Digitale Kompetenz ist heutzutage nicht mehr wegzudenken, denn das Internet birgt neben Chancen auch Risiken. So kannst du online sicher unterwegs sein.
Mittlerweile ist digitale Kompetenz unverzichtbar, denn wir brauchen das Internet für fast alles, sei es Onlinebanking, Kommunikation, Bildung oder die Arbeit. Das Internet eröffnet aber nicht nur viele Möglichkeiten, es birgt auch Risiken, darunter beispielsweise Falschinformation, Cyber-Kriminalität oder Cyber-Mobbing.
Laut der Studie „Digital Skills Gap“ der Initiative D21 sind viele Deutsche online zwar souverän unterwegs, die wenigsten verstehen allerdings die dahinterliegenden technischen Mechanismen und Zusammenhänge. Zusätzlich hätten Alter, Bildungsgrad und Beruf einen großen Einfluss auf die digitale Kompetenz. Auch in Hinblick auf die kritische Auseinandersetzung mit digitalen Informationsquellen würden viele der Studienteilnehmer:innen Schwierigkeiten haben.
Das bestätigt auch eine Studie der Stiftung Neue Verantwortung, die bundesweit gut 4.000 Personen ab 18 Jahren zu ihren digitalen Kompetenzen befragte und testete. So verfügt die Mehrzahl der volljährigen Internetnutzer:innen zwar über grundlegende Kenntnisse, schneidet aber ansonsten mittelmäßig bis schlecht im Umgang mit digitalen Medien ab.
Wie du digitale Kompetenz erlangst, erfährst du im Folgenden.
Digitale Kompetenz für Kinder
Es gibt zahlreiche Schulungsangebote im Internet, die sich darauf spezialisiert haben, digitale Kompetenz zu fördern. Es ist vor allem wichtig, Kinder und Jugendliche an das Thema heranzuführen und sie über die Risiken und Gefahren des Internets aufzuklären.
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Klicksafe: Die EU-Initiative Klicksafe möchte den kritischen Umgang mit dem Internet und die allgemeine digitale Kompetenz fördern. Auf der Website findest du Infos, Tipps für den Alltag und viele Materialien für den richtigen Umgang mit dem Internet für Kinder, Eltern und Pädagog:innen.
- Gutes Aufwachsen mit Medien: Die Initiative wendet sich an Eltern, Ehrenamtliche oder Lehrer:innen, die Kinder und Jugendliche bei ihrem Umgang mit Medien begleiten. Du findest auch hier jede Menge Infos und Materialien zur Medienerziehung und zum Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen.
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Schau hin!: Auch diese Initiative wendet sich an Eltern und Erziehende und bietet Infos und Tipps für die Medienerziehung und Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen zum Beispiel in Hinblick auf soziale Medien und Cyber-Mobbing.
Weitere Initiativen und Angebote findest du auf der Seite des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Ältere Menschen mit einbeziehen
Aber nicht nur Kinder und Jugendliche brauchen digitale Kompetenz. Auch ältere Menschen, die nicht mit dem Internet aufgewachsen sind, brauchen Hilfe. Das bestätigen auch die eingangs erwähnten Studien.
Laut der Studie der Stiftung Neue Verantwortung ist die digitale Kompetenz umso geringer, je älter die Menschen sind und je niedriger der Bildungsgrad ist. Die „Digital Skills Gap“-Studie zeigt auch, dass sich digital eher Abseitsstehende nicht zutrauen, sich selbst digitale Kompetenzen im Internet anzueignen.
Achte deshalb auch auf die älteren Menschen in deiner Umgebung und biete deine Hilfe an. Viele Dinge, die für dich im Umgang mit digitalen Technologien selbstverständlich sind, sind beispielsweise für deine Oma oder deinen Opa vielleicht neu. Die digitale Kompetenz ist für ältere Menschen ein wichtiger Baustein und eine tolle Möglichkeit, um an unserer digitalisierten Gesellschaft teilzuhaben.
Digitale Kompetenz: So entlarvst du unseriöse Websites
Digitale Kompetenz ist enorm wichtig, wenn du über das Internet an Informationen gelangen willst. Hierfür solltest du die Seriosität und Vertrauenswürdigkeit einer Website einschätzen können.
1. Langsam anfangen
Wenn du nicht gerade ein Digital Native – also mit dem Internet aufgewachsen – bist, dann musst du dich an die Online-Umgebung gewöhnen. Wahrscheinlich weißt du nicht, welche Quellen seriös sind und welche nicht.
