Dein Stadtviertel kommt dir grau und eintönig vor? Dann kannst du eine Baumscheibe bepflanzen. Wie das gut funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.
Manchmal können schon kleine Veränderungen viel ausmachen. Eine Baumscheibe zu bepflanzen ist ein tolles Beispiel dafür. So verschönerst und begrünst du nicht nur dein Viertel, du machst deinen Mitmenschen auch eine Freude.
Darum solltest du eine Baumscheibe bepflanzen
Bevor du eine Baumscheibe bepflanzt, solltest du wissen, was das überhaupt ist. Mit einer Baumscheibe ist das Fußbett eines Baums gemeint – also der offene Bodenbereich um den Stamm herum. Ist dieser begrenzt, handelt es sich um eine Baumscheibe. Du hast sicher schon öfter in der Stadt gesehen, dass der Gehweg und das Fußbett eines Baumes beispielsweise durch Kopfsteinpflaster oder eine kleine Mauer voneinander getrennt sind.
Es gibt mehrere Gründe, warum es eine gute Idee ist, Baumscheiben zu bepflanzen:
- Die Baumscheibe ist meist in schlechtem Zustand, beispielsweise liegt dort oft Abfall.
- Bäume in der Stadt sind starken Belastungen – unter anderem durch Autoabgase – ausgesetzt. Das kann dazu führen, dass sie krank werden und im schlimmsten Fall eingehen. Eine bepflanzte Baumscheibe tut ihnen gut, auch wenn die Abgase durch sie nicht verschwinden. Sie verbessert allerdings grundsätzlich die Gesundheit des Baumes, beispielsweise durch eine bessere Nährstoffversorgung. Mehr dazu in den folgenden Punkten.
- Die kleinen Abgrenzungen verhindern oft nicht, dass Passant:innen darüber laufen. Dadurch verdichtet sich der Boden. Das bedeutet, dass der Boden undurchlässiger und schlechter durchlüftet wird. Das wiederum hat zur Folge, dass weniger Wasser versickert und die Nährstoffzufuhr des Baumes sich verschlechtert.
- Mit der Verdichtung geht auch eine Sauerstoffarmut im Boden einher. Diese schadet Mikroorganismen, die normalerweise pflanzliche und tierische Rückstände in für den Baum verfügbare Nährstoffe umwandeln.
- Wachsen allerdings kleine Pflanzen auf der Baumscheibe, mindert das die Effekte aus den zwei vorherigen Punkten. Die Wurzeln der kleinen Pflänzchen durchlüften den Boden, werfen Schatten und schützen vor Wind, was ebenfalls die Bodenverdichtung verringert. Außerdem erhält der Baum zusätzliches Wasser, wenn du die Pflanzen auf der Baumscheibe gießt.
- Eine bepflanzte Baumscheibe verhindert oft, dass Hunde direkt an den Baumstamm pinkeln. Das ist gut, denn Hundeurin schadet dem Stamm. Er verursacht Ätzschäden an der Baumrinde, so dass sie sich ablöst. So können Krankheitserreger und schmarotzende Pilze in den Stamm eindringen und innere Fäulnis verursachen.
- Bepflanzt du die Baumscheibe mit heimischen Blühpflanzen, bietest du zusätzlich Insekten und vor allem Bestäubern wie Bienenarten, Hummeln oder Schmetterlingen einen Lebensraum.
- Du bereitest du dir und anderen eine Freude, da dein Stadtviertel netter aussieht.
- Es macht Spaß, eine Baumscheibe zu bepflanzen und zu pflegen.
So bepflanzt du eine Baumscheibe
Darauf musst du vor dem Bepflanzen von Baumscheiben achten:
- Informiere dich in deiner Stadt beim zuständigen Naturschutz- und Grünflächenamt. Das ist notwendig, da du etwas am Stadtbild veränderst und die Vorgaben und Regeln zum Bepflanzen einer Baumscheibe variieren können. In Berlin ist es beispielsweise sehr wichtig, das Grünflächenamt zu informieren, während in Düsseldorf keine Genehmigung zur Bepflanzung notwendig ist. Hat der Baum noch eine Stütze, handelt es sich um einen Jungbaum. Seine Baumscheibe solltest du nicht bepflanzen, da er noch in der Pflege ist.
- Teilweise braucht deine bepflanzte Baumscheibe auch eine Einfassung, wie einen kleinen Zaun. Diese Einfassung darf keine Gefahr darstellen. Man sollte also nicht leicht darüber stolpern können. Bei der Einfassung kannst du selbst kreativ werden. Du kannst beispielsweise Schnüre zwischen Stöcken im Boden spannen, oder aber einen kleinen Zaun bauen, indem du einen Balken an niedrigen Zaunpfählen im Boden nagelst. Die Möglichkeit, die dir am einfachsten erscheint, ist in Ordnung. Allerdings solltest du dich auch wegen der Einfassung in deiner Stadt informieren. In Stuttgart ist beispielsweise aus Sicherheitsgründen keine Einfassung erlaubt. Hier ist es auch so, dass dir ein verfügbarer Baum in der Stadt zugewiesen wird, bei dem du die Baumscheibe bepflanzen darfst.
Du hast eine Genehmigung, eine Baumscheibe in deiner Umgebung zu bepflanzen?
- Säubere die Baumscheibe von Müll und Hundekot.
- Lockere vorsichtig den Boden auf.
- Wähle Pflanzen für deine Baumscheibe aus. Geeignet sind Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblumen sowie flach wurzelnde Stauden. Zur Inspiration findest du hier eine Liste mit Pflanzen für eine Baumscheibe. Verboten bei der Bepflanzung einer Baumscheibe sind Gehölze, dornige, giftige oder kletternde Pflanzen. Des Weiteren darfst du keine Erde oder Kies aufschütten.
- Verwende am besten Bio-Saatgut, um die Baumscheibe zu bepflanzen.
- Achte darauf, nicht die Wurzeln oder den Stamm des Baumes zu verletzen.
- Kümmere dich gewissenhaft um deine bepflanzte Baumscheibe. Dazu zählt das Entfernen abgestorbener Pflanzenreste und regelmäßiges Blumengießen.
So kannst du mit etwas Eigeninitiative schon viel für die Bäume in der Stadt tun. Vielleicht animierst du außerdem andere, ebenfalls Baumscheiben zu bepflanzen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Schanigärten: So können sie die Stadt lebenswerter machen
- Garten mieten: So pachtest du einen Schrebergarten
- Die besten grünen Apps fürs Smartphone: Scannen, Shoppen, Essen, Reisen & mehr
War dieser Artikel interessant?