Im Südwesten Deutschlands haben gestern heftige Unwetter gewütet und ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Mehrere Bundesländer waren betroffen, Häuser wurden zerstört, im Saarland könnte es einen Tornado gegeben haben. Die Lage im Überblick.
In der Nacht sowie am Dienstagabend sind schwere Unwetter von Frankreich über Baden-Württemberg, das Saarland und Bayern gezogen. Es wurden vor allem Häuser beschädigt, auch Bäume stürzten um. Außerdem gab es mehrere Verkehrsunfälle. In Baden-Württemberg wurde die Warnstufe 4 ausgerufen, es gab zahlreiche kaputte Gebäude in allen Regionen und es wurde ein möglicher Tornado im Saarland beobachtet, berichteten der Spiegel und Tagesschau.
Die Lage in Baden-Württemberg: unüberschaubar
Die Landkreise Sigmaringen, Ravensburg und der Bodenseekreis waren besonders heftig von den Unwettern betroffen. In Ravensburg musste die Feuerwehr bis zu 63 mal ausrücken, so die Tagesschau. Der häufigste Einsatzgrund war dabei, dass Bäume auf Straßen und geparkte Autos krachten. Ein Baum fiel auch auf ein fahrendes Auto, die Fahrerin konnte jedoch unverletzt befreit werden. In der Region rund um Reutlingen gab es wegen des schweren Sturms mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten, so ein Polizeisprecher gegenüber der Tagesschau. Ein weiterer Polizeisprecher aus dem Landkreis Ravensburg bezeichnete die Lage dem Spiegel gegenüber als unüberschaubar, da ständig Notrufe eingingen.
Unwetter in Bayern: Bäume auf der Straße und Verkehrsbeeinträchtigungen
Nachdem die Unwetter in Baden-Württemberg wüteten, zogen sie weiter nach Bayern. Zwar stürzten auch hier einige Bäume um und es kam infolgedessen zu Verkehrsbeeinträchtigungen, verletzt wurde aber niemand. Ein Sprecher der Polizei Regensburg meinte gegenüber der Tagesschau, er wüsste nicht einmal von einer leicht verletzten Person.
Die Landkreise Rosenheim und Ingolstadt seien besonders heftig von den Unwettern betroffen, laut Tagesschau musste die Feuerwehr bis zu 200 Mal ausrücken. Bei den Einsätzen handelte es sich größtenteils um umgestürzte Bäume und abgerissene Äste. Im Landkreis Rosenheim fiel ein Baum auf ein Auto, außerdem wehte bei Regensburg eine Baustellenbeschilderung auf die Fahrbahn. In Augsburg stürzte aufgrund der heftigen Windböen ein Baugerüst um.
Vor den Unwettern war es in Bayern und Baden-Württemberg deutschlandweit am heißesten. Im bayerischen Möhrendorf-Kleinseebach wurde eine Spitzentemperatur von 37,2 Grad gemessen, meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD). Ebenfalls in Bayern, in Kitzingen, aber auch in den baden-württembergischen Landkreisen Lahr/Schwarzwald und Notzingen, wurden jeweils 37,0 Grad gemessen.
Die Lage im Saarland: schwere Verwüstung, möglicherweise durch einen Tornado
Besonders der kleine Ort Asweiler in der Gemeinde Freisen (Landkreis St. Wendel) war von den Unwettern schwer betroffen. Der Wind wütete in einer Schneise von etwa 100 Metern, so ein Sprecher des Lagezentrums Saarbrücken gegenüber dem Spiegel. Noch ist unklar, ob es sich aum einen Tornado handelte. Jedoch sei das Bild der Verwüstung typisch für eine Windhose, berichtete der Spiegel.
Laut dem saarländischen Innenminister Reinhold Jost (SPD) wurden bis zu 30 Gebäude beschädigt. Bei zwei Häusern sei sogar der Dachstuhl abgerissen worden. „Bei dem Unwetter in Asweiler sind am frühen Abend glücklicherweise keine Menschen verletzt worden. Das Schadensbild hatte Schlimmeres befürchten lassen“, teilte der Innenminister dem Spiegel außerdem mit.
Die Einsatzkräfte hatten im Ort rund 40 Einsätze, währenddessen wurde die Bevölkerung im Dorfgemeinschaftshaus versorgt. Der Innenminister bedankte sich bei allen Helfer:innen: „Ich weiß sehr zu schätzen, was die Einsatzkräfte geleistet haben.“
Unwetter im Norden: Straßen unter Wasser
Auch im Norden Deutschlands kam es zeitweise zu Unwettern mit Starkregen. In der niedersächsischen Stadt Oldenburg standen teilweise in mehreren Stadtteilen Straßen unter Wasser. Im städtischen Klinikum kam es außerdem zu einem Wassereinbruch, berichtete die Tagesschau. Auch hier wurde die Feuerwehr zu mehreren Einsätzen gerufen.
Verwendete Quellen: Tagesschau, Spiegel
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