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Ab 2025: Wie bekomme ich einen Smart Meter?

smart meter 2025
Foto: CC0 / Pixabay / rgaudet17

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler. Ab 2025 hast du ein Recht auf deren Einbau und nach und nach soll die neue Technologie in den kommenden Jahren herkömmliche Stromzähler ersetzen. Was du wissen musst, findest du hier zusammengefasst.

Im Zug der Digitalisierung ändert sich künftig auch die Erfassung des Stromverbrauchs. Während viele Haushalte aktuell noch mit analogen Stromzählern ausgestattet sind, haben andere mit einem Smart Meter schon auf die digitale Lösung umgestellt. Bis 2032 sollen Smart Meter die analogen Modelle weitestgehend ersetzt haben, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Ferrariszähler vs. Smart Meter: Was ist der Unterschied?

Ein analoger Stromzähler, auch als Drehscheibenzähler oder „Ferrariszähler“ bekannt, funktioniert auf Basis einer Drehscheibe aus Aluminium. Sie bewegt sich durch den Strom, der den Zählkasten durchfließt, kontinuierlich weiter. Dadurch ändert sich der Zählerstand dem Verbrauch entsprechend.   

Ein Smart Meter dagegen erfasst den Stromverbrauch mittels einer digitalen Anzeige. Ein digitaler Stromzähler kann auch frühere Daten speichern, die über den aktuellen Zählerstand hinausgehen. So ist es möglich, den eigenen Stromverbrauch über einen längeren Zeitraum um Auge zu behalten.

Beim Smart Meter handelt es sich aber nicht nur um ein digitales Zählgerät, sondern um ein sogenanntes intelligentes Messsystem. Das heißt kann der Zähler die erfassten Daten über das Mobilfunknetz oder das Stromnetz direkt weiterversenden, damit der Stromanbieter sie dokumentieren kann. Das hat vor allem den Vorteil, dass der Zählerstand nicht vor Ort am Gerät abgelesen werden muss, sondern sich auch unkompliziert per Fernübertragung ermitteln lässt.

Ein digitaler Stromzähler, der nicht über diese Funktion verfügt, ist streng genommen kein Smart Meter. Solche Geräte werden normalerweise als „moderne Messsysteme“ bezeichnet.

Smart Meter: Was sich ab 2025 ändert

Analoge Stromzähler nach dem Ferraris-Prinzip sollen bis 2032 gegen digitale Smart Meter ausgetauscht werden.
Analoge Stromzähler nach dem Ferraris-Prinzip sollen bis 2032 gegen digitale Smart Meter ausgetauscht werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Für einige Verbraucher:innen ist der Umstieg vom analogen Ferrariszähler auf einen Smart Meter ab 2025 bereits verpflichtend. Grundlage dafür ist ein 2023 verabschiedetes Gesetz, das den Umstieg auf ein digitales Zählsystem beschleunigen soll. Die Verbraucherzentrale erklärt, für wen diese Pflicht gilt:

  • Für private Verbraucher:innen mit einem Stromverbrauch zwischen 6.000 und 100.000 Kilowattstunden im Jahr
  • Für Haushalte mit Strom erzeugenden Anlagen (zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen), deren Nennleistung über sieben Kilowatt liegt
  • Für Haushalte mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung (zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer E-Auto-Ladestation)

Bis Ende 2025 sollen dem Gesetzesentwurf nach mindestens 20 Prozent der Verbraucher:innen, für die diese Voraussetzungen gelten, mit einem Smart Meter ausgestattet sein, so das BMWK. Bis Ende 2028 sollen es schon 50 Prozent sein, bis Ende 20230 mindestens 95 Prozent.

Viele Haushalte liegen mit ihrem jährlichen Stromverbrauch allerdings deutlich unter 6.000 Kilowattstunden – für sie ist der Einbau eines Smart Meters also derzeit noch nicht verpflichtend. Sie haben auf Wunsch aber trotzdem die Möglichkeit, sich freiwillig für den Umstieg auf ein intelligentes Messsystem zu entscheiden. 

So bekommst du ab 2025 einen Smart Meter

Egal, ob du zum Einbau eines Smart Meters verpflichtet bist oder auf eigenen Wunsch auf ein intelligentes Messsystem umsteigen möchtest: In beiden Fällen ist die erste Anlaufstelle der zuständige Messstellenbetreiber. Dabei handelt es sich in der Regel um den örtlichen Netzbetreiber.

