Bike-Sharing ist eine interessante neue Idee, um den Verkehr klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. In diesem Artikel erfährst du, was es mit dem Trend auf sich hat.
Wenn du es satt hast, andauernd in der Stadt im Stau zu stehen, ist Bike-Sharing vielleicht genau das richtige für dich. Du kommst spontan und schnell von A nach B und musst dafür kein eigenes Fahrrad besitzen.
So funktioniert Bike-Sharing
Bei Bike-Sharing geht es grundsätzlich darum, dass du dir ein Fahrrad von einem Anbieter für eine gewisse Zeit ausleihst. Es gibt allerdings unterschiedliche Modelle:
- Einmal gibt es die Variante, bei der die Fahrräder zufällig in der Stadt herumstehen. Sie befinden sich dabei immer in der vorgesehenen Nutzungszone. Du kannst sie teilweise über eine App des Anbieters oder über die Website orten. Das System ähnelt dem der Leih-E-Scooter.
- Andere Anbieter arbeiten mit stationären Terminals. Das bedeutet, dass du zu festen Stationen gehen musst und dir dann dort ein Fahrrad ausleihen kannst. Auch hier erhältst du über den Anbieter Auskunft über die verschiedenen Standorte. Je nach Anbieter kann es sein, dass du das Leihfahrrad wieder genau zu der Station zurückbringen musst, an der du es ausgeliehen hast.
Bei beiden Varianten sind die Leihfahrräder frei zugänglich. Hast du ein Fahrrad gefunden, kannst du allerdings nicht sofort losfahren:
- Du musst es zuerst buchen. Dafür solltest du in der Regel mindestens 16 Jahre alt oder in der Begleitung eines Erwachsenen sein.
- Zusätzlich musst du dich bei dem Anbieter über die entsprechende App oder Website registrieren. Hier gibst du deine Email-Adresse und deine gewünschte Zahlungsmethode an.
- Danach bist du fast bereit zum Losfahren. Du musst jetzt lediglich noch das elektronische Fahrradschloss entsperren. Das geht auch entweder über die App oder du gibst am Fahrrad eine Pin ein.
Das sind die Vor- und Nachteile von Bike-Sharing
(Foto: CC0 / Pixabay / dkatana)
Wie jede Form der Fortbewegung hat auch Bike-Sharing seine Vor- und Nachteile.
Vorteile:
- Du betätigst dich sportlich und bist an der frischen Luft.
- Es tut der Umwelt gut, wenn du Fahrrad statt Auto fährst. Ein Fahrrad produziert im Gegensatz zum Auto keine schädlichen Abgase.
- Ein Leihfahrrad kannst du rund um die Uhr ausleihen und zurückgeben.
- Wegen Diebstahl oder Wartungen musst du dir keine Gedanken machen. Dafür ist der Anbieter zuständig.
- Der Leihvorgang ist unkompliziert.
- Gerade für Touristen ist Bike Sharing praktisch. Es bietet neue Möglichkeiten, die Stadt zu erkunden.
- Bike-Sharing ist eine günstige Art der Fortbewegung. Meist liegen die Preise nur bei ein paar Euro pro Stunde.
Nachteile:
- Ein Nachteil zu Beginn des Bike-Sharing Hypes war, dass es viel zu viele Anbieter:innen gab. Dadurch wurden die Städte mit Fahrrädern beinahe überflutet.
- Die zahlreichen Bike-Sharing-Firmen sorgen eventuell für etwas Verwirrung, vor allem was Tarife und Angebote angeht.
- Nicht jede private Haftpflichtversicherung kommt für am Leihfahrrad verursachte Schäden auf. Das solltest du eventuell recherchieren, bevor du das erste Mal ein Leihrad benutzt.
- Du weißt nicht, wie die Person vor dir mit dem Fahrrad umgegangen ist. Prüfe deshalb vor dem Losfahren stets Reifendruck und Bremsen und kontaktiere gegebenenfalls den Anbieter.
Wichtig: Trage beim Radfahren einen Fahrradhelm, um dich vor schweren Verletzungen zu schützen.
Diese Bike-Sharing-Anbieter gibt es in Deutschland
(Foto: Next Bike / Screenshot)
Wie oben beschrieben, gibt es diverse Bike-Sharing-Firmen. Diese beiden Anbieter bewertete Stiftung Warentest mit der Note GUT:
- Nextbike: Bei Nextbike musst du dich einmal registrieren und kannst dann via App, BikeComputer, Terminal oder Hotline-Anruf dein Leihfahrrad ausleihen. In Deutschland sind sie in 60 Städten vertreten und weltweit in 25 Ländern. Je nach Stadt kannst das Rad einfach in der Nutzungszone, also am Straßenrand ausleihen. Es gibt alternativ auch feste Stationen. Außerdem kannst du bei der Nutzung Pausen einlegen. Das heißt, dass du das Fahrrad abstellen kannst, ohne es automatisch zurückgeben zu müssen. Ein Basistarif bei Nextbike liegt bei einem Euro pro Stunde. Des Weiteren kannst du einen Monatsvertrag für zehn Euro abschließen.
- Call a Bike: Call a Bike ist das Bike Sharing Angebot der Deutschen Bahn. Es ist in 80 Städten und Kommunen verfügbar. Das Ausleihen funktioniert wie bei Nextbike. Nach deiner Nutzung solltest du es jedoch an einer festen Station abstellen. Ansonsten zahlst du einen Euro extra. Auch hier gibt es einige Tarife. Zum Einen gibt es den Komfort-Tarif für 48 Euro jährlich. Hier fährst du die ersten 30 Minuten immer gratis und zahlst dann für die nächsten 30 Minuten nur einen Euro. Der Zweite Tarif ist der Basis-Tarif. Hier zahlst du jährlich drei Euro und immer einen Euro pro 30 Minuten. Zusätzlich gibt es den Light-Tarif. Dieser rechnet minutengenau ab. Du zahlst zehn Cent pro Minute. Für alle drei Tarife gilt: Pro Tag werden dir nie mehr als neun Euro berechnet.
Andere Anbieter, die im Test nicht so gut abgeschnitten haben, sind zum Beispiel Donkey Republic, Limebike oder Obike.
Neben den aufgezählten Bike-Sharing-Firmen haben Kommunen oder Städte teilweise ihre eigenen Bike Sharing Systeme. Das trifft zum Beispiel bei der Stadt Hamburg zu.
Vielleicht hast du auch schon mal von Swapfiets gehört. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um einen Bike-Sharing Anbieter, sondern um eine Fahrrad-Mitgliedschaft. Das bedeutet, dass du für eine niedrige Monatsgebühr ein Swapfiets, also ein von dir ausgewähltes Fahrrad, erhältst. Die Mitarbeiter:innen kümmern sich dann darum, dass dein Fahrrad immer funktioniert. Dabei kannst du wählen zwischen einem ein-Monat-Vertrag und einem sechs-Monate-Vertrag.
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