Öko-Test hat elf Schulranzen getestet. Neben bedenklichen Stoffen wie Weichmachern bemängelt das Test-Magazin vor allem, dass einige Modelle im Straßenverkehr zu wenig reflektieren.
Ein guter Schulranzen muss robust und leicht zu tragen sein, ergonomisch gut sitzen und vor allem im Straßenverkehr möglichst viel Licht reflektieren. Öko-Test hat mit mehreren Kindern einen Praxistest gemacht und zusätzliche Belastungstests durchgeführt. Von den elf getesteten Schulranzen können die Experten aber nur zwei mit der Note „sehr gut“ empfehlen. Alle anderen sind entweder im Straßenverkehr nicht sicher genug oder enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe.
Grelle Farben sorgen für Sicherheit: Die Schulranzennorm DIN 58124 empfiehlt, dass mindestens 20 Prozent der Vor- und Seitenflächen aus fluoreszierendem Material bestehen. Dadurch können Autofahrer im Dunkeln schon früh Kinder auf dem Schulweg erkennen. Doch nur wenige Hersteller setzen diese freiwillige Norm auch um.
Die Begründung: Eltern und Kinder würden Leuchtflächen ablehnen und die Ranzen sich zu schlecht verkaufen. Zwei Schulranzen mit reflektierender Signalfarbe kann Öko-Test aber empfehlen. Der Scout Alpha Goalgetter (DIN) kommt an dritter Stelle bei Öko-Test und erhält die Note „gut“.
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Schulranzen bei Öko-Test: Testsieger von Ergobag
Der Ergobag Pack Neo Edition Strahlebär ist einer der beiden Testsieger bei Öko-Test (Note „sehr gut“):
- Öko-Test lobt, dass der Schulranzen im Straßenverkehr besonders gut sichtbar sei. Dies liegt unter anderem daran, dass es sich um die Neo-Edition des Ergobag-Schulranzens handelt: Er reflektiert Scheinwerferlicht besonders gut und verfügt über große Flächen mit gelber Signalfarbe.
- Im Regen-Test hat der Ranzen gezeigt, dass die Fächer auch bei stärkerem Regen trocken bleiben.
- Die Rückenlänge lässt sich anpassen und das Gewicht des Ranzens mit einem Beckengurt besser verteilen. Nur die Länge der Schultergurte sei etwas schwer zu verstellen, so Öko-Test.
Der Ergobag Pack Neo Edition Strahlebär war auch schon Anfang 2019 Testsieger bei Stiftung Warentest. Er ist mit 259 Euro aber auch der teuerste Schulranzen im Test.
Kaufen**: Erhältlich ist der Ergobag Edition Strahlebär unter anderem bei Schulranzen.net, Amazon oder direkt bei Ergobag.
Pelikan-Schulranzen fällt bei Öko-Test durch
Die Marke Pelikan ist bekannt für Schulbedarf, doch im Schulranzen-Test ist das Herlitz-Modell aus dem Hause Pelikan Schlusslicht. Öko-Test hat den Herlitz Motion Plus Space mit „ungenügend “ bewertet.
Gleich eine ganze Reihe an Kriterien konnte der Ranzen nicht erfüllen: Besonders schlecht schnitt er in der Praxisprüfung ab, weil er bei Dunkelheit sowie bei Tageslicht schlecht zu sehen sei. Im Regen-Test stellte sich heraus, dass auch das Hauptfach nass wird, in dem Schüler normalerweise ihre Bücher und Hefte aufbewahren.
Außerdem enthält der Ranzen mehrere bedenkliche Inhaltsstoffe, wie Ersatzweichmacher und die phosphororganische Verbindung TNPP. Öko-Test kritisiert, dass TNPP das hormonell wirksame Isononylphenol abspalten kann.
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Weitere Schadstoffe in Schulranzen entdeckt
Auch einige weitere Schulranzen enthalten bedenkliche Stoffe, wie Öko-Test schreibt. So fand sich in zwei Ranzen zum Beispiel der problematischen Weichmacher DPHP. Für ihn könnte es schon bald einen gesetzlichen Grenzwert geben – Experten sind dazu bereits im Gespräch.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kennt den Stoff bereits aus Funden in Kinderspielzeug. Die Experten erklären dazu: „Da sich die Substanz im Tierversuch als schädigend für die Schilddrüse und die Hypophyse erwiesen hat, hält das BfR es für notwendig, die Belastung von Kindern durch DPHP aus Spielzeug zu verringern.“
In mehreren Ranzen fand das Labor außerdem Blei und Quecksilber. Öko-Test geht aber davon aus, dass sich die Stoffe nicht aus den Ranzen lösen werden. Dennoch wurden die Ranzen schlechter bewertet, da diese giftigen Stoffe aus Sicht des vorbeugenden Verbraucher- und Umweltschutzes grundsätzlich nicht in Schulranzen enthalten sein sollten.
Alle Details findest du in der Ausgabe 04/2019 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
Schulranzen im Test im Jahr 2017
Auch 2017 hatte Öko-Test zehn Schulranzen getestet, doch nur ein einziger war empfehlenswert: Der Scout Alpha Happy Dolphins bekam im Test als Einziger das Prädikat „Gut“ verliehen.
Im Sicherheits-Test hatten die Experten nichts zu bemängeln: Der Scout-Ranzen verfügt über viele Reflektoren, sodass Autofahrer das Kind früh sehen. Im Regen-Test blieb das Hauptfach für die Bücher und Hefte trocken, lediglich die Nebenfächer für Flasche und Pausenbrot wurden feucht. Der Scout Alpha Happy Dolphins ist allerdings nicht mehr im Handel erhältlich.
Schulranzen-Kauf: Auf drei Dinge achten
Um bei der Wahl des richtigen Schulranzens einen Volltreffer zu landen, empfiehlt Öko-Test, auf drei Dinge zu achten:
1. Am wichtigsten ist die Sicherheit, also möglichst viele Reflektoren. Da Laien die verschiedenen Reflektoren nur schwer auseinanderhalten können, sollten Eltern auf die Norm DIN 58124 achten.
2. Auch die Farbe ist wichtig, denn ein heller Ranzen kann im Dunkeln besser gesehen werden. Wenn möglich, sollte das Kind verschiedene Modelle Probe tragen – mit dicker und dünner Kleidung. Dabei sollte die Breite des Ranzens etwa der Schulterbreite entsprechen.
3. Als Drittes ist ganz besonders wichtig, dass direkt am Rücken ein großes Fach für die Bücher ist. So kann das Gewicht der Bücher gleichmäßig verteilt werden, und der Rücken wird so gering wie möglich belastet.
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