Der Klimaschutz-Index 2021 zeigt, welche Länder den Klimaschutz aktuell am stärksten vorantreiben oder ausbremsen. Es gibt keine einzige sehr gute Bewertung – dafür aber mehrere "sehr schlechte" Länder.
Seit 2005 analysieren Germanwatch, das Climate Action Network sowie das New Climate Institute die Klimaschutzbemühungen und Treibhausgasemissionen von knapp 60 Industrie- und Schwellenländern und ordnen die Ergebnisse in einen jährlichen Klimaschutz-Index (KSI) ein. Vier Bereiche spielen in dem Index eine Rolle:
- Treibhausgasemissionen
- Erneuerbare Energien
- Energieverbrauch
- Klimapolitik
Der erste Bereich geht mit 40 Prozent in die Gesamtwertung ein, die anderen drei mit jeweils 20 Prozent. Es geht also einerseits darum, wie stark der jeweilige Staat das Klima aktuell belastet. Auf der anderen Seite beinhaltet der Index aber auch Klimaschutzbemühungen, die die Treibhausgasemissionen in Zukunft senken sollen.
Als letztes erschien im Dezember 2020 der KSI 2021.
KSI 2021: Die 10 größten Klimasünder
15 Staaten erhalten für das Jahr 2021 die schlechteste Bewertung „sehr schlecht“. Auf den zehn letzten Plätzen befinden sich ausgehend vom Schlusslicht:
- USA
- Saudi-Arabien
- Iran
- Kanada
- Taiwan
- Malaysia
- Kasachstan
- Australien
- Südkorea
- Russland
Die USA landen vor allem wegen der mangelhaften Klimapolitik der Trump-Regierung auf dem letzten Platz. Beispielsweise sind die USA unter Trump aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten.
Gute Bewertungen in Europa – Deutschland nur mäßig
Wie bereits erwähnt, erhält kein Land eine sehr gute Bewertung – es gibt jedoch zumindest einige „gute“ Staaten. Insgesamt fallen die Bewertungen besser aus als in den letzten Jahren. Laut der Pressemitteilung von Germanwatch liegt das nicht an der Coronapandemie, da die Werte für den Index aus der Zeit vor der Pandemie stammen. Demnach sind die weltweiten CO2-Emissionen zuletzt nur noch sehr leicht angestiegen. Insbesondere die EU hat sich stark verbessert, was vor allem am Green Deal liegt. Wie viel dieser in Zukunft tatsächlich bewirkt, bleibt allerdings abzuwarten.
Am besten schneidet im KSI 2021 Schweden ab. Das Land engagiert sich international stark für Klimaschutz und baut die erneuerbaren Energien im Land konsequent aus. Auf der anderen Seite verbrauchen die Schwed:innen pro Kopf zu viel Energie und erreichen deshalb keine sehr gute Bewertung.
Unter den „guten“ Staaten finden sich unter anderem auch Dänemark, Großbritannien und Indien. Indien schafft es unter die besten zehn Länder, da der Stromverbrauch und die CO2-Emissionen dort pro Kopf noch relativ niedrig sind. Gleichzeitig fördert die Regierung den Ausbau erneuerbarer Energien.
Deutschland hat sich in den letzten zwei Jahren von Platz 27 auf Platz 19 hochgearbeitet – für eine „gute“ Bewertung reicht es aber noch nicht. Das liegt vor allem daran, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung noch zu gering ist und sich im Verkehrssektor zu wenig tut. Zudem emittieren wir Deutschen pro Kopf weiterhin viel CO2 und verbrauchen auch viel Energie.
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