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Plötzlich ist der Strom weg: Vorsicht vor Billigenergie-Anbietern

Biligenergie-Anbietern
Foto: CC0 / Pixabay - analogicus

Bei vermeintlichen Sparangeboten mancher Energieanbieter ist Vorsicht geboten. Es drohen plötzliche Preiserhöhungen oder gar Stromentzug.

Das ZDF-Magazin Wiso hat mithilfe der Verbraucherzentrale NRW vermeintliche Sparangebote von Stromanbietern untersucht. Einige von ihnen locken erst mit sehr günstigen Preisen, erhöhen diese aber trotz zuvor versprochener Preisgarantie schon kurze Zeit später. Im Falle von Ralf Lübeck, der in dem Bericht zu Wort kommt, wollte der Energieanbieter Extraenergie die Preise verdoppeln, nachdem es in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zur Energiekrise kam. Lübeck legte Widerspruch gegen die laut Verbraucherzentrale unzulässige Erhöhung ein. Daraufhin kündigte der Konzern den Vertrag und Lübeck stand plötzlich ohne Strom da.

Vor diesen Anbietern warnt die Verbraucherzentrale

Solche Geschehnisse sind kein Einzelfall. In dem ZDF-Bericht warnt die Verbraucherzentrale auch vor anderen Anbietern, zum Beispiel Fuxx, gegen den die Verbraucherzentrale in den letzten Jahren schon einige Verfahren geführt habe, etwa wegen intransparenter Preiserhöhungen.

Auch die Anbieter Paketsparer, Primastrom und Voxenergie, die alle zur Primaholding gehören, stehen laut ZDF unter Beobachtungen der Verbraucherzentrale. Sie sollen Kund:innen teils mit Preisgarantien gelockt haben, die sie anschließend jedoch nicht einhielten. Laut Gregor Hermanni, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale NRW, seien „extrem viele“ Beschwerden wegen des Verhaltens des Anbieters eingegangen. Diese seien oft berechtigt gewesen.

Auch der Anbieter Immergrün ist der Verbraucherzentrale negativ aufgefallen, da Kund:innen teilweise nicht mehr beliefert worden sein, obwohl diese noch Vertragslaufzeit gehabt hätten.

Während Fuxx und Immergrün nicht auf eine Anfrage des ZDF reagierten, hieß es in einer anwaltlichen Stellungnahme der Primaholding, es handele sich bei den Fällen nur um einen „marginalen Anteil“ und es könne zu zulässigen Preiserhöhungen kommen, wenn bis zum Beginn der Belieferung „erheblich viel Zeit“ verginge. Außerdem seien die Beschaffungskosten an der Energiebörse „exorbitant“ gestiegen. Jurist Hermanni hält die Preiserhöhungen dennoch für unzulässig.

Wie man unseriöse Anbieter erkennt

Gegenüber dem ZDF empfiehlt Christine Wallraf, Energieexpertin der Verbraucherzentrale NRW, folgende Tipps, um unseriöse Anbieter zu identifizieren:

  • Bei Vergleichsportalen, wenn möglich, die Weiterempfehlung nach dem ersten Vertragsjahr checken. Ist diese deutlich niedriger als die allgemeine Weiterempfehlung, ist das ein Hinweis darauf, das der Anbieter nach Vertragsabschluss Probleme macht.
  • Überprüfen, wem das Unternehmen gehört. Ein Stadtwerk vor Ort mache tendenziell weniger Probleme als ein Energie-Discounter.
  • Recherchieren, ob es schon Verfahren gegen den Anbieter gab, zum Beispiel von den Verbraucherzentralen oder Bundesnetzagentur. Wenn ja, ist das ein Zeichen, sich einen anderen Tarif zu suchen.

Als weiteren Tipp nennt Wallraf nicht zu sehr in Vorleistung zu gehen: „das heißt, keine Vorauskasse-Tarife, die sind zum Glück auch sehr selten, und das heißt, keine hohen Abschläge, denn im Falle einer Insolvenz sieht man sein Geld möglicherweise überwiegend nicht wieder.“

Verwendete Quelle: ZDF

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