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Veganes Wasser sorgt für Diskussion auf Twitter – was es damit auf sich hat

Mineralwasser mit Vegan-Label
Fotos: CC0 Public Domain / Pixabay - PublicDomainPictures, Screenshot / Twitter - karten_mann

Am Wochenende verbreitete ein User das Foto einer Wasserflasche auf Twitter. Das Besondere: Auf der Flasche ist deutlich die Aufschrift „vegan“ zu lesen. Nun kann man sich fragen: Ist Wasser nicht immer vegan? Wir erklären es.

„Na endlich-Veganes Wasser!“ Mit diesen Worten teilte ein Twitter-User ein Foto einer Wasserflasche. „Diese Fleischreste zwischen den Zähnen nach dem Trinken von Mineralwasser nervten mich schon immer“, kommentierte er die vermeintliche Neuheit ironisch.

Während einige Kommentator:innen den Tweet als Anlass nutzten, um über Veganer:innen herzuziehen, werfen andere dem Getränkehersteller ein „widerliche Anbiedern an Zeitgeistthemen“ oder „Labelverblödung mit Erkennungswörtern der woken Generation U30“ vor.  

Folgt der Getränkehersteller hier also bloß einem Trend, indem er ohnehin vegane Produkte als dergleichen ausweist? Keineswegs, denn was hier als vermeintliche Neuheit dargestellt wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als das Foto einer Flasche „Wittenseer Sturm“ mit Mindesthaltbarkeitsdatum 2019. Auch Geo berichtete bereits 2017 von dem veganen Wasser. Inzwischen ist der grüne Hinweis von der Flasche verschwunden.

Bleibt die Frage: Warum wurde das Wasser als vegan deklariert? Wie einige Twitter-User:innen wissen, liegt dies nicht am Inhalt der Flasche, sondern an der Etikettierung. Um Etiketten auf Getränkeflaschen anzubringen, können verschiedene Klebstoffe verwendet werden. Unter Umständen enthalten diese den Milchbestandteil Kasein.    

Manche Veganer:innen vermeiden es nicht nur, tierische Produkte direkt zu konsumieren, sondern achten auch darauf, dass für ihren Konsum indirekt möglichst keine Tierprodukte zum Einsatz kommen. Welcher Kleber verwendet wird, ist jedoch nicht ohne Weiteres feststellbar. Manche Hersteller versehen ihre Flaschen deshalb mit einem entsprechenden Hinweis.  So auch Wittenseer.

Der große grüne Hinweis auf den Mineralwasserflaschen hatte jedoch keinen Bestand. Wie Geo bereits 2017 mitteilte, wurde dieser durch einen deutlich kleineren Hinweis im Kleingedruckten der Flasche ersetzt. Fotos auf der Website des Unternehmens lassen vermuten, dass auch dieser Hinweis inzwischen von der Flasche verschwunden ist.

Übrigens: Es gibt noch weitere Produkte, bei denen Veganer:innen genauer hinschauen – nicht nur wegen Etikettenkleber. Dazu gehören z. B. Bier, Wein und Brot.

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