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300 Kilogramm Feuerwerkskörper lösen „ökologisches Massaker“ aus

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Foto: CC0 / Pixabay / nck_gsl (Symbolbild)

Sieben Minuten Feuerwerk, mehr als 300 Kilogramm Feuerwerkskörper, 46.000 Euro Kosten und laut Umweltschützer:innen ein „ökologisches Massaker“. In Madrid hat in einem Renaturierungsgebiet ein Böllerkonzert stattgefunden.

Trotz der Proteste von Umweltschützer:innen und anderen Gruppen hat Madrid in einem Renaturierungsgebiet am Manzanares-Fluss ein riesiges und ohrenbetäubendes Böllerkonzert veranstaltet.

Rund sieben Minuten dauerte am Sonntag das Knallfeuerwerk „Mascletà“ an der Puente del Rey (Königsbrücke) nahe dem Königlichen Palast im Westen der spanischen Hauptstadt. Vor Tausenden von begeisterten Zuschauer:innen wurden nach amtlichen Angaben mehr als 300 Kilogramm Feuerwerkskörper verschossen.

„Absurd, Hunderte Kilo Schießpulver in einem Schutzgebiet zu zünden“

Umweltschützer:innen verschiedener Organisationen kritisierten die Veranstaltung als „ökologisches Massaker“. Mehr als 134 Tierarten würden dadurch gefährdet, hieß es. „Es ist absurd, Hunderte Kilo Schießpulver in einem Schutzgebiet zu zünden“, klagte der Koordinator der Tierschutzorganisation Anima Naturalis, Jaime Posada.

Im Vorfeld hatten Ärzt:innen und Politiker:innen auch Bedenken hinsichtlich der Gesundheit und Sicherheit von Haustieren und bestimmten Personengruppen geäußert, wie etwa von älteren Menschen, autistischen Kindern und Patient:innen eines nahegelegenen Krankenhauses.

Klage gegen die 46.000 Euro teure Veranstaltung scheiterte

Es gab am Samstag und auch am Sonntag Protestkundgebungen, an denen Hunderte teilnahmen. Der konservative Bürgermeister von Madrid, José Luis Martínez-Almeida, hatte die Kritiker:innen der linken Opposition als „Hinterwäldler“ bezeichnet. Eine Richterin hatte am Freitag eine Klage gegen die 46.000 Euro teure Veranstaltung zurückgewiesen.

Kritisiert wurde die „Mascletà“ in Madrid auch deshalb, weil diese Knallfeuerwerke, bei denen Rhythmus und Lautstärke allmählich gesteigert werden, überhaupt nicht zum Brauchtum der Hauptstadt gehören, sondern in den Gemeinden der ostspanischen Region Valencia während des Frühlingsfestes „Fallas“ veranstaltet werden.

Die erste „Mascletà“ der Geschichte Madrids ist das Ergebnis eines Abkommens zwischen der Hauptstadt und der Stadt Valencia zur gegenseitigen Unterstützung bei der Förderung des Tourismus.

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