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Aronstab: Was du zu dieser Giftpflanze wissen solltest

aronstab
Foto: CC0 / Pixabay / erge

Der Aronstab ist eine Staude mit außergewöhnlicher Optik. Doch so dekorativ die Pflanze ist, so giftig ist sie auch. Im jungen Stadium lässt sie sich leicht mit einem beliebten Wildkraut verwechseln.

Der Volksglaube besagt, dass der Aronstab Kinder vor Unheil schützen soll, wenn man die Pflanze in ihre Wiege legt. Dieser Glaube geht auf die Aronstabblüte zurück: Der von grünen Blättern umgebende Blütenkolben sieht aus wie ein in Windeln gewickeltes Kind.

Allerdings sollte man sich diesen Rat nicht zu Herzen nehmen. Denn: Der Aronstab ist in allen Teilen eine für Mensch und Tier giftige Pflanze. Das ist insbesondere für alle wichtig zu wissen, die gerne Bärlauch sammeln – das Wildkraut lässt sich nämlich leicht mit Aronstab verwechseln

Aronstab: Verbreitung und Aussehen

Der Fruchtstand des Aronstabs besteht aus leuchtend roten oder orangenen Beeren.
Der Fruchtstand des Aronstabs besteht aus leuchtend roten oder orangenen Beeren.
(Foto: CC0 / Pixabay / adege)

Aronstabgewächse sind von Europa bis nach Westchina verbreitet. Sie gedeihen in lichten Wäldern und in gemäßigtem bis warmem Klima. Hierzulande ist nur die Art Gefleckter Aronstab heimisch, die du in lichten und feuchten Laub- und Laubmischwäldern antreffen kannst. 

Charakteristisch für den Aronstab sind die Blätter in Pfeil- oder Herzform. Von Frühling bis Frühsommer bilden die meisten Arten ein auffälliges Hüllblatt, das sich wie ein Mantel um die eigentliche Blüte legt: den meist braunen Blütenkolben. Der Aronstab verströmt einen intensiven Geruch, der ihm auch den Namen Stinkblume oder Aasblume eingebracht hat. Damit lockt das Gewächs Fliegen und Mücken an, die in einer Kesselfalle innerhalb der Blüte gefangen werden. Nach der Bestäubung durch die Insekten geben die Blüten sie wieder frei. Anschließend verwandelt sich der Blütenstand im Herbst in einen Fruchtstand. Dort bilden sich zahlreiche Beeren aus, die anfangs grün erscheinen, später aber eine leuchtend rote oder orangene Farbe annehmen. 

Aronstab: Giftpflanze 2019

Der Aronstab ist mit dem Blütenkolben und dem Beerenstand eine außergewöhnliche Erscheinung. Von letzterem werden auch allerlei Tiere angelockt – doch genießbar sind die Beeren für die meisten Tiere nicht. Ob Pferde, Kühe, Hunde, Katzen oder Kaninchen: Fressen sie den Aronstab, kann es zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und Herzrhythmusstörungen kommen. Es gibt ein paar Vögel, denen das Gift der Pflanze nichts ausmacht. Für sie ist der Aronstab im Winter daher eine willkommene Futterquelle. 

Für Menschen sind alle Teile des Gewächses aufgrund der enthaltenen Calciumoxalate giftig. Um darauf aufmerksam zu machen, wurde der Aronstab sogar zur Giftpflanze 2019 gekürt. Schon die Berührung kann schwere Hautreizungen auslösen. Beim Verzehr der Beeren oder Blätter kommt es meist sofort zu brennenden Schmerzen im Mund. Größere Mengen verursachen Erbrechen, Durchfall und in schlimmen Fällen Herzrhythmusstörungen. Ein tödlicher Verlauf der Vergiftung beim Menschen ist allerdings nicht bekannt. Trotzdem solltest du bei Verdacht auf eine Vergiftung durch den Aronstab sofort ärztliche Hilfe aufsuchen.

