Du hast einen Babyvogel gefunden und fragst dich, was du jetzt machen sollst? Wir haben für dich Tipps gesammelt, wie du dem Tier am besten helfen kannst.
Du siehst einen kleinen Vogel, der sich kaum bewegt, oder der offene Wunden hat: Die Wahrscheinlichkeit ist dann groß, dass das Tier verletzt ist und Hilfe benötigt. Möglicherweise ist der Babyvogel einer Katze oder einem anderen Tier begegnet, aus dem Nest gefallen oder gegen eine Glasscheibe geflogen.
Es ist gut, wenn du dem verletzten Tier helfen möchtest – du solltest dir aber im Klaren darüber sein, dass du dir unter Umständen einige Zeit für den Vogel nehmen musst, um ihn wirklich zu unterstützen.
Hier findest du Tipps, wie du vorgehen kannst, wenn ein Vogel aus dem Nest gefallen oder anderweitig verletzt ist. Außerdem erfährst du, welche Anlaufstellen dich unterstützen, wenn du einen Babyvogel gefunden hast.
Jungvögel zurück ins Nest setzen
(Foto: CC0 / Pixabay / MOHANN)
Jungvögel erkennst du daran, dass sie noch nackt sind beziehungsweise kaum Gefieder haben. Hat ein Jungvogel schon Gefieder, erkundet er oft nur seine Umgebung. Dann musst du nichts weiter tun. Sollte der Vogel an einem gefährlichen Ort sitzen, zum Beispiel auf der Straße, kannst du ihn jedoch in eine sicherere Umgebung setzen, damit er dort auf seine Eltern warten kann. Beobachte einen Vogel also kurz, ehe du ihm zu helfen versuchst – so gehst du sicher, dass er wirklich Unterstützung braucht. Dazu rät auch der Deutsche Tierschutzbund.
Entdeckst du in der Nähe des Fundorts ein Vogelnest, kannst du versuchen, den gefundenen Babyvogel wieder hineinzusetzen. Hebe den Vogel dazu vorsichtig mit deinen Händen hoch und setze ihn behutsam ins Nest. Beobachte das Nest anschließend noch eine Weile und schau, ob die Vogeleltern zurückkommen und das kleine Tier füttern.
Übrigens: Du musst dir laut NABU Vogelschutzzentrum keine Gedanken machen, dass die Vogeleltern das Baby aufgrund deines menschlichen Geruchs verstoßen könnten. Das passiert in der Regel nicht, da Vögel vergleichsweise wenig riechen.
Wenn der Rettungsversuch glückt, ist das Zurücksetzen ins Nest die beste Möglichkeit, einem Babyvogel zu helfen. Denn in der Natur bei seinen Eltern ist er gut aufgehoben und hat die besten Überlebenschancen.
Babyvogel gefunden: Diese Auffangstationen helfen dir weiter
(Foto: CC0 / Pixabay / martinreti)
Sollte deine Rettungsaktion nicht gelingen, weil die Vogeleltern nicht zurückkommen oder du kein Nest entdeckst, kannst du den gefundenen Babyvogel mitnehmen. Das gilt auch, wenn das Tier sichtlich verletzt ist. Setze den Jungvogel dazu in einen Karton oder eine Kiste. Das Behältnis sollte Löcher haben und gepolstert sein, zum Beispiel mit einem Handtuch. Der Vogel sollte beim Transport möglichst nicht frieren. Pass außerdem darauf auf, den Vogel nicht zu fest zu drücken und geh behutsam vor. Der BUND empfiehlt außerdem, den Vogel möglichst in Ruhe zu lassen und ihm keine Wasserschale anzubieten, da hier Erstickungsgefahr besteht.
Von der Aufzucht per Hand wird vom NABU abgeraten, weil Jungvögel dabei unnatürliche Verhaltensweisen erlernen können. Ein anschließendes Zusammenleben mit anderen Vögeln ist dann oft nicht mehr möglich. Auch der Deutsche Tierschutzbund spricht sich gegen eine Aufzucht in Eigenregie aus, unter anderem, weil Laien oft das Wissen bezüglich der richtigen Nahrung fehlt. Hast du einen Babyvogel gefunden, gibt ihn am besten in die Obhut einer Vogelauffangstation, um ihn zu unterstützen. Kontaktdaten für seriöse Anlaufstellen in deiner Gegend erhältst du über die Naturschutzbehörde, Tierarztpraxen oder über Ortsgruppen des NABU. Hier gibt es Menschen, die wissen, worauf es bei der Aufzucht von Jungvögeln ankommt und wie diese sich am besten wieder in der Natur aussetzen lassen.
Auf der Seite des NABU findest du einige Adressen von Auffangstationen. Auch wildvogelhilfe.org bietet eine Karte mit Auffangstationen an – darunter auch welche, die gefundene Babyvögel aufnehmen.
Einen verletzten Vogel retten
(Foto: CC0 / Pixabay / ArtTower)
Hast du einen verletzten Babyvogel gefunden, kannst du direkt in einer Tierarztpraxis anrufen und fragen, ob du ihn vorbeibringen darfst. Das gilt übringens auch für größere, ausgewachsene Vögel, die Verletzungen haben. Sei bei diesen aber besonders vorsichtig, wenn du sie aufnimmst: Sie könnten Angst bekommen und sich mit ihren Krallen oder ihrem Schnabel wehren. Wenn du dich unsicher fühlst, kannst du Handschuhe tragen, um dich dagegen zu schützen.
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