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Blauglockenbaum pflanzen: Aus diesem Grund ist das keine einfache Entscheidung

blauglockenbaum pflanzen
Foto: CC0 / Pixabay / wenzlerdesign

Einen Blauglockenbaum zu pflanzen, ist für viele Hobbygärtner:innen zunächst aufgrund seiner Optik und seiner vielen Vorteile attraktiv. Allerdings kann der Kiri-Baum für die heimische Artenvielfalt auch zur Bedrohung werden.

Der Blauglockenbaum, auch bekannt als Kiri-Baum, ist ein schnell wachsender Laubbaum, der ursprünglich aus China stammt. Bei Gärtner:innen ist er besonders aufgrund seiner prächtigen, violett gefärbten Blüten beliebt. Doch nicht nur seine Optik macht es attraktiv, den Blauglockenbaum zu pflanzen: In Europa wird er zunehmend angepflanzt, weil er besonders schnell in die Höhe wachst, robust gegenüber Schädlingen ist und sein Holz besonders praktische Eigenschaften aufweist.

Der begehrte Baum hat allerdings nicht nur Vorteile und könnte sich zunehmend negativ auf die Biodiversität in Deutschland auswirken.

Blauglockenbaum pflanzen: Klimafreundlich, aber invasiv?

Der Blauglockenbaum ist eigentlich als besonders wichtige Baumart für den Klimaschutz bekannt. Da er so schnell wächst, kann er auch schon nach kurzer Zeit bedeutende Mengen an Kohlenstoffdioxid umwandeln. Zudem ist er relativ anspruchslos und wächst auch auf kargen Böden. Seine großen Blätter können zudem viel Schatten spenden und andere Pflanzen, Tiere und Menschen vor Hitze und Austrocknung schützen. Mehr dazu erfährst du hier: Paulownia-Baum: Warum der Kiri-Baum als Klimaretter gilt.

Die Vorteile dabei, den Blauglockenbaum zu pflanzen, können jedoch schnell zu Nachteilen für die heimische Biodiversität werden – dann nämlich, wenn sich der Baum zunehmend ausbreitet. Denn durch sein schnelles Wachstum kann der Kiri-Baum heimische Pflanzen verdrängen. So wächst er nicht nur schnell in die Höhe, sondern kann sich auch innerhalb kurzer Zeit vermehren. Die Samen werden über den Wind weit verbreitet und besiedeln neue Flächen. Auch wenn du im Garten nur einen einzelnen Blauglockenbaum pflanzen möchtest, kann es also passieren, dass er sich auf umliegende Naturräume ausbreitet.

Durch die dichte Belaubung und die großen Blätter sorgt der Blauglockenbaum für viel Schatten und kann dadurch heimischen Pflanzen das Sonnenlicht „wegnehmen“. Auch bezüglich Wasser und Nährstoffen stellen Kiri-Bäume für heimische Arten eine große Konkurrenz dar. Dadurch können sie heimische Arten verdrängen und die lokale Pflanzenvielfalt verändern.

Blauglockenbaum pflanzen: Ja oder Nein?

Ob es schädlich ist, den Blauglockenbaum zu pflanzen, ist bislang noch nicht abschließend geklärt.
Ob es schädlich ist, den Blauglockenbaum zu pflanzen, ist bislang noch nicht abschließend geklärt.
(Foto: CC0 / Pixabay / BARBARA808)

In der Schweiz ist es bereits verboten, Blauglockenbäume zu pflanzen, zu vermehren oder zu verkaufen. Denn hier gilt der Baum als invasive Art. Das liegt insbesondere daran, dass er sich im Schweizer Raum bereits stark ausgebreitet und dabei vor allem Waldlichtungen besetzt hat.

In Deutschland ist es bislang weiterhin erlaubt, den Blauglockenbaum zu pflanzen. Allerdings steht er bereits auf der Grauen Liste des Bundesamts für Naturschutz. Das bedeutet, dass die Ausbreitung des Baumes genauer beobachtet wird. Er ist jedoch nicht abschließend als invasiv eingestuft.

Möchtest du jedoch sicherheitshalber nicht das Risiko eingehen, der heimischen Biodiversität zu schaden, solltest du lieber auf heimische Pflanzen zurückgreifen. Mehr dazu erfährst du hier: Heimische Pflanzen: Diese eignen sich am besten für den Garten.

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