Mineralstoffe pro Liter auf. Viele Mineralstoffe finden sich in den Mineralwassern Gerolsteiner Sprudel, Residenz Quelle Spritzig und Gaensefurther Schloss Quelle Classic.

Mineralwasser muss direkt an der Quelle abgefüllt werden.
Mineralwasser muss direkt an der Quelle abgefüllt werden. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - JerzyGorecki)

Die Wasser im Test wurden auf Spuren von 125 Fremdstoffen untersucht. In einigen Wassern wurde das Labor fündig: Es steckten Spuren von Pestizid­abbau­produkten oder Süßstoffen in den Durstlöschern. Laut Tester:innen sind diese Rückstände zwar gesundheitlich nicht bedenklich, doch sie stellen die Reinheit der Mineralwasser in Frage.

Die gute Nachricht: Kein Mineralwasser im Test überschritt die gesetzlichen Grenzwerte für kritische Stoffe wie NitratArsen oder Uran.

Auch Mikro­plastik kann ein Problem in Mineralwasser sein und von der Flasche oder dem Deckel ins Wasser übergehen. Stiftung Warentest hat dies aber nicht geprüft, da es laut den Warentester:innen noch keine standardisierte Untersuchungsmethode für Mikroplastik in Mineralwasser gibt.

Alle Testergebnisse findest du in der test-Ausgabe 06/2022 oder online auf test.de

Öko-Test prüft Mineralwasser: Gute Ergebnisse, aber Pestizid- und PET-Probleme

Öko-Test hat für die Ausgabe 06/21 50 bekannte Mineralwassermarken untersucht. 25 von 50 Marken erhielten das Testurteil „sehr gut“, fünf weitere Mineralwasser schnitten immerhin mit „gut“ ab. Die übrigen Ergebnisse im Mineralwasser-Test sind durchwachsen, denn in vielen Produkten befanden sich Stoffe, die in Mineralwasser nichts zu suchen haben.

Neun der 50 Flaschen im Test trugen die Bezeichnung „zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“. Bei diesen wurde zusätzlich geprüft, ob sie Radium-Isotope enthalten – die Tester:innen geben hier aber Entwarnung. Ein externes Labor hat die Proben zudem auf Abbauprodukte von Pestiziden sowie Rückstände von Süßstoffen getestet.

Auch die Verpackung floss in die Bewertung mit ein: Mehrweg-Glas und Mehrweg-PET-Flaschen sieht Öko-Test positiv, weil sie sich bis zu 50 beziehungsweise 25 mal neu befüllen lassen. PET-Einwegflaschen hingegen sehen die Verbraucherschützer:innen kritisch – genau wie Utopia. Die Flaschen werden nach nur einer Benutzung geschreddert bzw. eingeschmolzen und sind dann nur schwer verwertbar.

Lies auch: Einweg oder Mehrweg, Glas- oder Plastikflaschen: Was ist umweltfreundlicher?

Öko-Test findet krebserregendes Chromat im Mineralwasser-Test

Was kann Wasser schon Bedenkliches enthalten? Wie Öko-Test zeigt, eine ganze Reihe von Stoffen. Neun Mineralwasser-Proben enthielten zum Beispiel Abbauprodukte von Pestiziden aus der Landwirtschaft. In fünf stellte das von Öko-Test beauftragte Labor sogar erhöhte Gehalte der Spritzmittel-Reste fest; ein Wasser enthielt vier verschiedene Substanzen.

