Als Alternative zu Fleisch bietet Burger King einige pflanzliche Produkte an. In Wien hatte zuletzt sogar eine rein pflanzliche Filiale eröffnet. Doch eine Reporterin des „Team Wallraff“ berichtet nun: Wer bei Burger King veganes Fast Food bestellt, bekommt schlimmstenfalls Fleisch serviert.
Der Fasfood-Konzern Burger King wirbt für sein umfassendes veganes und vegetarisches Sortiment. In Wien hat zuletzt sogar eine rein pflanzliche Filiale eröffnet. Doch wie sieht es in den Küchen des Fastfood-Giganten aus, wird strikt zwischen Fleischprodukten und den vegetarischen sowie veganen Alternativen unterschieden? Ein Recherche-Team um TV-Journalist Günter Wallraff berichtet: „Wo veggie drauf steht“, sei nicht „unbedingt veggie drin“.
Für das RTL-Format „Team Wallraff“ hat sich eine Reporterin undercover in einer Burger-King-Filiale eines Franchisenehmers in München umgesehen. Sie stellt fest, dass die Trennung von plant-based und fleischhaltigen Burger-Patties offenbar misslingt. „Das fängt bereits bei der unklaren Beschriftung der Wärmebehälter an. Welche Patties mit Fleisch sind und welche nicht, ist hier nur schwer zu erkennen – und wird auch immer wieder verwechselt“, berichtet der Sender. Die Undercover-Reporterin, heißt es weiter, bemerkte zudem, dass ein Chicken-Patty auf einem pflanzlichen Burger landete. Als sie den Mitarbeitenden darauf hinweist, wird das Patty ausgetauscht. Mit Fleisch war das eigentlich vegane Produkt, das sodann verkauft wurde, aber dennoch gekommen.
Ein Burger-King-Mitarbeiter soll der Reporterin gesagt haben, dass die veganen Patties zudem in der Fleisch-Fritteuse gebraten werden. „Es gibt einfach Sachen, die willst du gar nicht wissen als Kunde“, wird er von RTL zitiert.
Nuggets: „Dann nimmt man die normalen und wickelt die in Plant-based-Papier“
Zwei weitere Angestellte, die bei unterschiedlichen Franchisenehmern des Fastfood-Riesen arbeiten, berichten Ähnliches. Einer von ihnen erzählt: „Wenn man keine Long-Chicken-Patties hat als plant-based, dann nimmt man die normalen und wickelt die in Plant-based-Papier.“ Auch bei den Nuggets würden „normale Nuggets verkauft“ anstatt der pflanzlichen Alternative, so der andere Mitarbeitende. „Dir wird ja eh von Chefs, von den Bezirksleitern vorgegeben: Die Leute fressen alles.“
Burger King reagierte auf die Vorwürfe. In einer Stellungnahme gegenüber RTL schreibt der Konzern: „Burger King Deutschland toleriert keinerlei Missachtung seiner hohen Standards. (…) Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Prozesse rund um die Verarbeitung und Zubereitung pflanzlicher Lebensmittel zu verbessern.“ Dazu stünde man im Austausch mit externen Partnern wie ProVeg e.V., die sich für eine pflanzliche Ernährung einsetzen. Und weiter: „Ein Beispiel: Seit April 2022 verwenden wir ausschließlich Mayonnaise ohne Ei (vegan) als neuen Standard für alle unsere Produkte – unabhängig ob Plant-based, Beef oder Chicken.“
Wie ernst meint es Burger King?
Utopia meint: Wer einen fleischlosen Burger bestellt, muss diesen auch bekommen. Andernfalls tut sich ein Unternehmen wie Burger King, das sein Spektrum an pflanzlichen Produkten derzeit stark bewirbt, keinen Gefallen. Die Glaubwürdigkeit leidet unter Vorfällen, wie sie das Recherche-Team schildert – und Kund:innen, die sich aus unterschiedlichen Gründen pflanzlich ernähren wollen, werden vergrault. Allerdings muss man auch fragen, ob von kleineren Franchisenehmern verlangt werden kann, dass sie unterschiedliche Küchengeräte für Fleisch und ihre Alternativen verwenden; insbesondere bei kleinen Filialen mit wenig Platz in der Küche. Hinzu kommt die Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden. Wie das „Team Wallraff“ ebenfalls berichtet, sollen Angestellte unter dem enormen Arbeitspensum und Zeitdruck bei Burger King leiden – was zu Produktverwechslungen führen kann. Auch hier sollte der Fastfood-Konzern schleunigst nachbessern.
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