Im Internet kursiert aktuell ein Video von Barack Obama, in dem der ehemalige amerikanische Präsident sich von einer ungewohnten Seite zeigt: Er flucht, beschimpft Donald Trump und sagt Dinge, die er so öffentlich eigentlich nie sagen würde. Das Video hat eine wichtige Botschaft.
„Du wirst nicht glauben, was Obama in diesem Video sagt“ – so heißt der kurze Clip auf YouTube, der am Dienstag hochgeladen wurde. Schon mehr als zwei Millionen Mal wurde das Video bislang aufgerufen.
„Donald Trump ist ein Volldepp“, sagt Obama in dem Clip. Außerdem: „Bleibt wachsam, Bitches“. Obama hat aber auch eine ernstere Botschaft an die Zuschauer: „Wir treten in eine Zeit ein, in der unsere Feinde es so aussehen lassen können, als ob jemand alles Mögliche sagt. Selbst wenn ich diese Dinge nie sagen würde.“ Hier wird klar: Das Video ist ein Fake – es hat jedoch eine eindrucksvolle Nachricht.
Nicht Obama spricht
Die Fälschung ist überraschend gut, auch nach mehrmaligem Ansehen würde man keinen Verdacht schöpfen, dass hier etwas nicht stimmt (abgesehen von dem merkwürdigen Inhalt der Rede). Produziert wurde das Video von US-Schauspieler und Regisseur Jordan Peele und der Online-Plattform „BuzzFeed“. Peele ist in der zweiten Hälfte des Videos zu sehen. Es ist auch seine Stimme, die in dem Video zu hören ist.
Das Video ist ein sogenannter „Deepfake“ – ein verfälschtes Video, das mithilfe von künstlicher Intelligenz hergestellt wurde. Peele und BuzzFeed nutzten dafür zwei Programme: Adobe After Effects und FakeApp, eine Anwendung, mit der sich das Gesicht in einem Video bearbeiten lässt. Insgesamt 56 Stunden soll die Videoproduktion gedauert haben.
Deepfakes auf YouTube
Auf YouTube kursieren bereits mehrere solcher Deepfakes, auch eines mit Angela Merkel. In dem Video hält sie eine Rede, statt ihrem Gesicht ist jedoch das von Donald Trump zu sehen – das Video sieht ebenfalls erschreckend realistisch aus (ab Sekunde 9):
Werden solche Videos zur Gefahr?
Das Obama-Video soll vor solchen Fälschungen warnen, denn die Technik lädt geradezu zum Missbrauch ein. Theoretisch könnten Spezialisten jedem Politiker eine beliebige Aussage in den Mund legen – und so falsche Informationen glaubhaft aussehen lassen und verbreiten.
Was also tun? Wir müssen vorsichtiger mit Informationen aus dem Internet sein, fordert Obama beziehungsweise Peele in dem Video. Wahrscheinlich braucht es jedoch mehr als das. Hoffentlich werden parallel zu den Deepfakes auch neue Technologien entwickelt, die die Fälschungen wieder enttarnen können.
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