„Ein Großteil der Restaurantketten hat das Thema ‚plant-based‘ klar für sich erkannt“: Im aktuellen ProVeg-Ranking wird das wachsende Angebot veganer Gerichte deutlich. Erstmalig befinden sich nun auch zwei der größten Restaurantketten unter den Top 10.
Die Ernährungsorganisation ProVeg bewertet in ihrem aktuellen Ranking, wie veganfreundlich das Angebot der großen Restaurantketten in Deutschland ist. Dabei wurden 100 Unternehmen verglichen und ihr pflanzenbasiertes Angebot unter anderem hinsichtlich der Menge veganer Speisen, des Preises und der Vermarktung dieser Produkte analysiert. ProVeg hat die Top 30 jetzt veröffentlicht.
Inzwischen habe die Mehrheit der Restaurantketten auf die wachsende Nachfrage nach veganen Alternativen reagiert. Jedoch seien Gerichte mit tierischen Produkten oft noch günstiger.
Die Top 10 im Überblick:
- Hans im Glück
- Peter Pane
- Domino’s
- Enchilada
- Dean&david
- Vapiano
- Burger King
- Subway
- Call a Pizza
- Burgerme
Das vollständige Ranking von ProVeg listet die Top 30.
Sieger ist Hans im Glück: 50 Prozent der bestellten Speisen vegan
Die beiden Burgerketten Hans im Glück und Peter Pane sind auch im diesjährigen Ranking wieder ganz vorn dabei. Bei der erstplatzierten Kette Hans im Glück stammt inzwischen die Hälfte der bestellten Speisen aus dem veganen Sortiment. Besonders mit der großen Auswahl an pflanzenbasierten Desserts konnte Hans im Glück punkten. Peter Pane hingegen legt einen Fokus auf die Vermarktung seines veganen Angebots.
Erstmals befindet sich in diesem Jahr mit Domino’s eine Pizzakette unter den Top 3. Der Konkurrent Pizza Hut landet jedoch lediglich auf Platz 22.
Im diesjährigen Ranking ist auch zwei der größten Ketten der Aufstieg in die Top 10 gelungen: Mit der Einführung des „Vegan Wednesday“ befindet sich Subway nun auf dem achten Platz. Auch Burger King konnte sich besonders dank des gelungenen Marketings seiner veganen Produkte um sechs Plätze verbessern und landet somit auf dem siebten Platz. Der Konkurrent McDonald’s hingegen verfehlt knapp die Top 20.
Überraschend sind auch die Ergebnisse von Nordsee (Platz 19), wo nun auch vegane Fischalternativen erhältlich sind, sowie von The Ash (Platz 18) – dieser hat im Vergleich zum Vorjahr wesentlich mehr Fleischalternativen zu bieten.
Verbesserungspotential besonders beim Preis
Inzwischen sei die Wichtigkeit pflanzlicher Ernährung auch in der Markengastronomie angekommen: „Ein Großteil der Restaurantketten hat das Thema ‚plant-based‘ klar für sich erkannt“, so ProVeg.
Jedoch stellt der Preis bei den meisten veganen Angeboten die größte Hürde zur Kaufentscheidung dar: So berechneten insbesondere Pizzaketten bis zu 3 Euro zusätzlich, wenn sich Kund:innen für eine pflanzliche Käsealternative entscheiden. ProVeg rät dazu, die Zusatzkosten per Mischkalkulation auf die tierischen Speisen zu verteilen: „So bleiben die umweltfreundlichen pflanzlichen Angebote preislich attraktiv und die Unternehmen kommen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach.“
Bei 20 Restaurantketten in den Top 30 sei jedoch kein bemerkenswerter Preisunterschied erkennbar. Die Burgerkette Peter Pane macht es vor und bietet ihre veganen Gerichte teilweise sogar günstiger an.
Auch die Vermarktung veganer Speisen ist wichtig
Neben dem Angebot an sich spiele auch die Vermarktung eine große Rolle: So könne Nudging – also die subtile Beeinflussung von Verhalten, in diesem Fall der Kund:innen – dazu beitragen, dass mehr pflanzliche Alternativen auch von Nicht-Veganer:innen bestellt werden. Beispielsweise vermerken Burger King, Hans im Glück und Peter Pane auf ihren Speisekarten einen Hinweis auf die pflanzlichen Alternativen neben den Burgern mit Fleisch. Dadurch könnten Kund:innen an das vegane Angebot erinnert werden, auch wenn sie nicht selbst aktiv danach gesucht hätten, erklärt ProVeg. Dean&david gibt hingegen zum Beispiel mit dem Label „most planet-friendly“ einen Hinweis auf die ökologischen Vorteile einer pflanzlichen Option.
Hinweis: ProVeg listet Burger King mit Platz 8 und Subway mit Platz 7 in ihren „Top 10 im Detail“, in einer Grafik ist es jedoch andersherum zu sehen: Burger King erzielt 19,4, Subway hingegen nur 19,1 von 30 Punkten.
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