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Pfand auf Weinflaschen: Diese Idee soll Realität werden

Pfand auf Weinflaschen: Aus dieser Idee soll Realität werden
Foto: Henning Kaiser/dpa

Jährlich werden in Deutschland mehr als eine Milliarde Weinflaschen verkauft. Die meisten davon landen in der Altglastonne. Das will eine Initiative ändern. Gibt es bald Wein nur noch in der Pfandflasche zu kaufen?

Mit einer neuen 0,75-Liter-Pfandflasche für Wein will eine Initiative aus Baden-Württemberg den Grundstein für ein bundesweit ausrollbares Mehrwegsystem in der Branche legen. „So was kann ganz schnell gehen, so etwas kann auch langsam gehen“, sagte der Vorstand der neugegründeten Wein-Mehrweg eG, Werner Bender, am Sonntag in Düsseldorf bei der Vorstellung der neuen Pfandflasche auf der Fachmesse ProWein. Wie schnell das in Baden-Württemberg startende Projekt auf andere Regionen erweitert werden könne, hänge unter anderem von der Resonanz des Handels und der Verbraucher:innen ab.

Pfand auf Wein noch nicht festgelegt

Die Wein-Mehrweg eG habe auch schon erste Kontakte zu potenziellen Partnern, die bei Mehrweg in anderen Regionen aktiv seien. Für eine Ausweitung des Pfandsystems von Württemberg auf andere Regionen sei es erforderlich, dass Pfandflaschen auch etwa in Norddeutschland oder Mitteldeutschland eingesammelt und gespült werden könnten. Die ersten neuen Pfandflaschen in der Größe 0,75 Liter könnten voraussichtlich im Sommer oder Herbst des laufenden Jahres abgefüllt werden. Wie hoch das Pfand sein werde, sei noch nicht entschieden. Der Mehrwegpool der 0,75-Liter-Pfandflaschen solle mit etwa einer Million Stück starten.

Bereits 24 Millionen Flaschen im Umlauf

Unter den Gründungsmitgliedern der Wein-Mehrweg eG befinden sich den Angaben zufolge zehn Genossenschaften, die schon bei der 1-Liter-Pfandflasche in Baden-Württemberg mitmachten. Davon werden pro Jahr etwa 24 Millionen Stück gespült. Jedoch ist die Nachfrage der Verbraucher:innen noch großen Pfandflaschen für Wein laut Bender rückläufig gewesen.

Für die neue Pfandflasche könnten dieselben Mehrwegkästen genutzt werden, wie für die 1-Liter-Pfandflaschen, die es weiterhin gebe. Die Rücknahme sei im Weinhandel und im Getränkefachhandel vorgesehen. Die neue Pfandflasche eigene sich grundsätzlich auch für eine mögliche Rücknahme in gängigen Pfandautomaten des Lebensmittelhandels.

Energie und Ressourcen sparen

Pfandflaschen aus Glas können laut Umweltbundesamt bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden. Das spare Energie und Ressourcen im Vergleich zu Einwegflaschen. Mehr als eine Milliarde Weinflaschen werden pro Jahr in Deutschland gekauft, wie das Deutsche Weininstitut schätzt. Die allermeisten leeren Weinflaschen landen in der Altglastonne. Mehr zum Thema: Altglascontainer: Was rein darf – und was nicht

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