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Fünf Buch-Tipps für Ihre nachhaltige Urlaubslektüre

Buch Tipps nachhaltige Urlaubs Lektüre
Fotos: cg-textures, Residenz Verlag, oekom verlag, Heyne, Hanser Verlag, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag

Ob mit Urlaub oder ohne: Jeder möchte doch was Spannendes und zugleich Interessantes lesen. Utopia gibt fünf Buch-Tipps, mit denen man nachhaltig schlauer wird.

Slow Food Genussführer Deutschland 2015 (oekom Verlag)
Slow Food Genussführer Deutschland 2015 (oekom Verlag) (Cover: oekom Verlag)

Slow Food Genussführer
Deutschland 2015

Weil Slow Food den Genuss propagiert, findet die Bewegung in der Nachhaltigkeitsszene weniger Echo, als sie vielleicht verdient hätte – sicher auch, weil man dort eher Verzicht predigt. Dabei steht „Slow Food“ keineswegs einfach nur für „gehobene, teure Restaurants“, sondern für ein bewusst hochwertiges, regionales Essen, das ausdrücklich kein Fastfood sein will. Der „Slow Food Genussführer Deutschland 2015“ bespricht Weinstuben und Kleinbrauereien ebenso wie Fischerkaten und Wirtshäusern – gemeinsam ist ihnen, dass sie auf einfaches, aber gutes und regionales Essen setzen. Die aktuelle Ausgabe stellt über 400 Restaurants in Deutschlands Bundesländern auf jeweils einer Seite dar und bietet auch nützlichen Angaben wie Adresse und Öffnungszeiten. Einige Aspekte des Guides sind sicher verbesserungswürdig, etwa dass vegetarische und vegane, aber auch Bio-Küchen etwas zu kurz kommen und der Genussführer in seinen Einzeldarstellungen nicht besonders kritisch ist.

Warum lesen: Weil Sie hinterher wissen, wo Sie mal besser ausgehen können, ohne dafür arm zu werden.
Lesen Sie dazu bei uns: Wert statt Ware: 9 Wege zu besseren Lebensmitteln
Info: „Slow Food Genussführer Deutschland 2015“; oekom Verlag 2014; 448 Seiten, 19,95 Euro; ISBN: 9783865816634; zu haben bei Buch7, Amazon und anderen.

Bio? Die Wahrheit über unser Essen (Residenz Verlag)
Bio? Die Wahrheit über unser Essen (Residenz Verlag) (Cover: Residenz Verlag)

Bio? Die Wahrheit über unser Essen

Die Menschen haben es gerne einfach: Bio kaufen, dann ist man auf der sicheren Seite. Stimmt ja auch. Aber es ist eben nur die halbe Wahrheit. Discounter holen sich das Label in ihre Regale und Bio-Ware aus dem fernsten Ausland ist vielleicht Bio, aber nicht mehr nachhaltig. Die Bio-Branche ist eine Industrie geworden. Das ist gut, denn Bio muss raus aus der Nische. Doch aus der Skalierung für einen Massenmarkt erwachsen viele Probleme, denen der US-Journalist in seinem Buch „Bio? Die Wahrheit über unser Essen“ nachgeht. Er hat sich in den verschiedenen Ländern angeschaut, wie Bio aussieht und kommt zu dem Schluss, dass wir zunehmend Gefahr laufen, allzu blind auf Siegel zu vertrauen und die ursprünglichen Ideen der Bio-Landwirtschaft zu vergessen. Sein Bio-Reisebericht ist stellenweise vielleicht etwas fundamentalistisch, aber immer interessant zu lesen und ein Debattenbeitrag, den kein ernsthafter Bio-Fan auslassen sollte.

Warum lesen: Weil es wichtig ist, dass wir auch bei Bio genau hinschauen – und uns nicht einfach mit der bloßen Einhaltung von Eckwerten abspeisen lassen.
Lesen Sie dazu bei uns: Bio-Produkte, bei denen man genauer hinschauen sollte
Info: Peter Laufer: „Bio? Die Wahrheit über unser Essen“; Residenz Verlag 2015; 288 Seiten, 19,90 Euro; ISBN: 9783701733590; zu haben bei Buch7Amazon und anderen.

