Norwegen baut Fahrrad-Autobahnen im ganzen Land Von Victoria Scherff Kategorien: Mobilität & Verkehr Stand: 15. Dezember 2016, 12:51 Uhr Foto: "Helsinki, sykkelvei" Oslonatt unter CC BY-SA 2.0/ Pixabay CC0 Public Domain Kein Anhalten, kein Durchschlängeln, keine plötzlich geöffneten Autotüren: Mit dem Ausbau von Schnellstraßen nur für Fahrräder will Norwegens Regierung einen Anreiz schaffen, öfter mal das Rad zu nehmen. Norwegens Ziel: weniger schädliche Emissionen und das bald. Der Schadstoffausstoß durch Verkehrs- und Transportmittel soll um ganze 50 Prozent reduziert werden. Für den Autoverkehr in der Stadt heißt dies: Er soll nicht weiter wachsen, ohne dadurch die Mobilität der Bürger einzuschränken. Norwegens Regierung spricht in diesem Zusammenhang von einem „Zero-Growth“-Ziel, Nullwachstum also. Schnelles Vorankommen auf dem Rad-Highway Mobilität ja, Luftverschmutzung nein – um dieses Ziel zu erreichen, investiert Norwegen künftig einige hundert Millionen Euro in den Ausbau von Fahrradwegen. Diese großen Investitionen in die Fahrrad-Infrastruktur sei „eine wichtige Maßnahme, um mehr Menschen dazu zu bewegen, das Fahrrad anstatt das Auto zur Arbeit zu nehmen“, so Norwegens Regierung im nationalen Verkehrsplan („National Transport Plan“/PDF), der bereits im März dieses Jahres veröffentlicht wurde. Wer sich nun gemütliche einspurige Fahrradwege auf der Straße oder dem Bürgersteig vorstellt, der liegt falsch. Die „Bicycle express routes“ laden zu hohen Geschwindigkeiten ein und sind damit besonders (aber nicht nur) für E-Bikes geeignet. Die Fahrrad-Autobahnen sollen in neun großen städtischen Gebieten gebaut werden, um schnelles sowie direktes Radfahren zu erleichtern. Innenstadt und Randgebiete werden somit verbunden und sind dann besser mit dem Fahrrad erreichbar. Ein Helm sollte auf dem Rad eigentlich immer mit dabei sein. (Foto "driving into the sunset" von Daniel Wehner unter CC BY 2.0 ) Teil eines großen Verkehrsplans Der Ausbau der Fahrradstraßen in Norwegen ist nur ein Punkt des zwölfjährigen Verkehrsplans. Anvisiert ist darin auch der Ausbau von Landstromanlagen in Häfen. Somit können anliegende Fracht- und Kreuzfahrtschiffe während der Liegezeit Landstrom beziehen und müssen nicht im luftverschmutzenden Dieselbetrieb laufen – vorausgesetzt die Schiffe verfügen über eine entsprechende Technologie. Laut dem Plan sollen ab dem Jahr 2025 zudem alle neuen Autos, Busse und kleinere Lastwagen emissionsfrei auf den Straßen Norwegens fahren. Da Norwegen seit Jahren den Kauf von Elektroautos subventioniert, sind dort bereits viele Autos mit Elektromotor unterwegs. Fazit: Norwegens Pläne zum bequemeren und einfacheren Fahrradverkehr sollen dabei helfen, die nationalen Klimaziele zu erreichen, ohne aber dabei die Mobilität der Bürger einzuschränken. Letztlich profitiert von einem Zuwachs des Radverkehrs nicht nur die Umwelt, auch die Luftqualität für die Bürger verbessert sich. Und das Rad fahren fit hält, wissen wir alle. Weiterlesen auf Utopia.de: Überblick: Die wichtigsten Elektroautos 2016/2017 im Vergleich Kopenhagen: mehr Räder als Autos Elektroauto-Prämie: Jetzt Förderung fürs E-Auto einsacken – so geht’s! Merken Merken Merken Merken Merken Merken Merken ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 7 0 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Fahrrad HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: