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Umweltfreundliche Bestattungen: Paris eröffnet ersten Öko-Friedhof

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Foto: Tangopaso [Public domain], via Wikimedia Commons

Wer umweltfreundlich lebt, möchte nach seinem Tod wohl auch so begraben werden. Doch nicht immer erlaubt der Gesetzgeber das. In Paris ist ab diesem Herbst eine ökologische Bestattung möglich – in einem neuen „grünen“ Friedhof.

Der Grabstein wird in Kinderarbeit hergestellt, der Sarg gibt Schadstoffe an den Boden ab und Einäscherungen sind extrem energieintensiv: Die letzte Ruhestatt eines Menschen kann für die Umwelt eine Belastung sein. In Paris will es ein Friedhof nun besser machen: Der Friedhof in Ivry-sur-Seine hat einen eigenen Bereich nur für Öko-Beerdigungen eingerichtet.

Auf 1.560 Quadratmetern können sich Familien nun umweltfreundlich von ihren Verstorbenen verabschieden. Dabei gelten spezielle Regeln – beispielsweise sind Grabsteine oder Beton-Konstruktionen nicht erlaubt. Die Namen der Toten werden stattdessen auf Holzplatten geschrieben.

Pappsärge und biologisch abbaubare Kleidung

Die Toten werden außerdem in Pappsärgen oder Särgen aus unpoliertem Holz begraben. Das Holz der Särge darf nur noch von französischen Bäumen stammen – Kunststoffe, Lacke oder Metallgriffe sind nicht erlaubt. Die Kleidung des Verstorbenen soll biologisch abbaubar sein. Von den Trauernden wird erwartet, dass sie sich an die Vorgaben einer Charta für respektvollen Umgang mit der Umwelt halten, teilt das Gemeindeportal „The Mayor“ mit.

Die „grüne“ Beerdigung soll nicht nur ökologischer sein, sondern auch günstiger: Die Gebühr für den Bestattungsplatz kostet 20 Prozent weniger als bei einem regulären Friedhofsplatz. Bis 2021 sollen noch mehr Orte in Frankreich umweltfreundliche Friedhöfe bekommen, konkrete Pläne gibt es für Thiais, Pantin und Bagneux. In der Stadt Niort sind Öko-Bestattungen bereits möglich.

Ökologische Beerdigungen in Deutschland?

Ein Sarg aus Korb. (© Foto: naturalendings)

Die Diskussion um bessere Bestattungen wird auch in Deutschland geführt. Mit den Särgen gelangen umweltschädliche Lacke, Kleber und Plastik in den Boden. Problematisch sind auch Rückstände von Antibiotika, Quecksilber aus Zahnfüllungen oder Chemikalien aus der Einbalsamierung.

Die Möglichkeiten sind in Deutschland allerdings noch begrenzt – weil in einigen Bundesländern eine Vollholz-Sargpflicht gilt. Bestattungen in Särgen aus Materialien wie Korb oder Pappe sind dort nicht möglich. Auch Beerdigungen in Baumkapseln sind in diesen Bundesländern undenkbar.

Da die Nachfrage wächst, werden sich solche Alternativen in Zukunft wahrscheinlich durchsetzen. Bis es soweit ist, kann man schon jetzt bei Bestattungen mit ein bisschen Bewusstsein einiges besser machen. Mehr dazu im Beitrag Nachhaltig sterben.

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