5 Argumente gegen Mineralwasser

 

Regelmäßig testen Stiftung Warentest und Öko-Test Mineralwasser auf Verunreinigungen. (Foto: © S.Kobold - stock.adobe.com)

Die Tester:innen stellten in dem Mineralwasser von San Pellegrino leicht erhöhte Uranwerte fest – das recht teure Wasser schnitt insgesamt nur mit „ausreichend“ ab. In zwei weiteren Proben waren die Bor-Gehalte erhöht. Regenwasser kann diese Stoffe über die Gesteinsschichten aufnehmen, die es durchläuft, ehe es die Quellen erreicht. Öko-Test warnt: „Höhere Konzentrationen davon sind […] problematisch.“

Das gilt auch für das Schwermetall Chromat, welches als krebserregend gilt. Dieses fanden die Tester:innen in drei Mineralwasser-Sorten, in der von San Benedetto war der Gehalt besonders hoch. Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind bei der Konzentration zwar unwahrscheinlich, aber das Element kann auch in anderen Lebensmitteln enthalten sein; zu viel davon sollte man auf keinen Fall zu sich nehmen. Öko-Test rät klar zu Mineralwasser ohne Chromat – und bewertete San Benedetto mit „mangelhaft“.

https://utopia.de/ratgeber/wie-konzerne-wasser-zu-geld-machen-nicht-kaufen/

Auch den Süßstoff Acesulfam K hat Öko-Test zweimal gefunden; beide Proben stammten aus Mehrweg-Glasflaschen. Der Stoff kann zum Beispiel durch eine schlechte Reinigung der Flaschen ins Mineralwasser gelangen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten im Mineralwasser-Test von Öko-Test: Die bekannten Marken „Adelholzener Classic“ und „Franken Brunnen Spritzig“ zählen zu den sehr guten Testsiegern.

Alle Details findest du in der Ausgabe 06/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.

Medium-Mineralwasser im Test bei Stiftung Warentest 2020

Die Stiftung Warentest untersuchte für die Ausgabe 08/2020 31 Medium-Mineralwasser. Mikrobiologisch waren alle einwand­frei. 27 Wasser schnitten „gut“ oder „sehr gut“ ab, darunter die Eigenmarken aller großen Supermarkt- und Discounterketten.

  • In vier Produkten wiesen die Tester:innen ober­irdische Verunreinigungen nach, in einem außerdem erhöhte Uran­werte.
  • Die vier Produkte enthalten Abbauprodukte von Pestiziden.
  • Ebenfalls problematisch: Rückstände von Süßstoffen sowie einem Komplex­bildner, der möglicherweise aus Waschmitteln stammt. Ähnlich wie Öko-Test kommt auch Stiftung Warentest zu dem Schluss: „Spuren solcher Rück­stände sind gesundheitlich nicht relevant, doch von ‚ursprüng­licher Reinheit‘ kann in solchen Fällen nicht mehr die Rede sein.“
  • Die beanstandeten Produkte schnitten „befriedigend“ ab: „Mecklenburger Quelle Medium“ (Netto), „Merkur Medium“, „Real Quality Medium“ und „Naturpark Quelle Medium“. 
  • Anders als Öko-Test bewertet Stiftung Warentest auch den Geschmack; das sensorische Urteil macht 40 Prozent der Gesamt­bewertung aus. Nur 12 der 31 Wässer im Test waren demnach sensorisch fehler­frei. 
  • Auch den Mineralstoffgehalt prüft Stiftung Warentest: Nur vier der getesteten Produkte haben einen hohen Mineral­stoff­gehalt, 15 dagegen nur einen geringen von unter 500 Milligramm pro Liter. „Manches Trink­wasser liefert da mehr,“ heißt es im Magazin.
  • Auch Stiftung Warentest bewertet Mehr­wegflaschen aus PET und Glas besser als Einwegflaschen. Und verweist auf das Umweltbundesamt , demzufolge das umweltfreundlichste Wasser Leitungswasser ist.

Stilles Mineralwasser bei Öko-Test 2020

öko-test, stilles Mineralwasser, Test

 

öko-test, stilles Mineralwasser, Test (Fotos: prasongtakham / stock.adobe.com; Ökotest )

Für das Juli-Magazin untersuchte Öko-Test 2020 100 stille Mineralwasser. Bei etwa 60 Mineralwässern hatten die Tester:innen wenig oder nichts auszusetzen; sie waren „sehr gut“ oder „gut“. Dabei handelt es sich um Glasflaschen, die aufgrund des Mehrweg-Systems zugleich eine bessere Öko-Bilanz aufweisen als Plastik-Einwegflaschen. Unter den Testsiegern sind viele regionale Mineralwässer, zum Beispiel das Brandenburger Quell Naturell, die Frische Brise Marius Mineral-Quelle Naturell und das Schloss Quelle Naturelle aus dem Ruhrgebiet.

