Ob in Sommersalaten, zum Grillen oder in Antipasti – Feta und Schafskäse sind beliebt und gehören (nicht nur im Sommer) für viele regelmäßig auf die Speisekarte. Öko-Test hat nun 41 Fetas und Schafskäse getestet.
Öko-Test untersuchte insgesamt 34 Original-Fetas und sieben andere Salzlakekäse, vorwiegend solche aus Schafsmilch. Dabei prüften die Tester:innen die Käse auf ihre Inhaltsstoffe, Sensorik und Geruch sowie hinsichtlich des Geschmacks. Ebenfalls genauer untersucht wurden die Transparenz in der Lieferkette, die Einhaltung von Umweltstandards sowie Tierwohl und Haltungsbedingungen der Schafe.
Feta: Käse ist nicht gleich Käse
Feta, Schafskäse, Hirtenkäse: Es gibt viele Bezeichnungen für den weißen Käse. Doch „Feta“ ist seit 2007 eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) und lediglich echter griechischer Käse, der auf traditionelle Weise in ausgewählten Regionen Griechenlands hergestellt wird, darf sich auch so nennen.
Andere Käse, die teils aus Schafs- oder Ziegenmilch gemacht werden und in Salzlake reifen, haben besonders im Balkanraum Tradition. Streng genommen handelt es sich dabei aber nicht um „Feta“. Schafskäse und Manouri werden zum Beispiel, wie auch Feta, aus Schafsmilch hergestellt. Sogenannte Hirtenkäse und Balkankäse sind hingegen Kuhmilch-Produkte.
Feta bei Öko-Test: Fast die Hälfte mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet
Bei einer Hälfte der Käse kommt Öko-Test zu einer „guten“ oder „sehr guten“ Bewertung. Darunter sind fast so viele konventionelle wie Bio-Produkte.
Bio-Produkte schnitten vergleichsweise gut ab und folgende Käse erhielten eine Gesamtbewertung von „sehr gut“:
- Alnatura Feta 3 Monate gereift
- Basic Feta original griechischer Schafskäse
- Bio Verde original griechischer Feta
- Rewe Bio Feta (Naturland)
Auch in den Kategorien Transparenz und Tierhaltung schnitten diese Bio-Käse „sehr gut“ oder „gut“ ab.
Bei bekannten konventionellen Marken fällt die Gesamtbewertung durchwachsen aus, zum Beispiel:
- Gazi Feta: Gesamturteil „befriedigend“
- Lyttos (Aldi): Gesamturteil „gut“
- Salakis Natur 100% Schafmilch: Gesamturteil „ausreichend“
Salakis schnitt weniger gut ab, da hier unter anderem die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette gering und das Feedback seitens Unternehmen sowie Einhaltung von Tierwohl- und Umweltstandards bislang nicht erfolgte.
Zwei konventionelle Produkte schnitten dagegen im Gesamturteil mit „sehr gut“ ab, darunter Patros.
Zu einer nur „ungenügenden“ Bewertung in Sachen Transparenz und Tierhaltung kam Öko-Test bei den Produkten von Gazi, BioBio Griechischer Feta (Netto) und Il Cesto Original griechischer Feta natur. Dies hätte unserer Meinung nach zu einer deutlichen Minderung des Gesamturteils von aktuell „befriedigend“ führen müssen.
Wie die anderen Käseprodukte im Detail abgeschnitten haben, liest du hier:
Vereinzelt Belastung durch Mineralöl und Keime
Mineralöl ist nichts, was man in seinem Käse erwartet, geschweige denn möchte. Dennoch stellte Öko-Test in einigen Produkten Mineralölrückstände oder auch eine erhöhte Keimbelastung fest. Sogar in Bio-Produkten fanden die Tester:innen erhöhte Rückstände von Mineralöl, zum Beispiel bei Andechser Natur Bio-Schafmilch Feta.
Mineralöl kommt in Lebensmitteln häufig vor und kann sich nach dem Verzehr im Körper anreichern. Welche gesundheitlichen Folgen das hat, ist bislang noch nicht genau erforscht.
Andere Belastungen in den getesteten Produkten stammen von Keimen. Im Meandros Feta (Norma) wurden von Öko-Test zum Beispiel sogar E.coli-Bakterien nachgewiesen.
Öko-Test prüft Tierwohl und Haltung
In der Bewertung durch Öko-Test spielt auch das Tierwohl und die Haltung der Schafe eine Rolle, ebenso wie Inhaltsstoffe und Geschmack. Artgerechte Haltung und die Garantie, dass es den Tieren möglichst gut geht, sind dabei ebenfalls Qualitätsmerkmale für guten Feta und Schafskäse und wirken sich auf das Gesamturteil aus.
Die Trennung der Mutter- und Jungtiere ist leider auch in Bio-Betrieben teils der Fall. Jedoch belegen drei Bio-Marken und drei konventionelle Anbieter der untersuchten Marken, dass sie eine muttergebundene Lämmerhaltung betreiben, bei der die Tiere nicht getrennt werden.
Eine weitere Praxis in der Haltung von Schafen ist das Kupieren der Schafschwänze mittels eines Gummirings: das Mulesing. Dies wird vornehmlich in der Zucht von Schafen für die Wollproduktion durchgeführt. Laut Öko-Test kommen die meisten der untersuchten Betriebe ohne diese grausame Prozedur aus.
Insgesamt ist es für Tiere und Umwelt aber besser, tierische Produkte generell eher selten zu essen und pflanzliche Alternativen zu bevorzugen. Und wenn es tierische Produkte sind, dann solltest du dabei möglichst auf tierfreundliche Haltungsbedingungen achten.
Alle Details findest du in der Ausgabe 08/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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