Urlaube auf dem Fahrrad werden immer beliebter. Welche Radfernwege Radler:innen am liebsten befahren und was beim Fahrradurlaub Probleme macht, zeigen die Ergebnisse der ADFC-Radreiseanalyse.
Urlaubsreisen mit dem Fahrrad erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit: Immer mehr Reisende entscheiden sich dafür, das Land vom Sattel aus zu erkunden. Das geht aus der Radreiseanalyse 2023 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hervor, die die beliebtesten Radfernwege ermittelte. Demnach hätten im vergangenen Jahr rund 4,6 Millionen Menschen eine Radfernreise unternommen – am liebsten entlang von Küsten und Flüssen. 2021 waren es noch 3,9 Millionen.
ADFC-Ranking: Das sind die beliebtesten Radfernwege
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat in einer Umfrage das Radreise-Verhalten von 12.500 Personen abgefragt und die beliebtesten Radfernwege in Deutschland ermittelt. Dem Bericht zufolge nutzten im vergangenen Jahr zwei Drittel der Menschen das Fahrrad für Ausflüge und Reisen. Davon unternahmen 38 Millionen Menschen mindestens einen Tagesausflug mit dem Rad, während sich 4,6 Millionen Menschen auf längere Touren mit mindestens drei Übernachtungen begaben.
Die beliebtesten Strecken der Radurlaubende waren 2022:
- Weser-Radweg: Der beliebteste Radfernweg führt entlang der Weser flussabwärts durch Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen.
- Elberadweg: Auf dem zweiten Platz landet wie im Vorjahr eine insgesamt 1.280 Kilometer lange Route entlang der Elbe.
- Ostseeküstenradweg: Dieser Radfernweg führt in Deutschland von Flensburg bis zur Insel Usedom.
- Donauradweg: Auf einer Strecke von etwa 2.850 Kilometern können Radreisende der Donau von ihrer Quelle bis zu ihrer Mündung ins Schwarze Meer folgen.
- Main-Radweg: Der fünfte Platz ging an eine Route, die Bayern und Hessen durchquert.
- Ruhrtal-Radweg: Diese Strecke führt Fahrradfahrer:innen von der Quelle der Ruhr am Ruhrkopf bei Winterberg bis zur Mündung bei Duisburg-Ruhrort.
- Mosel-Radweg: Der Mosel-Radweg verläuft circa 275 Kilometer entlang der Mosel, meist unmittelbar in Ufernähe.
- Rheinradweg: Diese Route führt durch fünf europäische Staaten und wartet mit viel Abwechslung auf.
- Bodensee-Königsee-Radweg: Hier starten Fahrradurlaubende am Bodensee vor der Kulisse der Allgäuer Berge und beenden ihre Reise 418 Kilometer weiter am Königssee.
- Bodensee-Radweg: Diese Route umrundet einen der größten Seen Europas und gewährt Einblicke in das Dreiländer-Eck, an dem Grenzen von Deutschland, Österreich und der Schweiz verlaufen.
Verreisen mit dem Rad: Bahn macht Probleme
Die Topreiseziele für Radreisen liegen den Umfrageergebnissen zufolge in Bayern, Niedersachen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Knapp 38 Prozent radelten auch außerhalb von Deutschland, insbesondere in Italien, Österreich und Frankreich.
Die An- und Abreise bestritt eine wachsende Anzahl an Radreisenden mit der Bahn, doch ihre Zufriedenheit mit diesem Verkehrsmittel nahm laut ADFC ab. So gab die Hälfte aller Reisenden Probleme bei der An- und Abreise mit der Bahn an, wobei sich 75 Prozent der Befragten über zu wenige Stellplätze in den Zügen beklagten. Auch seien die Bahnhöfe insgesamt nicht fahrradfreundlich, sagen 50 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen. Lies dazu auch: Fahrrad mitnehmen in Bus und Bahn: wie geht’s am besten
Bei mehrtätigen Reisen auf Radfernwegen kehren die Urlauber:innen nicht nur in Hotels und Pensionen ein, sondern auch verstärkt in Campingplätze. Das spiegelt laut ADFC den Wunsch nach Spontaneität und Flexibilität im Urlaub wider. Zudem seien so kostengünstigere Ferien möglich.
Als Gründe für ihren Radurlaub gaben die Reisenden an:
- Sie wollen „Land und Leute kennenlernen“ (rund 80 Prozent),
- „im Urlaub aktiv sein“ (rund 69 Prozent),
- Umweltfreundlichkeit spiele eine Rolle (56,4 Prozent) und
- der Radurlaub sei eine erschwingliche Art des Reisens (21 Prozent).
Ob zum Einkaufen, zur Arbeit oder in den Urlaub: Ständig bewegen wir uns von A nach B. Wie wir das tun, hat einen direkten Einfluss auf die Umwelt und das Klima. Utopia legt deshalb diese Woche einen Fokus darauf, wie wir „besser unterwegs“ sein können. Dabei stellen wir uns Fragen wie „Wie kann man nachhaltig(er) verreisen?“, „Wie werden Städte zu Fahrradstädten?“ und „Wie ist es, auf dem Land auf das Auto zu verzichten?“ Alle Beiträge aus der Themenwoche findest du unter dem Tag „Besser unterwegs“.
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