Etwa 40 Prozent der getesteten Produkte hatten Mängel: Öko-Test wies im Labor Rückstände von Nitrat und Uran nach – sie überschreiten zum Teil sogar die Grenzwerte.

  • Wie bereits im vergangenen Mineralwasser-Test mit sprudeligen Wässern sind Pestizide, Uran und Bor auch bei stillen Mineralwässern ein Problem. Gleich mehrere Wässer enthalten erhöhte Mengen der kritischen Stoffe. Rückstände von Bor fanden die Expert:innen im Bielefelder Wasser Merkur Still.
  • Im Förstina Sprudel Premium Naturell hat Öko-Test zum Beispiel Pestizid-Rückstände nachgewiesen. Auch der Uran-Gehalt ist bei diesem Wasser erhöht.

Am schlechtesten schnitten bei Öko-Test die beiden Danone-Produkte Evian und Volvic ab. Sie sind für die Zubereitung von Säuglingsnahrung ausgelobt, im Test aber durchgefallen.

  • Das Evian-Wasser enthält mehr Uran, als erlaubt ist.
  • Volvic ist mit Vanadium verunreinigt – und mit einer erhöhten Menge an Nitrat. Vanadium kommt zum Beispiel in Vulkangestein vor und steht laut Öko-Test im Verdacht, krebserregend zu sein. Einen Grenzwert gibt es nicht, doch gerade Wasser für Säuglingsnahrung sollte nach Einschätzung von Öko-Test frei von bedenklichen Stoffen sein. Auch in einem weiteren Mineralwasser aus dem Teutoburger Wald hat Öko-Test das Element gefunden.

Alle Details in der Ausgabe 07/2020 von Öko-Test sowie online.

Medium-Mineralwasser bei Öko-Test 2020

Öko-Test hat 2020 die 100 beliebtesten Medium-Mineralwasser aus ganz Deutschland getestet. Fazit: 20 Quellen sind durch menschengemachte Verunreinigung beeinträchtigt – besonders durch Pestizid-Rückstände.

„Mit der ursprünglichen Reinheit ist es unserer Meinung nach damit vorbei.“

Die Hälfte der Mineralwasser schnitt „sehr gut“ ab, darunter teure Marken, zahlreiche regionale Anbieter und die günstige Eigenmarke einer Supermarktkette. Discounter-Wasser hat etwas schlechter abgeschnitten.

  • In 15 Mineralwassern hat Öko-Test Rückstände von Pestiziden nachgewiesen. Eine Gesundheitsgefahr gehe von ihnen nicht aus, doch „ursprünglichen rein“ seien sie eben nicht.
  • Auch Süßstoffe hat Öko-Test in fünf Wassern gefunden. Sie können zum Beispiel durch eine schlechte Reinigung der Flaschen ins Mineralwasser gelangen.
  • Bedenklich sind laut Öko-Test aber vor allem erhöhte Mengen Bor und Uran in mehreren Mineralwassern. Erhöhte Urangehalte stecken zum Beispiel im Medium-Mineralwasser der Anhaltiner Bergquelle sowie im Vöslauer Mild. Mit Bor ist besonders stark das Apollinaris Medium von CocaCola belastet. Der Bor-Gehalt ist so hoch, dass er die Grenzwerte für Trinkwasser überschreitet. (Zwar gelten für Mineralwasser andere Grenzwerte, doch Öko-Test orientiert sich – in Anlehnung an eine Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) – an den strengeren Trinkwasser-Grenzwerten.) Das Apollinaris-Wasser ist deshalb bei Öko-Test durchgefallen.
  • Nitrat ist nur in wenigen Wassern ein Problem, allerdings auch in einem Mineralwasser, das für die Zubereitung von Säuglingsnahrung empfohlen wird.
  • Öko-Test weist darauf hin, dass auch Mikroplastik, welches aus PET-Flaschen ins Wasser gelangt, ein wichtiges Thema ist. Doch da es noch keine standardisierte Untersuchungsmethode für Mikroplastik in Mineralwasser gibt, konnte Öko-Test dies im Test nicht berücksichtigen.

