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Restaurant streicht vegane Gerichte von der Karte – schuld sollen vegane Gäste sein

Restaurant streicht vegane Gerichte von der Karte
Symbolbild: CC0 Public Domain / Unsplash - Dan Gold

Ein englisches Lokal bietet keine veganen Speisen mehr an. Der Grund: Man will sich den Bedürfnissen veganer Gäste nicht mehr anpassen. Das sorgt für Empörung im Netz und gibt Denkanstöße.

Ein Restaurant in der englischen Isle of Wight streicht vegane Gerichte von der Speisekarte und erntet dafür heftige Reaktionen aus dem Netz. Veganer:innen äußern sich erzürnt darüber, dass „The Kitchen at London House“ keine rein pflanzlichen Speisen mehr anbieten möchte. Dabei seien die Gäste der Grund für diese Entscheidung, so die Geschäftsführerin.

In der Vergangenheit führte das beliebte Lokal in Ventnor auch veganes Essen. Jetzt aber entschied sich die Leitung des Restaurants dagegen, da ihr zufolge eine „militante Minderheit“ das Lokal für die Mehrheit ruiniere. Dabei bezieht sich die Restaurant-Chefin auf Veganer:innen, die zu hohe Ansprüche an das Restaurant hätten.

Neue Speisekarte führt zu Kritik im Netz

Stein des Anstoßes war die Veröffentlichung einer Wochenendkarte auf Social Media. Diese enthielt keine veganen Hauptspeisen und kaum vegetarische Optionen. Auf die Frage, ob es keine veganen Gerichte gebe, folgte ein kurzes Nein als Kommentar.

Ein veganer Burger vom Grill schmeckt besonders aromatisch.
Nicht jedes Restaurant hat ein veganes Gericht im Angebot, dabei sind vegane Gerichte meist die klimafreundlichere und sogar gesündere Alternative. (Foto: CC0 / Pixabay / Einladung_zum_Essen)

Veganer:innen und Kund:innen, die vegane Optionen begrüßen, äußerten sich anschließend verärgert über die Entscheidung. Doch gab es auch Gegenstimmen im Netz, die pflanzliche Gerichte zum Beispiel als ohnehin „geschmacklichen veganen Nonsense“ bezeichneten.

„Wenn du veganes Essen willst, geh in ein veganes Restaurant“

Die Besitzerin des Lokals, Sally Cooper, reagierte umgehend auf die Kritik. Ihre Haltung in der Sache ist klar: Wer vegane Speisen essen möchte, solle in ein veganes Restaurant gehen. Sie fügt hinzu: „[…] würde ich in ein solches gehen und nach einem Steak fragen, würde ich auch keines bekommen und würde das auch nicht erwarten.“

In der Vergangenheit habe sich das Restaurant laut eigenen Angaben bemüht, ein veganes Angebot zu bieten. Es gab sogar veganen Speck, zum Beispiel für den in England sehr beliebten BLT-Burger. Nun kommentiert Frau Cooper: „Wir haben aufgehört. Warum? Weil wir davon genug hatten von der arroganten und „päpstlicher als der Papst“-Attitüde.“ Gemeint sind mit dieser Zuschreibung Veganer:innen. Auch im folgenden Facebook-Post äußerte sich die Restuarantbesitzerin dazu.

Die Art der Reaktionen auf die fleischlastige Speisekarte nannte die Geschäftsführerin als einen Grund, warum die Entscheidung gegen vegane Gerichte gefällt wurde. Außerdem hätten sich, Cooper zufolge, Kund:innen beschwert, dass die veganen Speisen im Angebot „ekelhaft“ wären und dass die veganen Gerichte im selben Raum gelagert würden wie das Fleisch. Darüber hinaus habe die Bistro-Chefin persönliche Beleidigungen (im Netz) erfahren.

Letztlich sei es laut Cooper aber die als Gängelung empfundene Kritik an der Karte, die sie jetzt in ihrer Entscheidung bestärkte. Auch künftig werden wohl kaum vegane (Haupt-)Speisen auf der Karte des britischen Restaurants zu finden sein.

Utopia meint: Es ist das gute Recht der Restaurantbetreiberin, die Speisekarte frei zu gestalten. Aber ist es auch schlau, sämtliche veganen Produkte von der Karte zu streichen? Wir finden: Definitiv nicht. Die Nachfrage nach klimafreundlichen, pflanzlichen Alternativen steigt und das Restaurant verliert so eine wachsende Zielgruppe als Kund:innen. Die Ansicht, dass eine Minderheit den Genuss der Mehrheit mindere, teilen wir nicht. Zumal die anderen Speisen auf der Karte nicht im Geringsten davon beeinflusst werden, dass es zusätzlich auch vegane Optionen gibt, die darüber hinaus auch klimafreundlicher sind.

Offensichtlich scheinen die persönlichen Erfahrungen der Restaurantleiterin mit einigen Menschen unerfreulich gewesen zu sein. Doch lässt sich schwerlich von einigen unangenehmen Gästen oder Kommentator:innen auf eine ganze Gruppe schließen, also auf (alle) Veganer:innen. Schließlich würde die Betreiberin wohl kaum genauso verfahren, wenn einige fleischessende Gäste sich daneben benehmen.

Quelle: The Telgraph

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