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18.000 sinnlose Flüge bei Lufthansa – jetzt macht sich Ryanair darüber lustig

Lufthansa
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Mr_Worker; © golubovy - Adobe Stock /Fotolia.de

Um die Start- und Landerechte an Flughäfen nicht zu verlieren, hat Lufthansa im Dezember zahlreiche Leerflüge angekündigt. Nun spottet Billigflieger Ryanair über den Konkurrenten – und bietet eine Lösung an, die der Umwelt auch nicht weiterhilft.

„Leider müssen wir diese 18.000 sinnlosen Flüge durchführen“: Mit dieser Nachricht lies Lufthansa kurz vor dem Jahreswechsel aufhorchen. Aufgrund sinkender Nachfrage in der Corona-Pandemie hat das Unternehmen im Winter 33.000 Flüge aus dem Flugplan gestrichen. 18.000 nur spärlich oder gar nicht besetzte Flüge müsse man aber durchführen, um Start- und Landerechte zu sichern.

Lufthansa betonte , dass dies dem Klima schade und den Klimaschutzzielen der EU widerspreche.

Ryanair empfiehlt billige Tickets

Auf Twitter meldete sich nun Ryanair zu Wort und spottete über Lufthansas Ankündigung: „Wir haben Lufthansas ‚`Geisterflüge‘-Problem gelöst. Verkauft die Plätze einfach an Konsument:innen zum geringen Preis.“.

In einer verlinkten, ausführlichen Stellungnahme forderte der irische Billigflieger zudem die EU-Kommission auf,  nicht genutzte Startzeiten anderweitig zu vergeben. Ryanair und andere Airlines wären bereit, diese Flüge zu niedrigeren Ticketpreisen anzubieten.

Ryanair-Chef Michael O’Leary stellt laut Spiegel angriffslustig klar: „Lufthansa weint Krokodilstränen mit Blick auf die Umwelt, ist aber zu allem bereit, um seine Zeitfenster zu behalten.“

Hintergrund des Irrsinns: Slots

Die Luftfahrtinfrastruktur wird in der EU durch sogenannte Slots geregelt. Damit sind Zeitfenster gemeint, die eine Fluggesellschaft zum Starten und Landen verwenden darf. Ein wichtiges Arguement, warum diese sinnvoll sind, lautet: Sie vermeiden Stau – sowohl vor dem Start mit laufenden Triebwerken am Boden als auch vor der Landung. Ohne die Slot-Regelung müssen die Flugzeuge vermehrt in der Luft Schleifen fliegen und verbrauchen dabei unnötig Treibstoff.

Wer in seinem Slot nicht fliegt, verliert ihn, und der Slot wird an eine andere Fluggesellschaft weitergegeben. Die Regelung hatte die EU im letzten Jahr aufgrund der Pandemie ausgesetzt. Doch dieses Jahr gilt eine 50-Prozent-Regel, also die Hälfte der Flüge muss durchgeführt werden.

Utopia meint: Für die bestehende Slot-Regelung der EU gibt es Für und Wider. Für die wichtigste Feststellung in Bezug auf den Klimaschutz müssen wir aber nicht tief einsteigen: Klar, leere Flugzeuge in der Luft sind Irrsinn – aber genau so wenig brauchen wir günstigere Flüge, die Menschen motivieren, mehr zu fliegen.

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