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Die Blätter des Aronstabs sind pfeilförmig.
Die Blätter des Aronstabs sind pfeilförmig.
(Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Spätestens wenn der Aronstab seinen Blütenkolben und die roten Beeren ausgebildet hat, ist er recht eindeutig zu erkennen, sodass du ihn gut vermeiden kannst. Doch als Jungpflanze direkt nach dem Austrieb lässt sich die Giftpflanze leicht mit Bärlauch verwechseln

Die beiden Pflanzen bevorzugen die gleichen Standorte, nämlich den halbschattigen Bereich unter Bäumen. Daher kann es oft vorkommen, dass sich mitten im Bärlauchteppich einige Aronstäbe verstecken. Im zeitigen Frühjahr sehen sich ihre jungen Blätter ähnlich, weswegen in diesem Stadium Verwechslungsgefahr besteht. Ab Mitte April entwickeln die Blätter des Aronstabs aber ihre charakteristische Pfeilform, was sie von den lanzettenförmigen Bärlauch-Blättern unterscheidbar macht. 

Um sicherzugehen, dass du Bärlauch und nicht den Aronstab pflückst, solltest du daher auf folgende Punkte achten:

  • Die Blätter des Aronstabs sind pfeilförmig; Bärlauch hat eher lanzettenförmige Blätter. 
  • Beim Bärlauch verlaufen die Blattnerven parallel, beim Aronstab verzweigt. 
  • Bärlauch besitzt einen knoblauchartigen Geruch. Du kannst ein Blatt der Pflanze zerdrücken (sicherheitshalber kannst du dabei Gartenhandschuhe tragen) und daran riechen. Der Duft ist ein sicherer Indikator dafür, dass du das gesunde Wildkraut und nicht die Giftpflanze vor dir hast. 
  • Pflücke von jeder Pflanze immer nur ein Blatt anstelle sie büschelweise zu ernten. Das ist nicht nur wichtig, um die Pflanze zu schonen, sondern erhöht auch deine Aufmerksamkeit: Du kannst dir so jedes Blatt genau anschauen und vermeiden, dass aus Versehen Aronstab mit in die Ernte gelangt. 
  • Bemerkst du während oder nach dem Pflücken rote Stellen oder Pusteln auf der Haut, solltest du die Ernte entsorgen und auf keinen Fall davon essen. 

Bärlauch hat übrigens noch weitere giftige Doppelgänger. Mehr dazu hier: 

So kannst du Aronstab anpflanzen

Den Aronstab kannst du nicht nur im Laubwald antreffen. Ohne dein Zutun kann die Pflanze auch in deinem Garten gedeihen. Vögel, die die Beeren gefressen haben, verteilen die Samen des Aronstabs nämlich zusammen mit ihren Hinterlassenschaften. Wenn Kinder und Haustiere den Garten mitbenutzen, solltest du den Aronstab entfernen. 

Einige Pflanzenliebhaber:innen schätzen den Aronstab aufgrund seiner ungewöhnlichen Optik und dafür, dass er sich ideal zur Unterbaumbepflanzung eignet. Außerdem bietet er einigen Vogelarten im Winter Futter.

Möchtest du den Aronstab pflanzen, beachte folgende Dinge:

  • Trage währenddessen robuste Gartenhandschuhe.
  • Die ideale Pflanzzeit ist der Herbst.
  • Wähle einen halbschattigen bis schattigen Standort mit lockerem und nährstoffreichem Humusboden.
  • Setze den Aronstab etwa zehn bis 15 Zentimeter tief und mit einem Abstand von zehn bis 20 Zentimetern in die Erde.
  • Baue eine Wurzelsperre ein, um das Wuchern zu verhindern. 
  • Bei langen Trockenperioden im Frühjahr solltest du ein wenig wässern. 
  • Im Herbst kannst du mit einer Schicht Kompost düngen.

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