Öko-Test hat 27 Mundspülungen testen lassen, darunter bekannte Marken wie Listerine, Meridol und Parodontax. Beugen die Produkte wirklich gegen Karies vor und welche Mundspülungen sind frei von Schadstoffen? Nur die Hälfte der Testprodukte kann überzeugen.
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Braucht es für eine gute Zahn- und Mundhygiene eine Mundspülung? Schließlich soll diese Karies vorbeugen und Zahnbelag entfernen. Öko-Test ist der Frage nachgegangen und hat 27 Mundspülungen wie Listerine und Meridol im Labor prüfen lassen.
Öko-Test: Fluoridhaltige Mundspülungen unterstützen Kariesprophylaxe
Die gute Nachricht: Alle Hersteller konnten Öko-Test Belege zur Wirksamkeit schicken. Fluoridhaltige Mundspüllösungen haben damit tatsächlich einen kariesprophylaktischen Effekt, da Fluorid den Zahnschmelz festigt und die Zahnoberfläche widerstandsfähiger gegen Säuren und Bakterien macht. Dabei überschreitet keine der Mundspülungen im Test den vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlenen Fluoridhöchstwert.
Macht sie diese Wirkung zum zwingenden Bestandteil der Mundhygiene? Für Öko-Test nicht: Die Verbraucherschützer:innen sehen in den Produkten „allenfalls eine sinnvolle Ergänzung der Mundhygiene für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Karies.“ Dies können Träger:innen einer festen Zahnspange sein oder Menschen, die die Zähne wegen körperlicher Einschränkungen nicht so gut putzen können.
Mundspülungen bei Öko-Test: die Testsieger 2024
Wer Mundspülung verwenden möchte, hat eine große Auswahl empfehlenswerter Produkte. Bei Öko-Test konnten von 27 Mundspülungen insgesamt 13 mit der Bestnote „sehr gut“ überzeugen, zwei weitere sind „gut“. Bei den Mundspülungen mit Naturkosmetik-Siegel gab es keine schlechtere Note, bei den konventionellen Produkten sehr wohl – dazu später mehr.
Zu den „sehr guten“ Testsiegern zählen:
- Alverde 5 in 1 Mundspülung BioMelisse von dm (2,95 Euro / 500 ml)
- Alterra Mundspülung Bio-Minze von Rossmann (3,32 Euro / 500 ml)
- Happybrush Super Clean Mundspülung Antibakteriell (2,95 Euro / 500 ml)
- Bevola Mündspülung Mint von Kaufland (0,85 Euro / 500 ml)
- Diadent Mundspülung AntiBakteriell von Netto (0,85 Euro / 500 ml)
- Elkos Dentamax Zahnfleischpflege Mundspülung von Edeka (0,85 Euro / 500 ml)
- Today Dent Mundspülung Mintfrisch von Rewe (0,85 Euro / 500 ml)
Öko-Test kritisiert Listerine Mundspülung und weitere Marken
Leider kann Öko-Test nicht alle Produkte empfehlen. Während drei Marken noch „befriedigend“ – wie die Meridol Zahnfleischschutz Mundspülung – und sechs weitere „ausreichend“ abschneiden, fallen drei Mundspülen im Test mit „ungenügend“ durch.
Bei der Mundspülung „Cool Mint Mild“ von Listerine kritisieren die Tester:innen unter anderem Methylsalicylat, einen seit 2021 in der EU verbotenen Duftstoff, der als vermutlich fortpflanzungsschädigend eingestuft ist. Da der Aromastoff ein allergener Duftstoff ist, muss er künftig auf Kosmetika deklariert werden. Das ist bei der Johnson & Johnson-Marke Listerine immerhin der Fall.
Bei Listerine und „Parodontax Mundspülung Repair“ (beide „ungenügend“) stören Öko-Test zudem PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen können sowie das Tensid Natriumlaurylsulfat. Es kann die Schleimhäute reizen. Die „Sensodyne Cool & Fresh Mundspülung“ kommt ebenso wie „Elmex Kariesschutz Zahnspülung“ wegen PEG nur auf eine „ausreichende“ Gesamtnote.
Alle Testergebnisse kannst du in der Öko-Test-Ausgabe 09/24 oder auf ökotest.de nachlesen.
Mundspülungen 2021 bei Öko-Test
Bereits vor drei Jahren testete Öko-Test insgesamt 21 Mundspülungen auf Inhalts- und mögliche Schadstoffe. Auch damals fielen bekannte Marken durch, weil sie unterschiedliche kritische Inhaltsstoffe enthielten.
In der Oral-B Zahnfleisch & -schmelz Mundspülung frische Minze steckte der Stoff Butylhydroxytoluol, der im Körper wie ein Hormon wirken kann. Bei der Meridol Mundspülung gurgelte man laut Öko-Test mit Mikroplastik und die Listerine Zahn & Zahnfleischschutz Tägliche Mundspülung enthielt Alkohol. Dieser kann für alkoholkranke Menschen zum Problem werden und hat nach Meinung der Tester:innen in einem Produkt, das für Kinder ab 12 Jahren ausgelobt ist, nichts zu suchen.
In allen drei genannten Produkten fanden sich außerdem PEG-Verbindungen. Die drei Mundspülungen von Oral-B, Meridol und Listerine fielen mit „mangelhaft“ durch.
Dürfen Kinder Mundspülung verwenden?
Kinder, die jünger als sechs Jahre alt sind, sollten laut Öko-Test keine fluoridhaltigen Mundspüllösungen verwenden. Sie könnten zu hohe Mengen an Fluorid verschlucken. Ältere Kinder sollten die Produkte nur unter Aufsicht verwenden, damit sie sie wieder richtig ausspucken und mit Wasser nachspülen.
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