Der Juni ist der Monat, in dem Gärtner:innen noch einmal richtig Gas geben können. Wer jetzt gezielt pflanzt, kann sich auf eine reiche Ernte im Spätsommer und Herbst freuen. Unser ausführlicher Saatkalender gibt Informationen, welche Gemüsesorten, Kräuter und Blumen jetzt ins Beet dürfen.
Der Juni gehört zu den Monaten, die oft unterschätzt werden, wenn es ums Säen geht. Viele denken, die Hauptaussaat wäre vorbei, doch das stimmt nicht ganz. Tatsächlich ist der Juni ein idealer Zeitpunkt für eine ganze Reihe von Gemüse-, Kräuter- und Blumenarten. Der Boden ist warm, was die Keimung fördert und der Sommer bietet ausreichend Licht und Wärme zum Wachsen, auch wenn die täglichen Sonnenstunden ab dem 21. Juni wieder abnehmen.
Warum die Aussaat im Juni sinnvoll ist
- Schnelle Entwicklung: Bei hohen Temperaturen keimen Samen meist zügig.
- Mehrfachernte möglich: Manche Kulturen können im Sommer ausgesät werden und im Herbst noch geerntet werden.
- Lücken im Beet schließen: Früh ausgesäte Pflanzen können schon abgeerntet oder pikiert sein – der Juni bietet die Chance, Freiflächen nachzubesetzen.
- Vorbereitung auf den Herbst: Einige Pflanzen, die im Juni ausgesät werden, kommen erst im Herbst oder Winter zur Ernte.
Aussaat im Juni: Eine zweite Chance für viele Pflanzen
Was darf jetzt ins Beet? Entdecke in unserem Aussaatkalender für den Juni, welche Gemüse-, Kräuter- und Blumenarten du jetzt noch aussäen kannst:
Aussaatkalender Juni: Gemüse
- Radieschen: Radieschen sind wahre Turbo-Keimer. Bei warmem Wetter brauchen sie nur drei bis vier Wochen bis zur Ernte. Perfekt für eine schnelle, frische Ernte.
- Feldsalat säen: Die Aussaat im Juni sorgt für eine Ernte im Herbst oder Winter, ideal für die Winterküche.
- Kopfsalat und Pflücksalate: Viele Salate, darunter Eisbergsalat, Kopfsalat, Pflücksalat, Romana, Rucola und Radicchio, lassen sich jetzt noch direkt säen, um den ganzen Sommer über frischen Salat zu ernten. Wichtig ist, gut zu gießen.
- Mangold: Mangold mag die hohen Temperaturen und wächst auch im Sommer gut.
- Busch- und Stangenbohnen: Bohnen keimen schnell und bringen oft noch vor dem Herbst reiche Erträge.
- Möhren säen: Je nach Sorte können Möhren auch im Juni ausgesät werden – sie benötigen eine lange Wachstumszeit, aber die kühleren Herbstmonate fördern die Süße der Wurzel.
- Spinat: Spinat im Juni? Ja, denn es gibt Sorten, die besonders hitzetolerant sind. Die Herbsternte ist das Ziel.
Kräuter, die im Juni noch gesät werden können
- Dill
- Koriander
- Bohnenkraut
- Schnittlauch
- Kümmel
- Winterkresse
- Thymian
- Petersilie
- Basilikum
Blumen, für die im Juni die richtige Zeit ist
Für ein farbenfrohes Gartenbild können zahlreiche Blumen im Juni direkt gesät werden. Dazu gehören Sommerblüher wie Tagetes, Astern, Malve, Rittersporn, Klatschmohn, Kornblume, Goldlack, Ringelblume und Sonnenblumen. Auch Gänseblümchen und Vergissmeinnicht können jetzt direkt gesät werden.
Wichtig zu wissen ist, dass bei einigen Blumen eine Aussaat im Juni bedeuten kann, dass die erste üppige Blüte eventuell erst im nächsten Jahr erfolgt. Dennoch lohnt es sich für eine kontinuierliche Blütenpracht oder zur Anlockung von Nützlingen. Zudem kannst du noch Knollen von Dahlien und Gladiolen pflanzen, um im Sommer Schnittblumen zu haben.
Was sollte man im Juni besser nicht aussäen?
Im Juni ist es für einige Gemüsearten und Kräuter definitiv zu spät für die Aussaat, weil sie eine lange Kulturdauer, eine kühle Reifezeit oder eine lange Vorzuchtphase benötigen.
Bei Kohl solltest du im Juni auf die Sorte achten:
- Frühkohlarten wie Spitzkohl oder Blumenkohl brauchen eine längere Entwicklungszeit und sollten spätestens im Mai vorgezogen oder gepflanzt sein.
- Herbst- und Winterkohlarten wie Grünkohl, Rosenkohl oder Wirsing werden oft im Juni ausgesät oder als Jungpflanzen ins Beet gesetzt. Gerade Grünkohl ist ein klassischer Fall für die Juni-Aussaat, da er erst im Herbst/Winter geerntet wird und Kälte gut verträgt (er schmeckt sogar besser nach dem ersten Frost).
- Auch Chinakohl wird meist im Juli oder sogar erst im August gesät, um Schossen zu vermeiden.
Für die Direktaussaat von Tomaten ist es im Juni zu spät. Wer im Juni noch Tomaten pflanzen möchte, sollte fertige Jungpflanzen kaufen (z. B. späte Sorten oder Cocktailtomaten).
Auch für Paprika, Chili und Auberginen ist es jetzt zu spät. Paprika sollten spätestens im März oder April vorgezogen werden, um im Juni ins Freiland zu wandern.
Pflege-Tipps: So gedeihen deine Juni-Aussaaten
Damit deine Aussaaten im Juni erfolgreich sind und kräftige Pflanzen hervorbringen, sind einige Pflegemaßnahmen besonders wichtig.
Bewässerung ist das A und O: Gerade im Juni, wenn die Sonne intensiv scheint, trocknet der Boden schnell aus. Ein leichtes Vlies kann das Saatbett vor dem Austrocknen schützen, bis die ersten Samen keimen. Oft reicht es nicht aus, nur morgens und abends zu gießen. Achte darauf, dass der Boden feucht bleibt, aber vermeide Staunässe, die vielen Pflanzen schadet. Wenn du vorgezogene Jungpflanzen setzt, gieße diese nach dem Einpflanzen kräftig an, damit sich die Erde gut um die Wurzeln schmiegt.
Mulchen schützt und nährt: In besonders heißen Sommern kann eine Mulchschicht zwischen den Pflänzchen helfen, den Boden feucht zu halten und gleichzeitig Unkraut zu unterdrücken.
Unkraut entfernen: Konkurrierendes Unkraut sollte regelmäßig entfernt werden, damit deine Pflanzen genügend Licht, Wasser und Nährstoffe erhalten.
Richtig düngen: Viele Gemüsearten profitieren von regelmäßiger Düngung. Kompost oder Mist können in den Boden eingearbeitet werden, auch Pflanzenjauche kann zum Einsatz kommen.
Pflanzabstände beachten: Gib deinen Pflanzen genügend Raum zum Wachsen, indem du die empfohlenen Pflanzabstände einhältst.
Unterstützung anbieten: Rankende Pflanzen wie Erbsen, Bohnen und Gurken oder Stauden wie Rittersporn und Stockrosen benötigen oft eine Rankhilfe oder Stütze. Bei Tomaten ist das „Ausgeizen“ (Entfernen von Seitentrieben) eine wichtige Pflegemaßnahme.
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