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Blumenwiese anlegen und pflegen: Anleitung und Tipps

Blumenwiese anlegen
Foto: CC0 / Pixabay / matthiasboeckel

Eine Blumenwiese anzulegen hat viele Vorteile: Sie ist pflegeleicht, ein Hingucker in jedem Garten und ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere und Insekten. Hier erfährst du, wie es geht.

Möchtest du deinen Naturgarten nicht nur optisch aufwerten, sondern auch die Biodiversität darin fördern, solltest du eine Blumenwiese anlegen. Sie bringt Farbe in den Garten und stellt auch ein wertvolles Biotop dar: Auf ihr versammeln sich die verschiedensten Blumenarten, die einen einzigartigen Lebensraum für zahlreiche Kleintiere und Insekten schaffen. Vom Igel bis zu Schmetterlingen und Wildbienen fühlen sich viele Lebewesen auf einer Blumenwiese wohl. 

Warum eine Blumenwiese anlegen?

Eine Blumenwiese anzulegen bietet auch folgende praktische Vorteile:

  • Geringer Pflegeaufwand: Blumenwiesen musst du nur bei Bedarf düngen und ein- bis zweimal jährlich mähen.
  • Geringer Wasserbedarf: Im Vergleich zu (englischem) Rasen, der viel Wasser braucht, um sattgrün zu bleiben, braucht die Blumenwiese deutlich weniger Wasser, um zu blühen. 

Unterschieden wird bei Wiesen zwischen fetten und mageren Wiesen. Erstere ist eine Wiese, die auf fettem, also nährstoffreichem Boden gedeiht und oft als Weidefläche in der Landwirtschaft genutzt wird. Auf ihr wachsen schnell sprießende Gräser und andere konkurrenzstarke Pflanzen. Diese verdrängen oft schwächere Pflanzen wie einfache Gräser.

Sie ist somit nicht so artenreich wie magere Wiesen, also beispielsweise Wildblumenwiesen, auf denen oft mehr als 100 verschiedene Blumen und Kräuter wachsen. Solche Wiesen sind also besonders gut als Lebensraum für möglichst viele heimische Tiere und Insekten geeignet. 

Blumenwiese anlegen: Welche Pflanzen eignen sich?

Wildblumen wie Klatschmohn sind besonders geeignet, um eine Blumenwiese anzulegen.
Wildblumen wie Klatschmohn sind besonders geeignet, um eine Blumenwiese anzulegen. (Foto: CC0 / Pixabay / Hikaru)

Zum Bepflanzen einer artenreichen und insektenfreundlichen Blumenwiese eignen sich vor allem heimische Wildpflanzen. Mit exotischen Pflanzen kann die heimische Tier- und Insektenwelt nicht viel anfangen, denn sie sind oft keine geeignete Futterquelle. 

Beim Anlegen einer Blumenwiese solltest du möglichst auf regionales Bio-Saatgut heimischer Pflanzen zurückgreifen. Du kannst entweder spezielle Saatgutmischungen kaufen oder dir aus den vielen heimischen Wildblumen deine Favoriten selbst zusammenstellen. Versuche dabei, einjährige heimische Wildpflanzen mit mehrjährigen Stauden zu kombinieren. So wird die Wiese besonders vielfältig.

Ein paar geeignete Wildpflanzen zum Anlegen einer Blumenwiese sind:

Standort und Boden

Blumenwiesen bevorzugen nährstoffarme, eher trockene Böden an einem sonnigen Standort. Aber auch an Stellen mit nährstoffreichem Boden und im Halbschatten lassen sich wilde Wiesenflächen anlegen, wenn du auf die richtige Auswahl der Pflanzen achtest. Bärlauch, Gelbes Buschwindröschen, Winterlinge und Hohler Lärchensporn gedeihen beispielsweise auch dort.

Boden der Blumenwiese vorbereiten

Nachdem du einen Standort zum Anlegen deiner Blumenwiese gewählt hast, folgen weitere Schritte.

Fläche ausmessen

  • Die Größe der Blumenwiese entscheidet darüber, wie viel Saatgut du brauchst. Es muss keine große Fläche sein: Auch ein Randstreifen oder eine kleine Blühinsel genügen, um Insekten zu nützen.
  • Wenn du eine Blumenwiese ganz neu anlegen möchtest, reichen fünf bis zehn Gramm Saatgut je Quadratmeter. Grundsätzlich gilt: Säe lieber zu viel als zu wenig aus, denn Wildblumen haben nicht die stärkste Keimfähigkeit.

Boden vorbereiten

  • Wenn du deine Blumenwiese auf einer Rasenfläche anlegen möchtest, musst du die Fläche zunächst vorbereiten – sprich, den Rasen abtragen und den Boden abmagern. Das ist nötig, weil der Nährstoffgehalt von Rasenboden oft sehr hoch ist. 
  • Du trägst den Rasen am besten ab, indem du die Grasnarbe mit einem scharfen Spaten abschälst.
  • Grabe den Boden dann um und zerkleinere dabei größere Erdklumpen. Mische etwas Sand unter die Erde, um den Nährstoffgehalt zu senken. 
  • Die Erde sollte unkrautfrei und feinkrümelig sein.
  • Ebne die Fläche mit einem breiten Rechen ein und verdichte sie anschließend, indem du mit einer Walze drübergehst. Raue die Fläche danach wieder mit einer Harke etwas auf. 
  • Wenn du eine grasfreie Stelle zur Verfügung hast, grabe diese ebenfalls um, entferne eventuell vorhandenes Wurzelwerk und lockere den Boden gut auf. Ebne die Fläche mit einem Rechen ein und verdichte sie anschließend, indem du mit der Walze drübergehst. Raue die Fläche danach mit der Harke wieder etwas auf. 

