Der Begriff Zillennial ist eine Kombination aus Millennial und Gen Z. Forscher:innen nutzen ihn, um eine sogenannte "Micro-Generation" zwischen den Generationen zu beschreiben. Das zeichnet Zillennials aus.
Die meisten haben die folgenden Begriffe wohl schon einmal gehört: Millennials und Gen Z. Sie bezeichnen zwei verschiedene Generationen; Millennials sind demzufolge Personen, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden. Gen Z beginnt 1997 und endet 2012. Wie unter anderem der US-Nachrichtensender CNN berichtet, gibt es nun eine neue, sogenannte „Micro-Generation“: Die Zillennials.
US-amerikanische Sozialwissenschaftler:innen vom Pew Research Center, von der Boston University und vom Center for Generational Kinetics nutzen den Begriff, um Menschen zu beschreiben, die am Ende und am Anfang der zwei genannten Generationen auf die Welt kamen. Zu Zillennials zählen diejenigen, die zwischen den frühen 1990ern und den frühen 2000ern geboren wurden.
In ihrer Forschung beschäftigen sich die Wissenschaftler:innen damit, inwieweit sich Zillennials von den beiden anderen Generationen unterscheiden und welche kollektiven Weltereignisse sie geprägt haben.
Zillennials: Das prägt die Generation
Deborah Carr, Soziologin an der Boston University, sagt im Gespräch mit CNN, dass Zillennials in ihrem relativ kurzen Leben schon besonders viele Widrigkeiten erleben mussten: Sie waren Babies und Kleinkinder, als in New York City die Terroranschläge am 11. September 2001 passierten. Die Bedrohung durch Terrorismus gehört Carr zufolge somit ganz selbstverständlich zu ihrem Leben dazu. Auch führte die Covid-19-Pandemie dazu, dass sie wichtige soziale Ereignisse verpassten.
Zillennials kennzeichnen sich der Expertin zufolge im Umgang mit Technologien aus. Die „Micro-Generation“ ist zwar nicht so selbstverständlich mit Smartphones und Social Media aufgewachsen wie die Gen Z, gehörten aber auch nicht mehr zu den Millennial-Nutzer:innen, die mit iPods und MySpace groß wurden – Technologien und Websites, die damals als innovativ galten.
Jason Dorsey, der am Center for Generational Kinetics zu Generationen forscht, erklärt: Zillennials würden seiner Erfahrung nach bewusster mit sozialen Themen und der Krise rund ums Klima umgehen als Millennials. Carr nennt Greta Thunberg als Beispiel für eine Zillennial, die sich über ihre Rolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen klar ist.
Millennials, Zillennials, Gen Z: Wozu diese Labels?
Soziologin Carr erklärt, dass Generationen-Labels wie Gen X, Millennials, Zillennials und Gen Z hilfreich seien, um die Erfahrungen von bestimmten Personengruppen soziologisch zu erforschen. Der Grund: Mitglieder einer Generation teilen oftmals dieselben prägenden Lebensereignisse.
Dorsey weist darauf hin, dass manche Mitglieder einer Generation sich mit den Bezeichnungen identifizieren und andere sich von ihnen distanzieren würden. Gerade Zillennials lehnten es ab, zu Millennials gezählt zu werden, so der Forscher. Dies habe ihm zufolge mit dem Stereotyp des selbstzentrierten Millennials zu tun, der zu hohe Erwartungen habe. Gleichzeitig würden Zillennials sich jedoch auch von den Jugend-Trends der Gen Z distanzieren.
Carr betont, dass diese Stereotype gesellschaftlich konstruiert seien. Jede Generation hätte ihre eigenen Herausforderungen und gebe ihr Bestes, ihren Platz in der Welt zu finden, die ihnen hinterlassen wurde, so die Soziologin.
Philip Cohen, Soziologe an der University of Maryland, nennt Generationen-Labels „bedeutungslos“. Aus seiner Sicht seien die Diskurse über Generationen hauptsächlich ein oberflächlicher „Hype“.
Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals 2023.
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