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Fleischwerbung: Niederländische Gemeinden gehen drastischen Schritt

Niederländische Gemeinden verbieten Fleischwerbung
Foto: Unsplash / Niklas Rhöse

Im Kampf gegen die Klimakrise ergreifen zwei weitere Gemeinden in den Niederlanden Maßnahmen: Sie verbieten Werbung im öffentlichen Raum für Fleischprodukte.

Die niederländischen Gemeinden Bloemendaal in Nordholland und Utrecht sprechen sich für ein Werbeverbot für Fleisch aus. Betroffen davon ist der öffentliche Raum, wie das lokale Presseportal 105 berichtet.

Demnach umfasst das Verbot auch Produkte, die auf fossilen Brennstoffen als Energiequelle fußen – also zum Beispiel per Flugzeug importiert werden. In der Gemeinde Bloemendaal hat eine Mehrheit aus den Koalitionsparteien D66, VVD und PvdA sich dazu verpflichtet, auf diese Weise gegen umweltschädliche CO2-Emmissionen vorzugehen.

Maßnahme gegen klimaschädliche Produkte

Die Herstellung von Fleisch, aber auch Milch, setzt nachweißlich klimaschädliche Treibhausgase frei und ist unter anderem für Abholzung, Bodenerosion und Trinkwasserverschmutzung verantwortlich. Diese Gründe nennt auch die Gemeinde Bloemendaal in ihrer Mitteilung zum Werbeverbot, schreibt Noordhollands Dagblad.

Der Stadtrat von Utrecht stimmte im Oktober ebenfalls für ein Verbot von Fleischwerbung – sowie für alkoholische Getränke und Glücksspiel. Das berichtet das Nachrichtenportal AD.

Gemeinde Haarlem setzte bereits 2022 ein Fleischverbot auf

Damit folgen die beiden niederländischen Gemeinden der Gemeinde Haarlem, die bereits 2022 ein ähnliches Verbot durchgesetzt hat, das ab 2024 gelten soll – laut Taz jedoch Bio-Fleisch nicht berücksichtigt. Damals, so übereinstimmende Medien, war eine Debatte über eine angebliche „Bevormundung“ seitens niederländischer Fleischproduzenten ausgebrochen.

„Wir haben als Kommune vor einigen ­Jahren den Klimanotfall ausgerufen, um wirklich gegen den Klimawandel vorzugehen. Als lokale Verwaltung nehmen wir das sehr ernst“, zitierte die Taz damals Ziggy Klazes, die Initiatorin des Antrags in Haarlem.

Fleisch-Subventionen auf EU-Ebene

Auf EU-Ebene plädierte kürzlich Piet Adema, Landwirtschaftsminister der Niederlande, für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Agrarsubventionen. Wie Boerderij berichtet, erklärte Adema kürzlich in einer Sitzung, dass die Europäische Union keine finanzielle Unterstützung für Fleischprodukte bereitstellen solle. Stattdessen, so die Ansicht des Ministers laut Bericht, müsse die EU nachhaltige Produkte fördern.

Quellen: Noordhollands Dagblad, 105, Boerderij, AD, Taz

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