Die Kultur der Reparatur (Hanser)
Die Kultur der Reparatur (Hanser) (Cover: Hanser Verlag)

Die Kultur der Reparatur

Wir konsumieren immer mehr Geräte – die irgendwann kaputt gehen. Dieses „irgendwann“ scheint sich aber in neuester Zeit deutlich zu früh einzustellen. Einige Branchen – nicht nur Smartphones, auch Küchengeräte – haben sich Produktzyklen angenähert, die kaum noch über den Garantiezeiten liegen. Dass es auch anders ginge, zeigt Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums in München. Sein Plädoyer für „Die Kultur der Reparatur“ will uns Kunden helfen, den Dingen, mit denen wir umgehen, wieder mehr Wertschätzung beizumessen. Die Reparatur ist für ihn nicht einfach ein nützlicher Vorgang, sondern ein Weg, um nachhaltiger mit Ressourcen umzugehen und dabei auch Kreativität, Konzentration und handwerkliches Geschick zu trainieren.

Warum lesen: Weil wir mehr flicken können, als wir glauben– und nach dem Glücksgefühl suchen sollten, mit dem uns eine gelungene Reparatur belohnt.
Lesen Sie dazu bei uns: Murks? Nein Danke!
Info: Wolfgang M. Heckl: „Die Kultur der Reparatur“; Hanser Verlag 2013; 208 Seiten, 17,90; ISBN: 978-3-446-43678-7; zu haben bei Buch7, Amazon und anderen.

Todschick (Heyne)
Todschick (Heyne) (Cover: Heyne)

Todschick

Wer sich bewusst für Markenmode entscheidet, ist oft bereit, mehr Geld auszugeben als die Kunden von Textil-Discountern, die auf Plakaten stets mit Tiefstpreisen werben. Doch egal ob edle Fashion oder billige Klamotte: in beiden Fällen sind die Textilien unter meist unmenschlichen Bedingungen produziert worden. Gisela Burckhardt setzt sich seit Jahren als Expertin für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie ein und legt mit „Todschick“ ein höchst spannendes Buch vor, das nicht einfach nur auf die Tränendrüse drückt, sondern kenntnisreich abstrakte Untersuchungen und lebensnahe Berichte von Betroffenen miteinander verbindet. Sie nennt schlimme Vorfälle, Reaktionen darauf, Versuche es besser zu machen, wo diese scheitern – und zeigt auch, dass die Probleme keineswegs nur bei den Billigmarken liegen, sondern auch bei namhaften Marken der Textilbranche, die vom Kunden viel Geld nehmen, doch nichts (weniger als 3 Prozent) davon ihren Mitarbeitern zukommen lassen.

Warum lesen: Weil niemand ohne Kleidung auskommt – und die Textilbranche sich erfahrungsgemäß durch Konsumentendruck durchaus verändern lässt.
Lesen Sie dazu bei uns: Biobaumwolle zu Discounter-Preisen – mehr Schein als Sein?
Info: Gisela Burckhardt: „Todschick“; Heyne, 2014; 240 Seiten, 12,99 Euro; ISBN 978-3-453-60322-6; zu haben bei Buch7, Amazon und anderen.

111 Gründe, Vegetarier zu sein (Schwarzkopf & Schwarzkopf)
111 Gründe, Vegetarier zu sein (Schwarzkopf & Schwarzkopf) (Cover: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag)

111 Gründe, Vegetarier zu sein

Das Verhältnis zwischen Vegetariern und anderen Essern ist gespalten, dabei gibt es auch Gemeinsamkeiten: beide neigen dazu, dem Gegenüber ihre Ernährungslehren zu predigen. Und das ist auch okay, solange es so kompakt, undogmatisch und unterhaltsam gelingt wie in „111 Gründe, Vegetarier zu sein“. Hier geht es nicht darum, am Strand das Buch zu lesen und als Vegetarier aus dem Urlaub heimzukehren. Es ist einfach interessant, wie sich die beiden Autorinnen dem Thema nähern und die erstaunlich hohe Zahl ihrer Begründungen auch mit Fakten untermauern, die sich erfreulich oft von den üblichen, zu oft gehörten Klischee-Argumenten unterscheiden.

Warum lesen: Weil es ja schon reichen würde, wenn wir ein bisschen weniger tierische Produkte verzehren und ein bisschen mehr über unseren Konsum nachdenken würden.
Lesen Sie dazu bei uns: 10 einfache Tipps für weniger tierische Produkte
Info: Anne Lehwald und Simone Ullmann: „111 Gründe, Vegetarier zu sein“; Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 320 Seiten, 9,95 Euro; ISBN 978-3-86265-400-0; zu haben bei Buch7, Amazon und anderen.

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