Blumenwiese anlegen: Aussaat

Am besten vermischst du das Saatgut für mit etwas Sand, wenn du eine Blumenwiese anlegst.
Am besten vermischst du das Saatgut für mit etwas Sand, wenn du eine Blumenwiese anlegst. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Wenn dein Boden gut für das Anlegen der Blumenwiese vorbereitet ist, geht es an die Aussaat.

Aussäen

  • Die beste Zeit zum Aussäen ist zwischen März und Mai. Wähle einen möglichst windstillen Tag, damit die feinen Samenkörner nicht vom Wind davongetragen werden, sobald du sie ausgebracht hast.
  • Vermische das Saatgut mit etwas feuchtem Sand oder Sägespänen. Dieses Füllmaterial macht es leichter, das Saatgut zu verstreuen und du erkennst besser, wo du schon Saatgut ausgebracht hast. Wie viel Saatgut du pro Quadratmeter brauchst, steht auf der Verpackung.
  • Laufe langsam über die Fläche und verteile das Saatgut mit weitem Schwung. So deckst du eine möglichst große Fläche ab.
  • Achte beim Anlegen der Blumenwiese darauf, nicht das gesamte Saatgut sofort zu verteilen. Übrig gebliebenes Saatgut kannst du nämlich nutzen, um gegebenenfalls Lücken zu schließen.
  • Nach dem Ausstreuen musst du die Samen nicht in den Boden harken, sondern nur gut andrücken. Am besten geht das mit einer Rasenwalze. Wenn du keine Walze hast, befestige zwei Bretter an deinen Schuhen und laufe langsam über die Fläche. Das sorgt dafür, dass alle Samen von Erde umschlossen werden und gut keimen können.
  • Wässere das Saatbeet zum Schluss vorsichtig, großzügig und gleichmäßig, sodass es gut durchfeuchtet ist. Nutze dafür am besten einen Schwenkaufsatz für deine Gießkanne oder den Wasserschlauch, um zu vermeiden, dass sich Pfützen bilden. 
  • Auch in den Tagen und Wochen nach dem Anlegen einer Blumenwiese solltest du die Erde gleichmäßig feucht halten, denn besonders zur Keimung benötigen die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit. Nach etwa drei Wochen sind schon die ersten Keimlinge zu sehen.

Gehweg in der Blumenwiese anlegen

Blumenwiesen sollten möglichst nicht betreten werden, denn die Blumen sind oft sehr empfindlich. Du kannst aber einen Rasenweg auf deiner Blumenwiese anlegen. Dazu markierst du den Anfang und das Ende des Weges mit vier Stöcken und stichst den Verlauf des Weges mit einem Spaten ab. Der Weg sollte so breit sein wie dein Rasenmäher, das erleichtert das Mähen später.

Bringe das Blumensaatgut wie beschrieben aus, lasse aber die Wegfläche aus. Auf dieser säst du stattdessen Rasen.

Blumenwiese pflegen

Eine Blumenwiese zu pflegen ist nicht sehr aufwendig. Bis zur üppigen Blütenpracht kann es jedoch eine Weile dauern. Anfangs weist die Blühfläche vielleicht noch ein paar Lücken auf und nicht alle Arten blühen auf Anhieb. Die Pflanzen wachsen aber von Jahr zu Jahr dichter. Die wichtigste Pflegemaßnahme ist das Mähen. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten.

  • Mähe die Fläche einmal im Jahr: Ohne Mähen würde die Wiese verwildern und Gräser würden die Blumen verdrängen. Das Kürzen fördert bei den Wildblumen das Wachstum. Überhand nehmende Arten kannst du auch gezielt ausdünnen. Ansonsten solltest du die Wiese möglichst nicht betreten.
  • Zeitpunkte zum Mähen: Am besten mähst du deine Blumenwiese im Frühjahr.
  • Sense zum Mähen: Ein Rasenmäher ist meist nicht geeignet, um eine Blumenwiese zu mähen. Mit einer (motorisierten) Sense klappt es besser und gezielter, denn du kannst so die noch nicht verblühten Pflanzen stehen lassen.
  • Mähe nicht die ganze Fläche auf einmal, denn sonst zerstörst du den kompletten Lebensraum vieler Tiere und Insekten. Lass immer ein paar Ecken stehen, damit sich die Wiesenbewohner dorthin zurückziehen können. 
  • Lass das Schnittgut ein paar Tage auf der Wiese liegen, damit sich die Blumen eventuell noch aussamen können. Harke das Schnittgut danach ab und kompostiere es. Es sollte nicht auf der Wiese bleiben, da es sich sonst zu Humus entwickelt, der den Boden der Wiese anreichert. 

Mit Material der dpa.

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