Durch Smartphone, Laptop und Tablet sind wir permanent erreichbar, ständig informiert – und meistens gestresst. „Digital Detox“ soll uns vom Digitalen entgiften und Stress reduzieren. Die Urlaubszeit ist ein guter Zeitpunkt, um sich eine Auszeit von Smartphone & Co. zu gönnen.
Wenn wir etwas wissen wollen, fragen wir Google oder ChatGPT. Zum Essen verabreden wir uns über WhatsApp, Signal und ähnliche Apps. Musik und Filme streamen wir online. Ständig ploppen neue Nachrichten und Benachrichtigungen auf. Und ist der Akku vom Smartphone leer, bekommen wir Panik. Schließlich könnten wir ja was Wichtiges verpassen.
Und auch im Urlaub ziehen wir uns auf der Liege am Pool ein Video nach dem anderen rein und posten Abend für Abend alle Highlights im Status bei WhatsApp, auf Instagram, Facebook etc.. Das alles erzeugt Stress, macht uns unruhig und abhängig – aber es gibt einen Ausweg.
Digital Detox heißt die Zauberformel, die uns vom Online-Sein entgiften soll. Hört sich an wie eine Smoothie-Kur, soll uns aber vor dem digitalen Burnout retten. Und das geht.
Digital Detox im Urlaub: „Bildschirmfrei“ einfach mal ausprobieren
In der Urlaubszeit ist es besonders wichtig, dass wir abschalten, entspannen und Abstand zum Alltag gewinnen. Auf der anderen Seite ist es in dieser Zeit einfacher als sonst, das Handy einfach mal links liegenzulassen. Für viele ist die Urlaubs- und Ferienzeit perfekt, um sich eine digitale Auszeit zu gönnen. Die Rechnung ist ganz einfach: weniger Zeit am Handy bedeutet mehr Zeit, das Rauschen des Meeres bewusst zu genießen, endlich mal wieder ein Buch zu lesen oder einfach seinen Gedanken nachzuhängen.
7 Tipps für einen Urlaub mit weniger Bildschirmzeit
Diese 7 Tipps sollen helfen, die Bildschirmzeit im Urlaub zu reduzieren. Unten im Text findest du weitere Tipps, um daheim im Alltag den Handykonsum runterzufahren.
- Stelle alle Benachrichtigungen, die nicht unbedingt nötig sind, aus. Push-Nachrichten solltest du generell deaktivieren.
- Richte dir am Handy ein persönliches Zeitlimit ein. Tools wie „Bildschirmzeit” (iOS) oder „Digital Wellbeing” (Android) helfen, um die aktive Zeit auf Social Media zu begrenzen und die Urlaubszeit bewusster zu genießen.
- Pack analoges Entertainment in deinen Koffer: Bücher und Spiele sind ein guter Ersatz für digitale Ablenkung.
- Es muss nicht gleich eine völlig handy-freie Urlaubszeit werden – Timeslots sind ein guter Anfang. Bei Ausflügen, beim Essen und vor dem Schlafengehen bleibt das Handy einfach zur Seite legen oder am besten ausschalten.
- Statt alle Highlights auf Social Media zu teilen, kannst du die schönsten Momente einfach für dich festhalten: mit der Kamera oder in einem Reisetagebuch. Und nach dem Urlaub kannst du deinen Freunden, Bekannten und Kollegen erzählen, was du erlebt hast. Damit bleibt die Erinnerung für dich länger lebendig. Auch eine Idee: Schreib mal wieder eine Postkarte an die Daheimgebliebenen.
- Vor dem Urlaub solltest du deinen wichtigen Kontakten Bescheid geben, dass du nicht permanent erreichbar bist. Richte eine Abwesenheitsnotiz ein und poste eine Ankündigung deiner Offline-Time auf Social Media.
- Vor dem Start in den Urlaub alle wichtigen Unterlagen ausdrucken und Offline-Karten plus Reiseführer mitnehmen.
Digital Detox – weil die Angst, etwas zu verpassen, zur psychischen Belastungsprobe wird
Es gibt einen Namen dafür, warum wir ständig am Bildschirm hängen: FOMO, ausgeschrieben „Fear Of Missing Out“ – die Angst, etwas zu verpassen. Sie lässt uns in jeder freien Sekunde auf das Handy starren. Wir sind so auf das Klingeln, Summen und Blinken unseres Smartphones konditioniert, dass wir auch zum Handy greifen, wenn gerade nichts passiert. Die Reizüberflutung mit ständiger Information, mit Texten, Bildern, Videos überfordert uns derart, dass wir dauernd gestresst sind – und gedanklich immer woanders.
