Immer wieder warnt Özden Terli vor den Folgen des Klimawandels. Um ihm effektiv entgegenzuwirken braucht es laut dem Meteorologen Gesetze – und eine neue Definition von Wohlstand, wie er nun in einem Interview erklärt.
Seit 2013 präsentiert und ordnet Özden Terli im ZDF das Wetter ein. Der Meteorologe und Wettermoderator warnt darin immer wieder eindringlich vor den bereits spürbaren Folgen der Erderwärmung – etwa dem stetigen Abschmelzen des Eises in den Alpen oder dem Auftauen der Permafrostböden. In einem Interview mit Gmx erklärt er, dass die Klimakrise bereits vor der Haustür stattfinde und daher ein gesamtgesellschaftliches Umdenken nötig sei.
Zu den Permafrostböden etwa sagt Terli: „Dafür müssen wir gar nicht nach Sibirien schauen.“ Bereits in den Alpen schreitet das Auftauen voran. Neben der Freisetzung von Kohlenstoffverbindungen, die sonst in den Böden gespeichert sind, und die durch die Schmelze nun den Treibhauseffekt verstärken, warnt der Wetterexperte vor weiteren dramatischen Folgen: „Wenn dieses gefrorene Wasser nun nicht mehr als Bindemittel funktioniert, brechen Felsen ab, ganze Gerölllawinen rutschen ins Tal und verursachen dort Schäden.“
Obgleich Wetter und Klima zwei unterschiedliche Phänomene sind, betont der Wetterexperte, dass Forscher:innen seit Jahrzehnten „eine Veränderung in der Luftchemie und der physikalischen Parameter“ feststellen. Daher könne sicher gesagt werden, dass Hitzewellen, wie sie derzeit vorkommen, durch die Klimakrise vorangetrieben werden.
„Kein endloses Wachstum auf einem endlichen Planeten“
Terli sagt im Gespräch mit Gmx, dass nicht alleine über die Folgen der Erderwärmung gesprochen werden dürfe. „Schauen wir nach Frankreich, wo gerade weite Teile der Ernte ausfallen oder Atomkraftwerke wegen der Hitze nicht mehr gekühlt werden können. Über diese Konsequenzen müssen wir reden, oder auch über die Frage, wie wir verhindern, dass Städte im Sommer nicht überhitzen, in denen ja unglaublich viel Beton verbaut ist. Oder wie wir Rückhaltebecken für Wasser schaffen, wenn es Dürren gibt“, so der Meteorologe.
Zusätzlich zu privatem Engagement gegen den Klimawandel appelliert Terli für „Gesetze, die großskalige Veränderungen bewirken“, da sie klimaintensive Emissionen drastisch reduzieren könnten. „Unsere Ressourcen sind endlich. Ich denke, dass wir einen Teil unseres Wohlstands abbauen müssen.“ Das bedeute nicht, dass die Menschen leiden sollen, so der Experte. „Aber es bedeutet, dass es mit endlosem Wachstum nicht weitergehen kann.“
Eine Möglichkeit sieht der ZDF-Moderator darin, neue Parameter einzuführen – um so vom „Wachstumsgedanken wegzukommen“. Wohlstand müsse neu definiert werden. Schließlich kann es laut ihm „kein endloses Wachstum auf einem endlichen Planeten geben.“
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