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Deutsches WM-Trikot von Adidas nicht so nachhaltig wie behauptet

Deutsches WM-Trikot von Adidas nicht so nachhaltig wie gedacht
Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Die Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar sollen nicht so nachhaltig sein, wie vom Hersteller Adidas behauptet wird. Das zeigt eine neue Recherche.

Das Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar ist nach Recherchen der Wochenzeitung Die Zeit und des Medien-Startups Flip offenbar nicht so nachhaltig wie vom Hersteller Adidas angegeben. Die Umweltschutz-Organisation „Parley for the Oceans“ stellt deshalb sogar ihre Zusammenarbeit mit dem Konzern infrage.

T-Shirt ist Belastung für die Meere

Beide Medien hatten zuvor Lieferketten des Materials recherchiert und Wissenschaftler:innen der Universität Hamburg mit einer Untersuchung der Trikots beauftragt. Das Ergebnis: Bei den ersten fünf Waschgängen verliere der schwarz-weiße Dress im Schnitt 68.000 Mikroplastik-Fasern.

„Das ist wirklich beeindruckend schlecht“, zitierte die Zeit die Leiterin der Forschungsgruppe Mikroplastik an der Uni Hamburg, Elke Fischer. „Diese Fasern landen mit dem Abwasser aus unseren Waschmaschinen in den Kläranlagen, die nicht in der Lage sind, das alles herauszufiltern. Damit geht es über die Flüsse direkt in unsere Meere.“

Adidas nutzt recycelten Kunststoff

Adidas nutzt bei der Produktion von Trikots und anderen Sportartikeln recycelten Plastikmüll. „Als Teil unserer Nachhaltigkeitsbemühungen arbeiten wir intensiv daran, Mikrofaserabrieb zu vermeiden“, erklärte ein Adidas-Sprecher am Mittwoch.

Dabei kooperiert das Unternehmen auch mit „Parley for the Oceans“ und verkauft das Trikot der deutschen Nationalmannschaft mit dem Hinweis: „Dieses Kleidungsstück wurde mit einem Garn hergestellt, das aus 50 % Parley Ocean Plastic besteht – recyceltem Plastikmüll, der auf abgelegenen Inseln, an Stränden und in Küstenregionen gesammelt wird, um unsere Meere nicht zu verschmutzen.“

Der Plastikmüll, der für das deutsche Trikot benutzt wird, stammt aus Thailand. Dem Bericht zufolge sei „Parley for the Oceans“ in diesem Land gar nicht tätig. Ein Adidas-Sprecher schrieb auf Anfrage dazu: „Herkunftsländer des in Parley Ocean Plastic verarbeiteten Plastikmülls sind aktuell die Dominikanische Republik, die Malediven, die Philippinen und Thailand. Die konkrete Zusammensetzung variiert produktionsbedingt.“

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