Hähnchenfleisch im Test: „Vom Darm der Tiere auf die Fleischoberfläche“ Von Laura Gaida Kategorien: Ernährung Stand: 19. März 2024, 13:11 Uhr Foto: Unsplash / Mark DeYoung Utopia Newsletter teilen merken twittern teilen telegram1teilen e-mail Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Hähnchenfleisch testen lassen. Das Ergebnis ist problematisch: Jede dritte Probe ist demnach mit antibiotikaresistenten Erregern belastet. Multiresistente Keime stellen eine echte Gefahr für die Gesundheit dar. Multiresistente Keime gefährden die Gesundheit. Eine Stichprobenuntersuchung im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat genau solche in Hähnchenfleisch aus Massentierhaltung entdeckt. Jedes dritte getestete Fleisch ist demnach belastet. Insgesamt weisen elf von 35 Hähnchenfleischproben aus Massentierhaltung antibiotikaresistente Erreger auf, bei Bio-Proben waren es zwei von 30. Die Proben stammen von Lidl, Aldi, Plukon, Pommerngrün, Bio am Hafen, der LPG Biomarkt GMbH, denn’s Biomarkt Berlin, Alnatura und Gut Kerkow. Eine Übersicht zu den Ergebnissen und der Herkunft der Stichproben findet sich hier. Woher stammen die Keime? „Antibiotikaresistente Keime entstehen u.a. durch den exzessiven Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung. Bei der Schlachtung können die Keime vom Darm der Tiere auf die Fleischoberfläche und letztlich den Menschen übergehen“, erklärt die DUH. Multiresistente Keime können sich vielen Antibiotika widersetzen, was die Behandlung von Krankheiten wie bakteriellen Infektionen erschwert. Davor warnt unter auch das Robert Koch-Institut (RKI). Nicht zuletzt, weil multiresistente Keime bereits 2019 für fast fünf Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich waren, wie eine internationale Expertengruppe im Fachmagazin The Lancet feststellte. Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) spricht vor diesem Hintergrund von einer „stillen Pandemie“. DUH: Todesfälle durch „Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen“ „Jeden Tag sterben fast 100 Menschen in Europa an Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen und die Zahl steigt besorgniserregend“, so die DUH. Sie fordert von Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), den Einsatz von Reserveantibiotika bei Nutztieren strenger zu regulieren. Foto: CC0 / Pixabay / Sansiona „Stille Pandemie“: Was es damit auf sich hat Multiresistente Keime stellen eine weltweite Gesundheitsbedrohung dar. Doch für Pharmakonzerne ist die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika nicht immer lukrativ…. Weiterlesen Auch Supermärkte und Discounter sieht die DUH in der Pflicht. Sie, so die Forderung, müssen Lieferanten noch deutlicher signalisieren, „dass die Qualzucht der Masthühner ein Auslaufmodell ist“. Die DUH verlangt einen konsequenten Umstieg von den Massentierhaltungsstufen 1 und 2 auf die besseren Haltungsstufen 3 und 4 bis spätestens 2028. Foto: CC0 / Unsplash / The-Lore // „Glaskasten-Experiment auf dem Burgplatz in Essen“ von StagiaireMGIMO, lizensiert unter CC BY-SA 4.0 DEED, via Wikimedia Commons, kombiniert und zugeschnitten, lizensiert unter CC BY-SA 4.0 DEED von utopia.de Thilo Mischke klärt über multiresistente Keime auf – und infiziert sich selbst Für eine Prosieben-Doku über Antibiotika-Resistenzen begibt sich Reporter Thilo Mischke zu den Hotspots multiresistenter Keime. Er und sein gesamtes Drehteam… Weiterlesen Quellen: DUH, RKI, The Lancet ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 34 2 Vielen Dank für deine Stimme! HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER * Ich habe die Datenschutzhinweise gelesen und akzeptiere diese. Insbesondere erkenne ich die in die Einwilligung mitumfasste Erfolgsmessung, die Protokollierung der Anmeldung und meine Wirderrufsrechte an. (*Pflichtfeld) Leave this field empty if you're human: