Sind Apfelmus und Apfelmark das Gleiche? Tatsächlich gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen den beiden beliebten Musen. Welche das sind, erfährst du hier.
Apfelmus und Apfelmark werden schnell verwechselt, da beide eine ähnliche Konsistenz haben und auch ziemlich identisch aussehen. Beide sind beliebte Beilagen und eigenen sich hervorragend als zusätzlicher Frischekick zu Pfannkuchen oder Kartoffelpuffer. Auch als Topping für Müsli oder in der Joghurtbowl sind beide oft vertreten.
Spätestens beim Geschmack fällt jedoch der wichtigste Unterschied auf: Apfelmark ist weniger süß als Apfelmus. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Zuckergehalten.
Herstellung von Apfelbrei
Apfelmus und Apfelmark werden meist auf identischem Wege hergestellt. Das geschieht in der Regel im sogenannten Heiß-Passier-Verfahren: Gewaschene Äpfel werden zerkleinert und Kerne sowie Stiele abgetrennt. Die Äpfel werden gedämpft und der Brei durch Siebe passiert.
Beim Kaltseparierverfahren werden die Äpfel ebenfalls zerkleinert und mit Ascorbinsäurelösung besprüht. Das soll verhindern, dass die zerteilten Äpfel braun werden. Schließlich werden die Äpfel gerieben und feste Bestandteile vom weichen Fruchtfleisch getrennt. Erst dann werden die Früchte erhitzt. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt laut Stiftung Warentest darin, dass der Geschmack des Endproduktes weder durch Farbe noch Geschmack der Schale beeinflusst wird.
Manchmal steht auf dem Etikett, welches Verfahren bei der Herstellung verwendet wurde. Auch eine Mischung aus beiden Verfahren kann vorkommen.
Ob nach dem oben beschrieben Prozess noch Zucker hinzugefügt wird oder nicht, entscheidet darüber, ob das Produkt letztendlich als Apfelmus oder Apfelmark im Supermarktregal landet.
Übrigens: Sowohl Apfelmus als auch Apfelmark kannst du auch ganz einfach selber machen und in diesem Fall auch den Zucker beim Apfelmus weglassen.
- Apfelmus selber machen: Einfaches Rezept ohne Zucker
- Apfelmark selber machen: Einfaches Rezept mit zwei Zutaten
Apfelmus vs. Apfelmark: Zutaten
Apfelmus und Apfelmark bestehen beide aus passierten Äpfeln und haben eine cremige bis grobe Konsistenz ohne sichtbare Obststücke. Für beide dürfen nur gesunde, reife Äpfel verarbeitet werden. In beiden können Gewürze wie Zimt oder Vanille enthalten sein, die dem jeweiligen Endprodukt eine besondere geschmackliche Note verleihen.
Apfelmus enthält traditionell zudem meist noch Zucker als Süßungsmittel. Bis April 2022 bestand sogar, laut den Leitsätzen für Obsterzeugnissen, eine Vorgabe für einen Mindestzuckergehalt bei Apfelmus von 16,5 Prozent. Heute entfällt diese Vorgabe jedoch. Stattdessen gibt es mittlerweile auch Apfelmus ohne Zuckerzusatz. Ein Blick auf die Zutatenliste schafft hier Klarheit. Für eine bessere Haltbarkeit und um Farbveränderungen vorzubeugen, werden bei Apfelmus auch manchmal Zitronensäure und Ascorbinsäure hinzugeben.
Apfelmark dagegen darf keine süßenden Zusätze enthalten. Die süßliche Note stammt ausschließlich von der natürlichen Süße der verarbeiteten Äpfel, so heißt es in den Leitsätzen für Obsterzeugnisse.
Auf einen Blick: Apfelmus und Apfelmark
Hier noch einmal zusammengefasst die wichtigsten Merkmale von Apfelmus und Apfelmark:
Apfelmus
- hergestellt aus reifen, gesunden Äpfeln (auch Lageräpfel)
- cremige bis grobe Konsistenz
- kann geschmacksgebende Zusätze wie Zimt und Vanille enthalten
- enthält manchmal auch Zitronensäure und Ascorbinsäure
- enthält in der Regel zusätzlich Zucker
Apfelmark
- cremige bis grobe Konsistenz
- Herstellung und Zutaten in der Regel identisch mit Apfelmus, außer:
- kein zusätzlicher Zucker enthalten, die Süße stammt ausschließlich vom Fruchtzucker der enthaltenen Äpfel
- etwa ein Drittel weniger Zucker als Apfelmus
Apfelmus und Apfelmark im Test
Apfelmus oder Apfelmark, was ist gesünder? Und was schmeckt besser? Stiftung Warentest untersuchte im Jahr 2020 verschiedene Produkte beider Apfelerzeugnisse. Die Ergebnisse findest du hier zusammengefasst:
Apfelmus:
- Geschmacklich punktet vor allem das Apfelmus vom Testsieger Lidl (Gut 1,8).
- Vier der getesteten Muse weisen mangelhaftes Apfelaroma auf, was daran liegen kann, dass unreife Äpfel verwendet wurden oder Aromen während der Produktion entweichen konnten.
- In den Musen von Edeka, Netto Marken-Discount und Rewe fanden sich zudem apfelfremde Aromastoffe, die nicht auf der Zutatenliste aufgeführt waren.
- Bei der Qualität der verwendeten Äpfel waren alle Muse im Test in Ordnung. Hinweise auf Keime oder verdorbene Äpfel fanden sich bei keinem Produkt.
Apfelmark:
- Testsieger: Alnatura Apfelmark Bio (Gut 1,7)
- Die chemische Qualität reicht von gut bis befriedigend
- Anders als beim Apfelmus konnte beim Apfelmark in keinem getesteten Produkt apfelfremde Aromen nachgewiesen werden.
Im Geschmacks- und Qualitätstest komplett durchgefallen sind lediglich sogenannte „Quetschies“. Das ist Apfelbrei, der direkt aus der Verpackung herausgequetscht und oft als gesunder Snack für Kinder vermarktet wird. Sowohl im Geschmack als auch in der Qualität konnte kein Quetschie im Test überzeugen.
Zusammenfassend schreibt die Stiftung Warentest, dass gutes Apfelmus nicht teuer sein muss. Der Testgewinner Freshona von Lidl koste nur 8 Cent pro 100 Gramm. Der zweite Platz in der List sei aber schon dreimal so teuer. Das HAK Apfelmus koste 28 Cent pro 100 Gramm.
Apfelmus oder Apfelmark?
Ob du lieber zu Apfelmus oder Apfelmark greifst, liegt letztendlich daran, ob du es wie beim Apfelmus lieber besonders süß magst oder die natürliche Süße des Apfelmarks bevorzugst. Allgemein ist Apfelmark aus gesundheitlicher Sicht eher zu empfehlen, da es etwa ein Drittel weniger Zucker enthält als Apfelmus.
Warum es eine gute Idee ist, deinen Zuckerkonsum im Auge zu behalten, kannst du zum Beispiel hier nachlesen: Wie viel Zucker am Tag ist gesund? Diesen Wert empfehlen Fachleute
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Apfelmus einfrieren: So hast du länger was davon
- Veganer Apfelkuchen: Ein schnelles Rezept mit Apfelmus
- Apfel-Rezepte: Leckere Gerichte mit Äpfeln
War dieser Artikel interessant?