Rutschfeste Reifen, zusätzliche Beleuchtung und der richtige Sattel bringen dich und dein Fahrrad trotz Schnee, Eis und Kälte sicher durch den Winter. Mit unseren Tipps wird dein Rad winterfest.
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Dunkle Nachmittage, rutschige Straßen und Schneefall: Das müssen noch keine Gründe sein, in volle Bahnen und Busse oder ins Auto zu steigen und auf das Rad zu verzichten. Doch Radfahrer:innen sei geraten: warm einpacken und sehr vorsichtig fahren.
Mit diesen vier Tipps kommst du auch im Winter mit dem Fahrrad sicher ans Ziel.
1. Rutschfeste Reifen machen dein Fahrrad winterfest
Eine gute Investition für schneebedeckte Wege: Spikes. Die Reifenmäntel mit kleinen Metallspitzen sind zwar nicht ganz billig (um 50 Euro), können sich aber lohnen, wenn du in einer schneereichen Gegend wohnst und sie mehrere Winter benutzt. Anders als bei Autos sind Spikes bei Fahrrädern in Deutschland erlaubt. Der Nachteil der Spikes: Auf Asphalt fährt es sich weniger komfortabel.
Bessere Allrounder sind einfache Winterreifen fürs Fahrrad, sie bieten auch Grip auf nassem Schnee und sind wesentlich leichter als Spikes.
Auch die Stiftung Warentest rät Radelnden zu Winterreifen ohne Spikes, wenn diese nur ab und an auf Schnee fahren. Bei vereisten Flächen bieten sie aber zu wenig Grip und sind nur geringfügig besser als Sommerreifen, hier sind Spikes die bessere Wahl. Einen eigenen Test zu Fahrradwinterreifen hat das Verbrauchermagazin aktuell nicht vorliegen. Stattdessen beruft man sich auf einen gemeinsamen Test von ADAC und TCS aus dem Jahr 2021:
Testsieger Fahrrad-Winterreifen ohne Spikes:
- Testsieger: Continental Top Contact Winter II, sehr empfehlenswert für Schnee und Asphalt. Erhältlich für ca. 50 Euro bei Rose Bikes, BOC24 oder Amazon
- Preis-Leistungs-Tipp: Schwalbe Marathon GT 365, eigentlich ein Allwetterreifen, gut auf Schnee, aber relativ schwer. Erhältlich für ca. 30 Euro bei Rose Bikes, BOC24 oder Amazon
Testsieger Fahrrad-Winterreifen mit Spikes:
- Testsieger: Retyre Winter Traveler Skin, lässt sich über den Standard-Straßenreifen ziehen, top für Eis und Schnee. Erhältlich für ca. 56 Euro direkt bei Retyre
- Preis-Leistungs-Tipps: Continental Contact Spike 240, ähnlich gut auf Eis und Schnee, aber schlechter auf Asphalt als der Testsieger. Erhältlich für ca. 35 Euro bei Bike24 oder Amazon
2. Fahrradfahren im Winter: mehr Licht
Um auch im Winter sicher mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, ist die richtige Beleuchtung lebenswichtig. Überprüfe darum unbedingt, ob deine Lichter am Fahrrad funktionieren und alle Reflektoren vorhanden sind.
Auch das Thema Dynamo spielt beim Radfahren im Winter eine nicht unwesentliche Rolle. Wer bisher mit einem Seitenläufer-Dynamo unterwegs war, sollte diesen spätestens im Winter durch einen Nabendynamo austauschen (lassen). Denn: Seitenläufer rutschen auf nassen und kalten Reifen durch, das Licht funktioniert nicht. Ein Nabendynamo ist deshalb an jedem Winterrad ein Muss.
Mittlerweile bieten auch viele Hersteller Fahrradlampen mit integrierter Standlichtautomatik an. Das ist vor allem im dunklen Winter eine Überlegung wert – so erkennen dich Autofahrer:innen, auch wenn du zum Beispiel gerade an einer roten Ampel halten musst. Diese Art von Lampen bekommst du zum Beispiel bei Rose Bikes oder Amazon.
Wer sein Fahrrad noch mehr ins rechte Licht rücken möchte, setzt auf Speichenreflektoren (erhältlich zum Beispiel bei Rose Bikes oder Amazon). Die kleinen Röhrchen am besten in jede Speiche des Rades stecken. Ein zusätzlicher Fahrrad-Mantel mit eingebauten Reflektoren, und das ganze Rad reflektiert. Achte beim Reifenkauf auf die Bezeichnungen „Reflex“ oder „mit Reflexstreifen“ (gibt es zum Beispiel bei Rose Bikes oder Amazon).