Taste dich langsam ran und sei stets kritisch bezüglich Websites. Je mehr du mit dem Internet arbeitest, desto sicherer wirst du und desto mehr lernst du. Mit der Zeit kannst du immer besser einschätzen, über welche Websites du seriöse Informationen beziehen kannst. Doch wie gehst du jetzt genau vor, um eine dir unbekannte Website zu überprüfen?
2. Lateral Reading
Eine Studie von Wineburg und McGrew aus dem Jahr 2017 zeigt, dass professionelle Faktenprüfer:innen schnell und vor allem effektiv unseriöse Websites entlarven. Dazu bedienen sie sich der Methode des sogenannten Lateral Readings (seitliches Lesen).
Hierbei ziehst du die Aussagen Dritter im Internet zu Rate, um dich über die entsprechende Website und deren Urheber:innen zu informieren. Du öffnest also direkt mehrere Tabs in deinem Browser (daher auch der Name), bevor du die Quelle oder Website von oben nach unten liest.
Wichtig ist also immer, dass du überprüfst, wer die Urheber:innen einer Website sind. Diese findest du meist im Impressum. Du kannst sie in der Suchmaschine deiner Wahl suchen und überprüfen, was andere Quellen dazu sagen.
In Kombination mit dem Zwei-Quellen-Prinzip bist du auf der sicheren Seite. Wenn zwei seriöse und voneinander unabhängige Quellen von beispielsweise einem Geschehnis berichten, dann kannst du der Information glauben. Wenn also beispielsweise die Tagesschau und die Süddeutsche Zeitung online über ein Ereignis berichten, dann ist es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wahr.
3. Faktenchecker hinzuziehen
Wenn du dir trotz Lateral Reading und Zwei-Quellen-Prinzip unsicher bist, kannst du sogenannte Faktenchecker zu Rate ziehen. Hierbei handelt es sich um Organisationen von unabhängigen Journalist:innen, die bestimmte Fakten und Websites auf ihre Glaubwürdigkeit hin überprüfen und gegebenenfalls auch einordnen oder richtig stellen.
Hierzu gehören dpa-Faktencheck, ARD-Faktencheck oder Correktiv-Faktencheck. Lies mehr dazu und wie du Fake-News erkennst in unserem Artikel: Faktenchecker: Welche es gibt und wie du sie nutzt.
Wenn du wissen willst, wie digital kompetent du tatsächlich im Umgang mit Websites und Nachrichten bist, dann kannst du dich mit dem Newstest der Stiftung Neue Verantwortung selbst testen.
Daten: So sind sie im Internet möglichst sicher
Wenn du im Internet nicht vorsichtig mit deinen Daten umgehst, kann es schnell sein, dass du Opfer von Smishing, Quishing oder Identitätsdiebstahl wirst. Damit das nicht passiert, solltest du folgende Dinge beachten:
- Sei vorsichtig mit deinen Fotos: Überlege dir gut, welche Fotos von dir du im Internet postest. Du kannst nie vollständig sicher sein, wer die Fotos schlussendlich sieht oder was die Person damit macht. Lies dazu unseren Artikel zu Sharenting und warum du keine Bilder von deinen Kindern in sozialen Medien posten solltest.
- Sei vorsichtig mit deinen Daten: Du solltest dir außerdem bewusst sein, dass keine Datenübertragung über das Internet komplett sicher ist. Gib deine Daten deshalb nicht an Fremde weiter, sondern nur an Personen, die du sehr gut kennst. Denn digitale Technologien sind mittlerweile so weit fortgeschritten, dass Bild- und Tonmedien in Form von sogenannten Deep Fakes täuschend echt manipuliert und zu illegalen Zwecken eingesetzt werden können. Weitere Informationen erhältst du hier: Deepfakes erkennen: Diese Tipps können helfen.
- Lege sichere Passwörter an: Lege sichere Passwörter für all deine Online-Anwendungen an. Ein sicheres Passwort ist möglichst lang und enthält Sonderzeichen und Zahlen. Was du beim Anlegen eines Passwortes in jedem Fall vermeiden solltest, kannst du hier nachlesen: Sicheres Passwort: Diese 7 Tipps solltest du beachten.
- Sei vorsichtig, welche Links du anklickst: Klicke beispielsweise nicht auf Links in Spam-SMS, Spammails oder in Mails von unbekannten Email-Adressen.
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