Das Frühstück ist bekannterweise eine wichtige Mahlzeit – und trotzdem lässt man sie oft weg. Eine Ernährungsmedizinerin rät dringend davon ab. Nicht zu frühstücken, wirke sich auf das Gewicht aus und beeinflusse das Diabetes-Risiko.
Ob aus Zeitdruck, um Kalorien zu sparen, oder weil man noch keinen Hunger hat – viele Menschen lassen morgens das Frühstück ausfallen. Doch das kann Konsequenzen haben – für das eigene Gewicht und Diabetes-Risiko. Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin, Anja Bosy-Westphal, erklärt den Zusammenhang gegenüber dem Zeit-Magazin.
Expertin: „Wer das Frühstück lange auslässt, hat häufiger Übergewicht“
Auf das Frühstück zu verzichten, ist ein gängiger Abnehm-Tipp. Voraussetzung: Man spart die Kalorien für das Frühstück ein und nimmt sie nicht mit einer anderen Mahlzeit zu sich. Doch laut Ernährungsmedizinerin Bosy-Westphal hilft der Verzicht auf das Frühstück auf lange Sicht nicht dabei, verlorenes Gewicht zu halten. „Wer das Frühstück über längere Zeit auslässt, hat häufiger Übergewicht„, erklärt die Expertin. Der Effekt bestehe auch dann noch, wenn man andere ungesunde Gewohnheiten als Ursache ausschließt.
Um das Wunschgewicht zu halten und sich gesund zu ernähren, sollte man also frühstücken. Bosy-Westphal erklärt weiter, dass Glukose- und der Energiestoffwechsel morgens ineffizienter arbeiten. „Wenn ich dieselbe Mahlzeit einmal zum Frühstück und einmal zum Abendbrot esse, steigt der Blutzuckerspiegel morgens weniger stark an.“ Dafür werden nach dem Essen mehr Kalorien direkt verbrannt. Abends ist der Effekt umgekehrt, wir speichern mehr Energie. Die Expertin ist generell dafür, keine Hauptmahlzeit auszulassen. Wenn jemand das aber „partout“ möchte, beispielsweise weil die Person intervallfastet, sollte es ihr zufolge am besten das Abendbrot sein.
Frühstück auslassen steigert Diabetes-Risiko
Regelmäßig zu frühstücken wirkt sich günstig auf den Blutzuckerspiegel aus und beugt Diabetes vor. Umgekehrt heißt das laut Bosy-Westphal: „Je häufiger man das Frühstück auslässt, desto höher das Risiko, an Diabetes zu erkranken“. Denn früh am Tag zu essen helfe dem Körper dabei, den Stoffwechsel richtig einzustellen und senke das Risiko für Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen.
„Wir haben überwältigende Evidenz, dass man regelmäßig frühstücken sollte“, betont Bosy-Westphal. Dafür sollte man morgens auch die meisten Kalorien zu sich nehmen. Sie verweist auf das alte Sprichwort: Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein Edelmann, Abendessen wie ein Bettler. Dieses „stimmt tatsächlich“, erklärt die Expertin.
Doch sklavisch daran halten muss man sich auch nicht. Eine weitere Expertin, Diplom-Diätistin und Ernährungsberaterin Ingrid Acker, erklärt gegenüber Zeit-Magazin: Wer sich mit einem großen Frühstück nicht wohlfühlt oder dadurch insgesamt mehr isst, solle sich nicht verbiegen. Außerdem rät sie, Snacks außerhalb der Hauptmahlzeiten zu vermeiden: „Durch kleine Snacks können sich eine ganze Menge Kalorien ansammeln, was wiederum einer Gewichtszunahme in die Hände spielen kann“.
Verwendete Quellen: Zeit-Magazin
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