3. Der richtige Fahrradsattel für ein winterfestes Fahrrad
Auch der richtige Sattel hilft, dein Fahrrad im Winter bequem nutzen zu können: Freund:innen von Gelsätteln sollten in der kalten Jahreszeit besser einen anderen Sattel montieren – bei Minustemperaturen wird das Gel schnell steinhart. Ein beschichteter Sattelüberzug schützt vor Nässe, Kälte und Rissen. Mit einem bequemen Überzug aus Kunstfell sitzt es sich auch auf dem kühlen Leder- oder Kunststoffsattel schön warm.
Zudem solltest du den Sattel unbedingt etwas niedriger einstellen: Wer unerwartet bremsen oder halten muss, kann sich so schneller mit den Beinen abstützen.
Apropos Bremsen: Die solltest du vor jeder Fahrt bei Schnee und Eis unbedingt überprüfen, ebenso wie die Gangschaltung. Eingefrorene Bremsen sind lebensgefährlich.
4. Fahrradkleidung und -ausrüstung an den Winter anpassen
Nicht nur dein Fahrrad selbst solltest du jetzt winterfest machen, auch deine Kleidung und Ausrüstung passt du am besten der Jahreszeit an:
- Damit Radfahrer:innen bei Schneefall, Dunkelheit oder Nebel gut im Straßenverkehr erkannt werden, sollten sie am besten helle, reflektierende Kleidung wählen.
- Zusätzlich helfen Reflektorbänder, die am Hosenbein oder am Arm angebracht werden.
- Auch eine reflektierende Warnweste über deine Alltagskleidung zu ziehen, erhöht die Sicherheit beim Fahrradfahren im Winter.
- Im Idealfall hat dein Fahrradhelm eine helle Farbe, einen hellen oder reflektierenden Überzug oder Reflektoren.
- Regenhosen oder Regencapes sowie ein Sattelschutz und wasserdichte Überschuhe sind nicht nur bei Regen, sondern auch bei Schneefall und schneematschigen Straßen hilfreich.
- Ein Schlauchtuch für den Hals bietet Schutz vor Kälte und Nässe.
- Eine dünne Mütze passt auch unter den Fahrradhelm.
- Wasserfeste Fahrradhandschuhe halten die Hände warm und trocken.
- Mit wasserdichten Fahrrad-Packtaschen kannst du Einkäufe und andere Dinge trocken transportieren.
- Auch eine wasserdichte Handyhalterung kann hilfreich sein, wenn man das Handy zur Navigation braucht.
- Wer nicht mit nassem, schmutzigem Hintern bei der Arbeit ankommen möchte, braucht spätestens im Herbst und Winter Schutzbleche mit Spritzschutz.
Kaufen: Reflektierende Kleidung, sogenannte „Reflexkleidung“ findest du in vielen Fahrradläden und Online-Shops, zum Beispiel bei BOC24, Rose Bikes oder Amazon.
Im Winter sicher Fahrrad fahren: Tipps des ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC und Utopia empfehlen für das Radfahren im Winter:
- Halte größeren Abstand als im Sommer.
- Bremse frühzeitig und maßvoll. Bei Vollbremsungen kommst du auf glatter Fahrbahn schnell ins Rutschen.
- In Kurven solltest du weder bremsen noch treten, das gilt insbesondere bei fester Schneedecke oder glatter Straße.
- Vermeide auf Glatteis Lenkbewegungen und lass das Rad ausrollen, ohne zu bremsen.
- Damit du besseren Halt auf der Fahrbahn hast, lass etwas Luft aus den Reifen.
- Prüfe vor Abfahrt deine Bremsen, die Bremszüge könnten gefroren sein. Um dem vorzubeugen, kannst du die Bremsen gut fetten, gut gefettete Bremsen frieren weniger fest.
- Lass dein Rad wenn möglich nicht im Freien stehen, sondern parke es in der Garage oder im Keller.
- Das gilt insbesondere für E-Bikes: Niedrige Temperaturen schaden dem Akku.
Um dich zusätzlich vor Unfällen zu schützen, gilt: Fahr etwas langsamer als gewohnt, um Vollbremsungen zu vermeiden. Lies auch diese fünf Tipps zum Radeln im Winter.
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