Die YouTube-Show „7 vs Wild“, bei der es darum geht mit möglichst wenig Gegenständen in der Wildnis zu überleben, geht in die nächste Runde. Mit dabei: zwei Frauen. Deren Teilnahme löste in den sozialen Medien eine Debatte darüber aus, ob die beiden durch Menstruationsprodukte einen Vorteil gegenüber ihren männlichen Herausforderern haben.
Nach dem Erfolg vom letzten Jahr hat der Influencer Fritz Meinecke letzte Woche die zweite Staffel der YouTube-Serie „7 vs Wild“ angekündigt. In dem Survival-Format müssen sich sieben Teilnehmer:innen sieben Tage alleine in der Wildnis durchschlagen – mit maximal sieben Ausrüstungsgegenständen. Einer der Unterschiede zur ersten Staffel: Statt einer reinen Männergruppe werden diesmal zwei Frauen teilnehmen. Die Natur-affine Sabrina Outdoor und Streamerin Starletnova. Jedoch entbrannte nach der Show-Ankündigung in den sozialen Medien eine Diskussion darüber, ob es den Teilnehmer:innen gestattet sein sollte, Menstruationsprodukte mitzunehmen.
Tampons verglichen mit Zigaretten
In einem Q&A erklärte Meinecke: Menstruierende Teilnehmer:innen können selbst entscheiden, ob sie Hygieneprodukte mitnehmen möchten. „Die zählen für mich nicht in Ausrüstung und Gegenstände“, macht der Initiator deutlich. Dabei zog er den Vergleich zu einer Brille, die auch jede:r mitnehmen könne, sofern man sie brauche. Der Fairness halber erwarte er jedoch von den Teilnehmer:innen, dass die ihre Entscheidung für oder gegen derlei Produkte während ihres Aufenthalts kommunizieren.
In den Kommentaren und auf Twitter löste das Thema eine hitzige Debatte aus – die Hashtags „Tampon“ und „7 vs Wild“ trendeten. Manche Menschen verglichen Hygieneartikel mit Zigaretten. Ein:e User:in schrieb: „Naja in der Wildnis gibt es auch keine Tampons. Wer nicht darauf verzichten kann, oder keinen Gegenstand dafür opfert ist für das Format ungeeignet. Sorry… Finde dann sollten Raucher auch Kippen mitnehmen dürfen.“
Andere User:innen entgegneten, dass man Zigaretten und Tampons nicht vergleichen dürfe. Letztere seien kein Genussmittel, sondern ein Muss für menstruierende Menschen.
Frauen für das Format nicht geeignet?
Einige Menschen erwarten, dass dann auch Männer Tampons mitnehmen können sollten, da sie sich dadurch einen Vorteil erhoffen. Laut manchen Kommentaren könnten Frauen Menstruationsprodukte beispielsweise als Zunder, zum Entfachen von Feuer, verwenden.
Einige Kommentare gehen sogar so weit, dass Frauen für dieses Format aufgrund ihrer Periode nicht geeignet und Menstruationsprodukte ein Luxusgegenstand seien. Eine Userin postete Screenshots mit Kommentaren, die unter dem Video gepostet wurden. Mit dabei: „Also da viele Menschen auf der Welt keine Tampons haben, ist das genauso ein Luxus.“
Manche Menschen beziehen sich in ihren Kommentaren auf die Vergangenheit, in der es noch keine Menstruationsprodukte gab und Frauen sich mit Moos und Gras verholfen hatten. Als Antwort auf derartige Vorschläge twitterte diese Userin: „Es gibt for real Kerle die Tampons bei 7 vs Wild als eines der 7 Gegenstände sehen? Frauen können nicht, ohne sich vollzubluten oder gesundheitliche Schäden zu riskieren, tamponfrei in der Wildnis sein! Und nein, Moos & Gras sind keine Alternativen wenn man keine Pilzinfektion will!“
Doch auch Zustimmung für Meineckes Entscheidung findet sich in der Debatte. Ein Mann kommentierte das Video: „Bin auch ein Mann und kann mich da jetzt nicht so gut reinversetzen, aber Blut ist für mein Verständnis immer ein großer Nachteil beim Surviveln, besonders wenn man die blutenden Stelle nicht so einfach blutstillend behandeln kann. Finde die Entscheidung allein schon der Fairness halber super.“
Umweltaspekt von Tampons
Bei den Diskussionen außer Acht gelassen und dennoch nicht zu vernachlässigen, ist die Entsorgung von Tampons und Binden in der Wildnis. Da die Produkte meist Kunststoff enthalten, sollten diese grundsätzlich nicht einfach in der Natur liegen gelassen werden, sondern gesammelt und fachgerecht entsorgt werden.
Unser Tipp an die beiden Teilnehmer:innen: eine Menstruationstasse. Diese verbraucht in der Zeit keinen Müll und hinterlässt somit – wenn man sie wieder mitnimmt – kein Plastik in der Natur. Außerdem brennt sie nicht so gut und ist damit nicht zum Feuermachen oder für sonstige „Vorteile“ zu entfremden.
Anmerkung der Redaktion: Bei Frauen ist hier vom biologischen Geschlecht die Rede. Denn: Nicht jede Person, die menstruiert, identifiziert sich als Frau.
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