Eine schöne Idee, nach dem Leben als Baum zu erblühen. Mit der Bios Urn kann man genau das. Die Urne erhält Samen, die nach der Beisetzung zum Baum werden.
Sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen ist ein schwieriger Prozess. Doch früher oder später, so viel ist sicher, werden wir alle sterben müssen. Irgendwann kommt deshalb der Zeitpunkt, an dem wir für uns selbst entscheiden müssen, was mit uns nach dem Tod geschieht.
Eine Bestattungsmöglichkeit ist eine Urnenbeisetzung. Das spanische Designstudio „Estudiomoline“ entwickelte eine Urne, die komplett biologisch abbaubar ist: die Bios Urn. Diese besteht aus Kokosnusschalen, komprimiertem Torf und Zellulose. Im unteren Teil befindet sich die Asche des Verstorbenen und im Oberen Teil sind Baumsamen, Torf und Pflanzennahrung.
Nachhaltig, bis dass der Tod uns dahinscheidet
Nachdem die Urne in die Erde eingesetzt wurde und anfängt sich aufzulösen, schlagen die Samen Wurzeln und verbinden sich mit der Asche. Nachhaltig, bis dass der Tod uns dahinscheidet, wird aus dem Samen-Asche-Gemisch ein Baum.
Als welchen Baum man genau wiederauferstehen möchte, kann man sich aussuchen. „Bios Urn“ bietet verschiedene Samen wie Ginko, Ahorn, Eichen, Eschen und Birken an. Selbst für das Haustier gibt es eine passende Urne mit Lieblingsbaum-Wunsch.
Eine schöne Idee, nach dem Leben als Baum zu erblühen und als Bestandteil der Natur seine ewige Ruhestätte zu finden. Doch sind wir in Deutschland leider nicht so flexibel mit unserem Bestattungsgesetz, wie vergleichsweise die USA oder eben Spanien. Wer jetzt inspiriert wurde, und in seiner Bestattungsplanung einen Schritt voran gekommen ist, muss seine Pläne nicht sofort wieder über Board werfen.
Eine weitere Alternative, die in Deutschland sicher umzusetzen ist, ist die Baumbestattung auf einem Waldfriedhof (Friedwald). Bei dieser Bestattungsart wird die Asche in einer speziellen Bio-Urne an die Wurzel eines Baumes beigesetzt, den man sich selbst aussuchen darf.
Eine ähnliche Idee wie die Bios Urn hat „Capsula Mundi“, hier wird der Leichnam nicht verbrannt, sondern begraben.
Mehr zu diesem schwierigen Thema, insbesondere zur Umweltverträglichkeit verschiedener Bestattungsarten in unserem Ratgeber: Nachhaltig sterben
GASTBEITRAG aus enorm.
TEXT: Barbara Bork
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