Alle Details in der Ausgabe 06/2020 von Öko-Test sowie gratis online auf www.ökotest.de.

Testsieger und Verlierer der Mineralwasser-Tests 2019

Schon in den Vorjahren testete Stiftung Warentest Medium-Mineral­wasser (siehe unten) und Classic-Wasser mit viel Kohlensäure (siehe unten). 2019 sah sich Öko-Test Classic-Mineralwasser genauer an, Stiftung Warentest stilles Wasser.

2019: Stilles Mineralwasser bei Stiftung Warentest

Stiftung Warentest untersuchte 2019 32 stille Mineralwasser. Nicht einmal die Hälfte konnte überzeugen, kein Wasser war besser als „gut“.

Die Gründe unter anderem:

  • In jedem zweiten Wasser fanden die Tester erhöhte Gehalte an kritischen Stoffen, Verunreinigungen aus Land­wirt­schaft und Industrie oder unerwünschte Keime.
  • Viele Wässer fielen bei der mikrobiologischen Prüfung negativ auf. Das Problem: Stilles Wasser ist besonders anfäl­lig für Keime, weil es weniger oder keine Kohlensäure enthält. Gerade diese hemmt aber das Keimwachs­tum. Die von Warentest gefundenen Keimarten sind vor allem für Menschen mit schwachem Immunsystem riskant.
  • Bei etlichen Produkten war die Kenn­zeichnung nicht stimmig – die Verbraucherschützer fanden zum Beispiel ein Bio-Mineral­wasser, das mehr Radium enthielt, als es die Richtlinien für Bio-Wasser erlauben. Ein Aldi-Wasser war ebenfalls nicht korrekt deklariert (siehe unten).
  • Mehrere stille Mineralwasser wiesen außerdem nur geringe Mengen an Mineralstoffen auf, 13 enthielten sogar weniger als Leitungswasser.

So schnitten die einzelnen Mineralwasser ab:

  • Testsieger war das stille Wasser von Edeka (Note 1,8).
  • Auch die stillen Discounter-Wässer von Rewe, Aldi Nord, Kaufland, Netto, Real, Lidl und Norma erhielten die Note „gut“. Alle kosten 13 Cent pro Liter.
  • Das stille Aldi-Süd-Wasser „Aqua Culinaris“ bekam nur ein „befriedigend“. Der Grund: ober­irdische Ver­unrei­nigungen, die in natürlichem  Mineralwasser laut Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTWV) nicht vorkommen dürften.
  • Das beste Markenwasser war das stille „Adelholzener naturell“, das 67 Cent pro Liter kostet. (Note 2,1)
  • Das Markenwasser Volvic aus Frank­reich enthielt unnötig viel Vanadium, das als möglicher­weise krebs­er­regend gilt. Es bekam nur ein „befriedigend“, ebenso wie Evian, in dem die Tester Keime monierten.
  • Mit einem „mangelhaft“ fielen im Test zwei Bio-Wasser durch. Das „BioKristall“ enthielt mehr Radium, als die Bio-Richtlinien erlauben; das stille Bio-Wasser von „Rheinsberger Preussenquelle“ war stark mit Keimen belastet. Neumarkter Lammsbräu, der Hersteller von „BioKristall“, ließ mitteilen, dass er das Urteil als „nicht gerechtfertigt“ betrachte und forderte Stiftung Warentest auf, ihr Ergebnis zu korrigieren. Stiftung Warentest verweigerte dies.

