Batterien entsorgen: Das ändert sich ab August deutschlandweit

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Die EU hat eine neue Batterie-Verordnung beschlossen. In Deutschland soll diese ab August umgesetzt werden. Mit dem neuen Gesetz soll sich die Nachhaltigkeit von Batterien verbessern. Was sich für die Verbraucher:innen damit ändert, erfährst du hier.

Ob Smartphone, E-Bike oder Fernbedienung: Batterien und Akkus sind fester Bestandteil unseres Alltags. Doch beim Entsorgen wird es oft kompliziert. Ab dem 18. August 2025 ändert sich das – zumindest ein Stück weit. Denn dann tritt in Deutschland das neue Batterie-Recht-Durchführungsgesetz in Kraft. Damit setzt die Bundesregierung eine EU-weite Verordnung um, die schon seit Februar 2024 gilt. Ziel der Verordnung ist es, Batterien nachhaltiger machen und Verbraucher:innen die Entsorgung zu erleichtern. 

Neue Batteriekategorien

Mit dem Gesetz werden neue Batteriekategorien eingeführt. Dazu gehören:

  • LV-Batterien (für leichte Verkehrsmittel, z.B. E-Bike-Akkus)
  • Traktionsbatterien (für Elektroautos)
  • Starterbatterien (z. B. im Auto)
  • Industriebatterien
  • Gerätebatterien (alles von der Fernbedienung bis zum kabellosen Staubsauger)

Diese neue Einteilung soll für eine bessere Rücknahme und Entsorgung sorgen. So gelten je nach Typ unterschiedliche Anforderungen an Entsorgung, Austauschbarkeit und Recycling.

Altbatterien einfacher loswerden

Dank des neuen Batterie-Gesetzes wird es bald leichter sein, alte Batterien fachgerecht zu entsorgen.
Dank des neuen Batterie-Gesetzes wird es bald leichter sein, alte Batterien fachgerecht zu entsorgen. (Foto: CC0 / Pixabay / magica)

Bislang war es nicht immer leicht, alte Batterien zu entsorgen – vor allem bei größeren Batterien wie denen von E-Bikes oder E-Scootern. Durch das neue EU-Gesetz soll nun die Rückgabequote für Gerätebatterien bis 2030 auf 73 % steigen. Zum Vergleich: Aktuell liegt die deutsche Mindestsammelquote gerade einmal bei 50 Prozent. Auch die Rückgabequote für LV-Batterien soll sich erhöhen. 

Diese neue Regelung sorgt dafür, dass du als Konsument:in alte Batterien leichter entsorgen kannst. So soll es für Batterien künftig mehr Sammelstellen geben. 

Neues Batterie-Gesetz: Austausch statt Neukauf

Aktuell ist es nicht möglich, den Akku der meisten Smartphones selbstständig zu wechseln. Das soll sich ab August ändern.
Aktuell ist es nicht möglich, den Akku der meisten Smartphones selbstständig zu wechseln. Das soll sich ab August ändern. (Foto: CC0 / Pixabay / VeComoHacerlo)

Ein weiterer wichtiger Punkt im neuen Batterie-Gesetz: Gerätebatterien müssen künftig so verbaut sein, dass du sie selbst entnehmen und ersetzen kannst – spätestens ab 2027. Das betrifft zum Beispiel Akkus in Smartphones, Laptops, Fernbedienungen, Spielzeugen oder kabellosen Kopfhörern. Das bedeutet auch, dass viele Smartphone-Hersteller (wie Apple oder Samsung) ihre Produkte komplett umbauen müssen.

Das heißt für dich:

  • Akkus in Elektrogeräten werden wieder einfacher austauschbar.
  • Du musst bei schwachem Akku nicht gleich das ganze Gerät entsorgen – das spart Geld und Ressourcen.

Mehr Transparenz durch QR-Code und Batteriepass

Ab 2027 wirst du auf vielen Batterien einen QR-Code finden. Scannst du ihn, bekommst du Infos zu Kapazität, Haltbarkeit und Möglichkeiten zum Recycling. Für bestimmte Batterietypen wird es zusätzlich einen digitalen Batteriepass geben. Der informiert über die Herkunft der Batterie, verwendete Materialien und die CO2-Bilanz bei der Herstellung.

Für dich als Verbraucher:in heißt das, dass du dich beim Kauf besser informieren und somit auch leichter für nachhaltigere Produkte entscheiden kannst. 

Hersteller müssen nachhaltiger arbeiten

Das neue Batterie-Gesetz verpflichtet Batteriehersteller:innen auch mittels verschiedener Vorschriften dazu, nachhaltiger zu produzieren: 

  • Ab sofort müssen Hersteller:innen den CO2-Ausstoß bei der Batterieproduktion offenlegen. Bis 2033 soll es zudem zusätzlich CO2-Grenzwerte geben.
  • Ab 2028 müssen Unternehmen angeben, wie viel recyceltes Material in ihren Batterien steckt.
  • Ab 2031 gelten dann Mindestquoten für Kobalt, Lithium, Nickel und Blei.
  • Unternehmen mit mehr als 40 Millionen Euro Umsatz müssen ihre Lieferketten zudem strenger kontrollieren.

Batterie-Pfandsystem in Deutschland?

Noch ist nichts entschieden, aber aktuell wird in Deutschland auch ein deutschlandweites Pfandsystem für Batterien diskutiert. Auch dieses soll die Kreislaufwirtschaft stärken und somit Ressourcen und CO2-Emissionen einsparen. Ob das Pfandsystem letztendlich eingeführt wird oder nicht, beschließt der Bundestag voraussichtlich dieses Jahr im Oktober oder November. 

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