Wildpflanzen im Herbst: 10 Arten mit Doppelnutzen für Tier und Mensch

Wildpflanzen im Herbst: 10 Arten mit Doppelnutzen für Tier und Mensch
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Ende September wird das Nahrungsangebot für Insekten knapp – und gleichzeitig reifen viele Früchte, die auch für uns Menschen wertvoll sind. Diese zehn Wildpflanzen verbinden doppelten Nutzen: Sie bieten Nahrung und Lebensraum für Tiere und sind zugleich gesund, lecker oder dekorativ für uns.

Wenn die Tage kürzer werden, blüht längst nicht mehr alles. Für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge wird es jetzt schwer, genügend Nektar und Pollen zu finden. In Mitteleuropa brauchen sie jedoch bis in den Oktober hinein Nektar und Pollen. Auch Vögel, Igel und andere Tiere sind auf späte Früchte und Samen angewiesen, um Energiereserven für den Winter aufzubauen. Gleichzeitig schenkt uns der Herbst eine Fülle an Wildpflanzen, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch essbar oder heilkräftig sind. Diese 10 Pflanzen unterstützen Tiere und Insekten im Herbst – und machen den Garten gleichzeitig nützlich und schön für uns Menschen.

Die Top 10 Wildpflanzen mit Doppelnutzen im Herbst

Diese zehn Wildpflanzen sind echte Multitalente: Sie bieten Tieren lebenswichtige Nahrung, liefern uns Früchte, Heilkräfte oder würzige Kräuter – und sind dabei auch noch schön anzusehen.

#1: Hagebutte (Rosa canina & andere Wildrosen)

  • Für Tiere: Vögel wie Amseln und Drosseln fressen die roten Früchte.
  • Für uns: Vitamin-C-reich, ideal für Tee, Mus oder Hagebuttenmark.
  • Im Garten: Wildrosen sind pflegeleicht, winterhart und ein wertvolles Vogelschutzgehölz.
  • Tipp: Hagebutten erst nach den ersten Frösten ernten – dann sind sie milder.

#2: Schlehe (Prunus spinosa)

  • Für Tiere: Die blauen Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle im Winter.
  • Für uns: Nach Frost weniger herb, perfekt für Likör, Marmelade oder Gelee.
  • Im Garten: Der dornige Strauch ist dekorativ – und bietet Vögeln Schutz und Nahrung.
  • Tipp: Insekten schätzen die üppige Frühjahrsblüte – die Schlehe ist also ein Ganzjahresgewinner.

#3: Holunder (Sambucus nigra)

  • Für Tiere: Reife Beeren sind wichtig für Stare, Drosseln und Insekten.
  • Für uns: Antioxidantien-Bombe, gekocht als Saft oder Sirup ein traditionelles Hausmittel.
  • Im Garten: Robuster Strauch, wächst auch im Halbschatten.
  • Tipp: Die Blüten im Frühjahr nicht vergessen – köstlich als Holunderblütensirup oder im Pfannkuchenteig.

#4: Wilder Majoran / Dost (Origanum vulgare)

  • Für Tiere: Ein Magnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
  • Für uns: Würzkraut für mediterrane Gerichte, frisch oder getrocknet.
  • Im Garten: Bevorzugt sonnige, trockene Standorte; ideal für Kräuterbeete.
  • Tipp: Blüht über viele Wochen – je sonniger der Standort, desto länger.

#5: Schafgarbe (Achillea millefolium)

  • Für Tiere: Nektarquelle für späte Insekten wie Falter und Wildbienen.
  • Für uns: Traditionelle Heilpflanze, z. B. für Magen und Verdauung.
  • Im Garten: Anspruchslos, gedeiht auf mageren Böden und blüht lange.
  • Tipp: Auch getrocknet schön – als Zutat in Wildblumensträußen.

#6: Fetthenne (Sedum)

  • Für Tiere: Spätblüher, lockt Bienen, Schwebfliegen und andere Insekten bis in den Herbst hinein an.
  • Für uns: Einige Arten haben essbare junge Blätter, außerdem ist Sedum eine dekorative Zierpflanze.
  • Im Garten: Extrem pflegeleicht, trockenheitsverträglich und auch für Balkonkästen oder Trockenbeete geeignet.
  • Tipp: Ideal in Kombination mit anderen spätblühenden Pflanzen wie Astern oder Goldrute, um Insekten bis in den Herbst Nahrung zu bieten.
Spätblühende Fetthenne: pflegeleicht, dekorativ und wertvoll für Bienen & Co.
Spätblühende Fetthenne: pflegeleicht, dekorativ und wertvoll für Bienen & Co. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, zimt2003)

#7: Herbst-Astern (Aster / Symphyotrichum)

  • Für Tiere: Spätblüher, Nektar- und Pollenquelle für Insekten bis Oktober.
  • Für uns: Essbare Blüten in Salaten oder als Dekoration.
  • Im Garten: Staudenbeet, naturgartenfreundlich, lange Blütezeit.
  • Tipp: Ideal in Kombination mit Rudbeckia oder Fetthenne für späte Insektenvielfalt.

#8: Goldrute (Solidago virgaurea)

  • Für Tiere: Lockt Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen an.
  • Für uns: Heilpflanze, z. B. für Nieren- und Blasentee.
  • Im Garten: Sonniger Standort, natürliche Staudenbeete.
  • Tipp: Heimische Arten bevorzugen – besonders insektenfreundlich.

#9. Küchen- und Heilkräuter (Salbei, Katzenminze, Thymian)

  • Für Tiere: Blühen oft bis zum Frost, Nektarquelle für Bienen & Schwebfliegen.
  • Für uns: Gewürze und Heilpflanzen, vielseitig einsetzbar.
  • Im Garten: Kräuterbeet, Steingarten, Balkon oder Terrasse.
  • Tipp: Kombiniere verschiedene Arten – fördert Vielfalt und Ernteertrag.

#10. Heidekraut (Calluna vulgaris)

  • Für Tiere: Lockt Wildbienen und Honigbienen im Spätsommer an.
  • Für Menschen: Schön in Gestecken, dekorativ, geringe heilkundliche Nutzung (traditionell bei leichten Harnwegsbeschwerden).
  • Garten: Magerer, saurer Boden, Heidegarten oder Kübel möglich.

Jetzt pflanzen – für Mensch & Tier im nächsten Jahr

Viele dieser Pflanzen lassen sich noch im September/Oktober setzen. Während die oberirdischen Teile bereits zur Ruhe kommen, wachsen die Wurzeln weiter und sichern einen kräftigen Start im Frühling.

  • Stauden als Insektenmagnete: Fetthenne, Herbst-Astern, Wilder Majoran.
  • Sträucher mit Früchten: Hagebutte, Schlehe, Holunder oder Hasel liefern Vögeln Nahrung und uns Früchte.
  • Bäume für die Zukunft: Walnuss oder Eberesche sind langlebige Bäume.
  • Blumenzwiebeln: Krokusse, Narzissen oder Wildtulpen – erste Frühblüher sichern den ersten Insekten im Frühling das Überleben.
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