Trinkwasser aus dem Wasserhahn: immer noch am ökologischsten und am preiswertesten

 

Trinkwasser aus dem Wasserhahn: immer noch am ökologischsten und am preiswertesten (Infografik © Utopia.de/MP)

2019: Classic-Mineralwasser bei Öko-Test

Öko-Test schickte 2019 53 Classic-Mineralwasser ins Labor. Jedes zweite Mineralwasser wurde insgesamt mit „sehr gut“ und „gut“ empfohlen. Aber es gab auch Enttäuschungen: Elf Wasser enthielten Abbauprodukte von Pestiziden, in vier fand das Labor Süßstoffe, die über Haushaltsabwasser ins Mineralwasser gelangen.

Mineralwasser, Test, Öko-Test

 

Diese Classic-Wasser wurden u.a. 2019 von Öko-Test untersucht. (Fotos: © Öko-Test)

Weitere problematische Inhaltsstoffe: die Schwermetalle Bor, Uran und Arsen. Sie können sich auf natürlichem Weg aus den Boden- und Gesteinsschichten lösen, durch die das Wasser fließt. Uran kann sich aber im Körper anreichern und Nieren und Lunge schädigen, Arsen gilt als krebserregend.

Auch die Flaschen, in die die Mineralwässer abgefüllt waren, überprüfte Öko-Test auf ökologische Aspekte. Glas- und PET-Mehrweg bewerteten die Tester:innen besser als Einweg-Verpackungen. Lies hier mehr zur Frage „Einweg oder Mehrweg?“.

  • Testsieger war unter anderem der Gerolsteiner Sprudel. Er konnte bei der Verpackung (Glas-Mehrweg), bei den Inhaltsstoffen und der ursprünglichen Reinheit punkten.
  • Viele Discounter-Produkte schnitten bei den Inhaltsstoffen „sehr gut“ ab, darunter Mineralwässer von Rewe, Penny, Lidl oder Aldi für etwa 13 Cent pro Liter. Heißt also: Billiges Mineralwasser ist inhaltlich mindestens genauso gut wie viele Markenwässer. 
  • Allerdings wurden viele Discounter-Produkte abgewertet, weil sie in PET-Einwegflaschen verkauft werden. Das ist nicht nur schlecht für die Umweltbilanz, sondern sorgt auch dafür, dass wir mehr Mikroplastik aufnehmen, dessen gesundheitliche Folgen noch nicht abschließend geklärt sind.
  • Insgesamt fiel bei Öko-Test 2019 nur ein Mineralwasser durch: Ausgerechnet im beliebten Tafelwasser „Apollinaris Classic“ fand Öko-Test mehr Bor, als für Trinkwasser erlaubt ist, und einen erhöhten Arsenwert.

Test-Fazit: Das beste Wasser bleibt Leitungswasser

Utopia meint: Wasser aus Plastikflaschen halten wir hierzulande für überflüssig. Wegen der hohen Umweltbelastung durch Produktion, Entsorgung und Recycling des Plastiks sowie teils weiter Transportwege raten wir dazu, kein Wasser in Plastikflaschen zu kaufen.

Leitungswasser

 

Umweltfreundlicher als Mineralwasser auf Flaschen: Leitungswasser (Utopia)

Etwas ökologischer ist regionales Mineralwasser aus Glasflaschen. Wir empfehlen jedoch, einfach Leitungswasser zu trinken – das spart jede Menge Geld, Material, Transporte und aufwendiges Schleppen von Wasserflaschen. Das Leitungswasser ist hierzulande fast überall bedenkenlos trinkbar und per Trinkflasche auch leicht transportabel. Damit schonst du nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Geldbeutel: Leitungswasser ist deutlich günstiger als Mineralwasser in Flaschen.

Wenn du auf den Sprudel im Wasser nicht verzichten magst, füg ihn einfach selbst hinzu. In Wassersprudler-Tests kannst du nachlesen, welche Modelle empfehlenswert sind.

https://compass.pressekompass.net/compasses/utopia/welches-wasser-konsumiert-du_utopia

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