Aber Achtung: Dieser ist nicht unbedingt identisch mit deinem Stromversorger, wie die Verbraucherzentrale betont. Der Netzbetreiber ist zuständig für Einbau, Betrieb, Ablesung und Wartung von Stromzählern. Falls du dir nicht sicher bist, welcher Netzbetreiber für dich zuständig ist, kannst du auf deiner Stromrechnung nachschauen.  

Möchtest du freiwillig auf einen digitalen Zähler umsteigen, kannst du auch frei wählen, ob du ein intelligentes Messsystem oder ’nur‘ ein modernes Messsystem installieren möchtest. Für die oben genannten Pflichtfälle ist dagegen grundsätzlich ein Smart Meter vorgesehen. 

Sobald du einen Smart Meter beim Messstellenbetreiber bestellt hast, muss dieser dafür sorgen, dass das neue System innerhalb von vier Monaten installiert wird. Denn auch, wenn du nicht zum Umstieg auf ein intelligentes Messsystem verpflichtet bist, hast du ab 2025 das Recht auf einen Smart Meter. Ablehnen darf der Betreiber eine entsprechende Anfrage also nicht.

Smart Meter: Einbau beantragen oder warten?

Bis dein alter Zähler gegen einen Smart Meter getauscht wird, kann es in der Praxis etwas dauern.
Bis dein alter Zähler gegen einen Smart Meter getauscht wird, kann es in der Praxis etwas dauern.
(Foto: CC0 / Pixabay / jillrose999)

Allerdings weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass der Einbau eines Smart Meters in der Praxis auch deutlich länger als vier Monate dauern kann. Das liegt daran, dass die sogenannten „Pflichtfälle“ nicht alle auf einmal, sondern nur etappenweise mit intelligenten Messsystemen versorgt werden können. Selbst wenn du zum Wechsel verpflichtet bist, musst du also unter Umständen etwas länger warten, bis der Messstellenbetreiber die nötigen Kapazitäten hat.

Eigeninitiative ist laut der Verbraucherzentrale deshalb nur sinnvoll, wenn du dich freiwillig für den Wechsel entscheidest und den Messstellenbetreiber darüber informieren möchtest. Andernfalls genügt es zu warten, bis der Betreiber von selbst auf dich zukommt und dir einen Einbautermin mitteilt.

Aufpassen solltest du jedoch, wenn du zur Miete wohnst: Dann kann es sein, dass die Entscheidung über den Einbau eines Smart Meter nicht bei dir, sondern bei deiner Vermieterin oder deinem Vermieter liegt. Sicherheitshalber solltest du dann zuerst das Gespräch suchen.

Was dich der Smart Meter kostet

Wenn der Netzbetreiber den Einbau eines intelligenten Messsystems selbst anordnet beziehungsweise eine Pflicht dazu besteht, ist er für Verbraucher:innen in der Regel kostenlos. Beantragst du dagegen freiwillig den Wechsel zu einem Smart Meter, musst du meist dafür bezahlen. Auch im Fall eines freiwilligen Wechsels ist der Preis aber durch eine gesetzliche Obergrenze gedeckelt. Bislang durfte der Netzbetreiber nicht mehr als einmalig 30 Euro für die Installation verlangen. Allerdings plant das BMWK ab 2025 eine Erhöhung dieses Grenzbetrags von 30 auf 100 Euro – eine Entscheidung, die durchaus in der Kritik steht.

Die Betriebskosten für einen Smart Meter sind ebenfalls gedeckelt. Nach Angaben der Verbraucherzentrale betragen sie:

  • 20 Euro bei einem Stromverbrauch von bis zu 10.000 Kilowattstunden im Jahr oder einer stromerzeugenden Anlage mit einer Leistung bis 15 Kilowatt
  • 50 Euro bei einem Stromverbrauch von über 10.000 Kilowattstunden im Jahr oder dem Betrieb einer stromerzeugenden Anlage mit einer Leistung von über 15 Kilowatt
  • 50 Euro bei Betrieb einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung (Wärmepumpe, Wallbox)

Wie du deinen persönlichen Stromverbrauch ermitteln kannst, erklären wir dir übrigens in einem anderen Ratgeber: 

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