Digital Detox: So funktioniert’s im Alltag
Mittlerweile werden sogenannte Digital-Detox-Camps für Erwachsene angeboten, in die man zum „Entgiften“ fahren kann, wie in ein Ferienlager. Paradoxerweise gibt es sogar Apps fürs Handy und Plug-ins für den Browser, die beim digitalen Detoxen helfen sollen. Es gibt aber auch Wege, wie man die digitale Sucht ohne App und Camp bekämpfen kann. Ein Offline-Wochenende oder auch nur ein Tag, an dem du dein Handy, deinen Laptop und TV mal ruhen lässt, wirken Wunder – diese Erfahrung haben wir schon während einer Smartphone-Diät gemacht.
Hilfreich ist, wenn du dir selbst ein paar Regeln setzt. Damit du kontrollierst, wann du Smartphone, Laptop & Co. benutzt – und nicht andersherum.
1. Schlafzimmer Smartphone-, Laptop-, TV-frei halten
So gemütlich das auch ist, im Bett fernzusehen oder am Laptop zu hängen: Deine digitalen Geräte solltest du aus dem Schlafzimmer verbannen. Studien zeigen, dass der Schlaf weniger erholsam ist, wenn man die Geräte vor dem Schlafen nutzt oder sie nachts blinken.
2. Verwende einen analogen Wecker
Wer den Wecker des Smartphones benutzt, der sollte auf einen analogen Wecker umsteigen. Das verhindert, dass sich dein Smartphone doch wieder ins Schlafzimmer einschleicht, aber auch, dass du die ersten Minuten deines Morgens mit dem Handy verbringst. Gewöhne dir stattdessen eine smartphonefreie Morgenroutine an.
3. Mails checken – aber nur einmal am Tag
Es ist schon ganz praktisch, dass wir jederzeit erreichbar sind. Gleichzeitig fühlen wir uns dadurch verpflichtet, sofort auf E-Mails und Nachrichten zu reagieren.
Statt dem nachzugeben, nimm dir einmal oder zweimal am Tag bewusst Zeit, E-Mails, Social-Media- und auch Messenger-Nachrichten zu beantworten. Sollte etwas wirklich Wichtiges passiert sein, können dich Freund:innen und Familie schließlich auch telefonisch erreichen.
4. Bitte abschalten
Digitale Geräte sind mittlerweile so konzipiert, dass sie im Standby-Modus wenig Akku verbrauchen. Statt Laptop oder Tablet abzuschalten, laufen sie den ganzen Tag und sind so auch immer griffbereit.
Doch beim digitalen Detox gilt: Wenn du deine Erledigungen am Laptop erfüllt hast, schalte ihn einfach ab. Die Überwindung, ihn neu anzuschalten, ist dann größer, denn es dauert schließlich länger und man fragt sich zweimal, ob man das Gerät nun wirklich braucht.
Lies auch: 5 Gründe, warum du dein Handy ausschalten solltest
5. Nimm dir bewusst Zeit für deine Geräte – und bewusst Zeit ohne sie
Erledige die Dinge, die du online machen musst, alle auf einmal. So verbringst du bewusst Zeit vor dem Bildschirm – aber auch mehr bewusste Zeit ohne. Schreibe die Sachen, die du nachschauen möchtest, lieber auf und erledige sie dann alle auf einmal.
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6. Lass dein Handy zu Hause
Wenn du dich mit Freund:innen triffst, mit der Familie spazieren oder morgens zur Bäckerei, dann lass dein Smartphone zu Hause. Wenn du es nicht dabei hast, kannst du auch nicht draufschauen. Das fühlt sich erst einmal sehr ungewohnt an … aber irgendwann dann auch befreiend!
7. Lege einen Offline-Tag ein
Nimm dir bewusst einen Tag digital-frei, am besten am Wochenende, und bleibe dann offline. Verbringe den Tag mit Freund:innen und Familie, lies endlich mal wieder ein gutes Buch, geh raus in die Natur oder zum Sport, entspanne in der Badewanne.
8. Praktiziere Achtsamkeit
Achtsamkeit kann helfen, unseren Alltag zu entschleunigen und Stress zu reduzieren – Stress, der durch ständige Informationsflut und Erreichbarkeit ausgelöst werden kann. In unserem Artikel dazu findest du Methoden, wie du Achtsamkeit praktizieren kannst, um bewusster im Hier und Jetzt zu sein.
English Version Available: Digital Detox: The Cure For Your Tech Addiction
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