E-Bike bei Regen und im Winter: Was du zu Akku & Co. wissen solltest Von Melanie Klawitter Kategorien: Mobilität & Verkehr Stand: 6. November 2023, 11:45 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / jhenning E-Bikes kannst du auch im Winter und bei Regen nutzen. Rund um Elektronik, Akku und Ausrüstung solltest du ein paar Dinge beachten. Hier kommen ein paar Tipps für die Saison. E-Bikes sind für Regen- und Wintertage besser geeignet als viele denken. Doch wie sehr schadet Kälte und Nässe deinem E-Bike im Winter – kann es womöglich sogar kaputtgehen? Um den Akku und die Elektronik machen sich E-Bike-Fahrer:innen die meisten Sorgen. Wenn du auf ein paar Dinge achtest, kommst du mit deinem E-Bike gut und sicher durch die kalten und nassen Monate. Wie parke ich mein E-Bike im Winter? Für dein E-Bike solltest du im Winter einen geschützten Standort haben, denn dauerhaft feuchte Bedingungen sind nicht gut für dein Rad. Das ist vor allem im Winter und im Herbst der Fall. So schützt du dein Rad vor Rost. Ein Standort neben dem Auto ist übrigens auch nicht optimal: Schmutzpartikel und Feuchtigkeit, die das Auto abgibt, können auf das Fahrrad übertragen werden. Das kann Korrosion zur Folge haben, also eine Veränderung des Materials. Tipp: Bevor du dein Fahrrad für längere Zeit einlagerst, solltest du außerdem prüfen, ob genug Luft in den Reifen ist. Denn sind die Reifen über längere Zeit platt, können sie Schaden nehmen. Ausrüstung und Sicherheit mit dem E-Bike im Winter Glätte ist im Winter ein Grund für viele Unfälle. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels) E-Bike fahren im Winter und bei Regen kann gefährlich sein. Für die Nutzung des E-Bikes gelten ähnliche Punkte wie für Räder ohne Motor. Der einzige Unterschied ist, dass du mit dem E-Bike schneller unterwegs bist. So ist die Unfallgefahr bei Schnee und Nässe noch höher. Glätte ist im Winter ein Grund für viele Unfälle. Besonders rutschig sind dabei vor allem: Bodenmarkierungen und Kopfsteinpflaster, Längsrillen und Längskanten, Brücken und schattige Orte. Fahre hier also besonders achtsam. Um nicht ins Rutschen zu kommen, solltest du mit einer nur leichten Anfahrhilfe fahren. Bei Eis und Schnee verzichtest du am besten ganz auf die Anfahrhilfe. Wird es kalt und eisig, kannst du darüber nachdenken, einige Änderungen an deinem E-Bike vorzunehmen. Dies ist sinnvoll, um deine eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer:innen zu gewährleisten: Wenn die dunklen Monate vor der Tür stehen, solltest du eines in jedem Fall checken: Deine Sichtbarkeit. Funktioniert dein Licht? Hast du genügend Reflektoren am Rad? Ein Fahrradhelm ist unbedingt zu empfehlen, besonders bei den dunklen und rutschigen Bedingungen im Winter. Ebenso kannst du auf helle Kleidung achten. Noch sichtbarer bist du mit einer Warnweste. Um mehr Halt zu haben, kannst du Reifen mit einem gröberen Profil montieren. Eine Variante mit weniger Aufwand ist jedoch auch, etwas Luft aus den Reifen herauszulassen. Durch mehr Auflagefläche haben deine Räder mehr Halt. Lies mehr in unserem Artikel zu Fahrrad-Winterreifen. Beachte auch unsere Tipps im Artikel Radfahren im Winter: Sicher unterwegs bei Schnee, Glätte und Dunkelheit. E-Bike im Regen: Hält die Elektronik? E-Bike fahren im Regen, geht das gut? Erst einmal keine Sorge: Die Elektronik des Rades ist so konstruiert, dass sie vor normalem Regen und Spritzwasser geschützt ist. Du solltest trotzdem vermeiden, dass die Elektronik des Fahrrads komplett unter Wasser getaucht wird. Tiefe Pfützen, die bis zur Nabe stark spritzen könnten, solltest du daher möglichst umfahren. Nach einer Tour durch nasse Bedingungen ist es gut, die Kontakte zu trocknen. Nässe oder Dreck an den Kontakten kann zu Kommunikationsproblemen zwischen den Komponenten führen. So kann zum Beispiel der Akku keinen Kontakt mehr zum E-Bike herstellen. Im schlimmsten Fall fließt kein Strom mehr und du kannst den Motor nicht starten. Daher ist es für unterwegs auch gut, immer ein Tuch dabeizuhaben, um die Kontakte nach einem Schauer gegebenenfalls direkt zu trocknen. Dafür kannst du zum Beispiel ein altes Handtuch in kleinere Stücke schneiden. Der Akku: Das Herzstück deines E-Bikes Der Akku ist das Herzstück deines E-Bikes. (Foto: CC0 / Pixabay / danielkirsch) Der Akku macht dein E-Bike aus. Wie viele andere Dinge hat auch der Akku eine Wohlfühltemperatur. Diese liegt bei circa zehn Grad Celsius. Die Leistung: Im Bereich der Wohlfühltemperatur arbeitet der Akku am effizientesten. Fällt die Temperatur unter zehn Grad Celsius, arbeitet er nicht mehr effektiv und die Reichweite sinkt. Hast du also das Gefühl, dass dein Akku nicht das Gewohnte leistet, mach dir erstmal keine Sorgen. Warte die warmen Monate ab und die gewohnte Akkuleistung wird vermutlich zurückkommen. Die Lagerung: Lagern solltest du den Akku mindestens frostfrei und am besten bei Temperaturen über zehn Grad Celsius. Überlegst du dir, das E-Bike über den Winter komplett einzulagern, solltest du darauf achten, dass der Akku 30 bis 60 Prozent geladen ist. Der Grund dafür ist, dass der Akku eine leichte Selbstentladung hat. So gehst du sicher, dass der Akku nicht über mehrere Monate hinweg komplett leer ist. Denn weder eine komplett volle Ladung (100 Prozent) noch eine komplette Entladung (Null Prozent) sind gut für die Lebensdauer des Akkus. E-Bike: Unterwegs den Akku schützen Nicht nur bei der Ladung und Lagerung ist es wichtig, den Akku richtig zu behandeln. Unterwegs gibt es ein paar Dinge, die du beachten kannst, um deinen Akku zu schützen. Auch kurzfristig solltest du den Akku vor Kälte schützen. Wenn du an kalten Tagen mit deinem Rad unterwegs bist, nimm ihn besser mit ins Warme, wenn du eine Pause machst. Du planst eine wirklich lange Wintertour oder hast keine Möglichkeit deinen Akku im Warmen zu lagern? Dann kommt für dich vielleicht ein Schutzüberzug (erhältlich auf Amazon**) infrage. Für den Alltag braucht man ihn aber nicht unbedingt. Es ist empfohlen, im Winter nur mit Motorunterstützung zu fahren. Denn hat der Akku Zimmertemperatur, kann er diese Temperatur bei Motorbetrieb ansatzweise halten. So kühlt er nicht so schnell aus. Dein Akku doch kalt geworden? Dann lasse ihn zunächst einige Zeit bei Zimmertemperatur ruhen. Erst dann schließe ihn ans Ladegerät an. So vermeidest du, dass es zu einem Kurzschluss kommen kann. Denn durch plötzliche Temperaturwechsel kann sich Kondenswasser bilden, was eventuell zu Schäden führen kann. Pflege für dein E-Bike im Winter Achte im Winter darauf, deine Kette regelmäßig zu reinigen. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans) Für dein E-Bike gelten ähnliche Pflegetipps im Winter wie für normale Fahrräder: Du tust deinem Fahrrad immer etwas Gutes, wenn du es nach einer Fahrt durch nasse oder kalte Bedingungen mit einem trockenen Tuch säuberst. Schmutz zieht nämlich noch mehr Feuchtigkeit an und das solltest du verhindern. Durch kalte und nasse Bedingungen braucht deine Kette etwas mehr Aufmerksamkeit. Sie sollte regelmäßig mit einem feuchten Lappen gereinigt und anschließend geölt werden. Empfehlenswert ist es auch, die Kontakte häufiger zu reinigen oder mit Polfett einzuschmieren. Polfett ist ein Korrosionsschutzmittel und dient dazu, die leitenden Stellen (zum Beispiel vor Rost) zu schützen. Die Reinigung klappt gut mit einem Mikrofasertuch. Polfett findest du bei Händlern, als auch bei Amazon** Eine Wartung für E-Bikes wird meist einmal im Jahr empfohlen. Informiere dich am besten beim Hersteller deines E-Bikes genauer dazu. Ein guter Zeitpunkt ist meist nach den Wintermonaten, denn so kannst du sichergehen, dass dein Rad die kalten Monate gut überstanden hat. Was tun, wenn der Motor nicht mehr will? Dein E-Bike kann durch niedrige Temperaturen im Winter eine geringere Leistung aufweisen. Die Motoren an sich sind ziemlich robust und auf eine längere Betriebsdauer ausgelegt. Deshalb kommt ein Problem, das eine aufwändige Reparatur benötigt, eher selten vor. Probleme, die eine Fehlerquelle darstellen können, sind die folgenden: Bist du mit deinem E-Bike kürzlich nass geworden? Nässe kann zu Kommunikationsproblemen an den Kontakten führen. Prüfe, ob die Kontakte des Bordcomputers oder die Kontakte des Akkus nass geworden sind. Trockne diese zur Sicherheit einmal ab. Ein verdrehter oder verloren gegangener Magnet an der Speiche kann ebenso ein Grund dafür sein, dass dein Motor nicht funktioniert. Überprüfe auch die Kabel. Erschütterungen können Schuld daran sein, dass ein Kabel verrutscht ist. Auch ein Neustart des Bordcomputers kann helfen. Du konntest alle diese Fehlerquellen ausschließen? Dann muss der Sache genauer auf den Grund gegangen werden. Das überprüft am besten die nächste Werkstatt für dich. Sollte mehr dahinter stecken als beispielsweise ein verdrehter Sensor, kann der Motor zum Hersteller geschickt werden. Dieser kann gegebenenfalls ein Teil austauschen. Daher ist es gut, wenn du dich vor dem Kauf des Rades bereits über die Verfügbarkeit der Ersatzteile informierst. Auch solltest du beim Kauf auf die Garantie vonseiten des Herstellers und des Händlers achten. 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