Duschen oder Baden? Welche Variante besser für Haut und die Umwelt ist, hängt von einer Reihe verschiedener Faktoren ab. Über diese klären wir dich im folgenden Artikel genauer auf.
„Duschen statt Baden“ lautet die gängige Faustregel, um Wasser zu sparen und die Haut zu schonen. Gerade im Winter gehört ein regelmäßiges Vollbad für viele Menschen jedoch zur Pflegeroutine dazu: Es wärmt auf und steht für Entspannung und Selbstfürsorge. Gleichzeitig verbrauchen wir dabei jedoch auch jede Menge Warmwasser. Ist Duschen also tatsächlich besser für Geldbeutel, Umwelt und unsere Gesundheit?
Duschen oder Baden: Wie gesund ist ein Bad für Haut und Herz?
Wie gesund ein langes und warmes Bad für uns ist, ist wissenschaftlich umstritten. Laut Harvard Health Publishing deuten einige Studien darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Baden und einem niedrigeren Risiko für Schlaganfälle geben könnte. In einer japanischen Studie wurden rund 30.000 Proband:innen über einen Zeitraum von 20 Jahren untersucht. Laut den Resultaten hatten Personen, die regelmäßig ein Bad nehmen, ein etwa 26 Prozent geringeres Risiko, an einem Schlaganfall zu erkranken, als die nicht-badenden Testpersonen.
Die Stiftung Warentest berichtet hingegen, dass sich ein Bad negativ auf unsere Haut auswirken könnte, wenn wir uns zu oft in die Wanne legen. Dermatolog:innen empfehlen deshalb, nicht jeden Tag zu baden. Personen, die an Herz-Kreislauf-Problemen leiden, sollten laut Stiftung Warentest sogar ganz auf Bäder verzichten. Das liegt daran, dass zu hohe Wassertemperaturen unser Herz belasten können. Deshalb solltest du generell darauf achten, dass die Temperatur deines Badewassers 38 Grad Celsius nicht übersteigt.
Wie gesund ein Bad für unsere Haut ist, hängt natürlich auch vom jeweiligen Badezusatz ab. Generell trocknet warmes Wasser unsere Haut jedoch erst einmal aus, so Stiftung Warentest – egal, ob wir duschen oder baden. In der Badewanne ist unsere Haut dem Wasser jedoch deutlich intensiver ausgesetzt als in der Dusche. Bei einem Schaumbad kommen zum warmen Wasser zudem Tenside hinzu, die unsere Haut noch stärker austrocknen. Menschen mit empfindlicher Haut sollten deshalb lieber pflegende Öle mit ins Badewasser geben.
Duschen oder Baden: So wirkt sich Duschen auf die Haut aus
Täglich zu baden ist also aus gesundheitlicher Perspektive nicht empfehlenswert. Beim Duschen kommt unsere Haut hingegen weniger stark mit warmem Wasser in Berührung. Ob es jedoch gesund ist, jeden Tag zu duschen, hängt vor allem von deiner individuellen Hautbeschaffenheit ab. Denn auch das Duschen greift den Säureschutzmantel unserer Haut an. Dabei handelt es sich laut der AOK um einen Film aus Wasser und Fett, der Krankheitserreger abwehrt und uns so vor Krankheiten schützt. Duschgel und Seife setzen unserem Säureschutzmantel noch stärker zu.
Aus medizinischer Sicht ist es deshalb sinnvoller, nur einige Male pro Woche und nicht täglich zu duschen. Schwitzt du jedoch besonders stark oder bist täglich viel Schmutz ausgesetzt und möchtest gern jeden Tag duschen, ist dies bei gesunden Personen in der Regel kein Problem. Achte nur darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist und verwende Duschgele aus zertifizierter Naturkosmetik. Diese enthalten in der Regel weniger problematische Zusatzstoffe. Personen mit sehr empfindlicher Haut sollten die tägliche Dusche hingegen in jedem Fall meiden. Mehr dazu liest du hier: Wie oft duschen ist sinnvoll?
Duschen oder Baden: Wasser- und Energieverbrauch
Dass Duschen ressourcenschonender ist als Baden, ist ein weit verbreiteter Grundsatz. So brauchst du für ein Vollbad laut dem Schweizer Nachrichtenmagazin „20 Minuten“ etwa 120 Liter warmes Wasser. Duschst du hingegen etwa fünf Minuten lang, verbrauchst du dabei nur durchschnittlich etwa 60 Liter Wasser. Stehst du jedoch für 15 Minuten bei voll aufgedrehtem Duschkopf unter der Dusche, verbrauchst du sogar mehr Wasser als bei einem durchschnittlichen Vollbad. Für ein Vollbad müssen etwa 150 Liter auf Wohlfühltemperatur gebracht werden, schreibt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online. Manche Badewannen fassen sogar bis zu 200 Liter.
Weitere Energiespar-Mythen haben wir hier aufgedeckt:
Laut den Zahlen der Augsburger Allgemeinen kannst du für ein Vollbad sogar nur acht Minuten lang duschen und verbrauchst dabei bereits dieselbe Menge an warmem Wasser. Die notwendige Energie, um das Wasser zu erhitzen, entspricht beim Vollbad und der Acht-Minuten-Dusche dabei etwa einem halben Liter Heizöl.
Nichtsdestotrotz ist es beim Duschen leichter, den Wasserverbrauch zu reduzieren. So kannst du zum Beispiel das Wasser beim Einseifen regelmäßig ausstellen und einen Sparduschkopf in deine Dusche einbauen. Dabei wird durch spezielle Filter im Duschkopf das Wasser mit Luft gemischt. Ein Duschsparkopf kann die Durchflussmenge – also den Wasserverbrauch – bis zu 50 Prozent verringern, schreibt die Verbraucherzentrale NRW. Damit sparst du Wasser und Energie – und schonst gleichzeitig Umwelt und Geldbeutel.
In der Regel kostet die Anschaffung zwischen zehn und 30 Euro je nach Ausführung. Der Wechsel ist unkompliziert – den alten Duschkopf abschrauben und den neuen anschrauben. Mit dieser einfachen und günstigen Maßnahme lässt sich Energie sparen, ohne dass der Komfort leidet.
Verbrauchsmenge im Blick
Einen Duschsparkopf lohnt sich laut co2online besonders, wenn der eigene Verbrauch bei zwölf Litern und mehr liegt. Da Begriffe wie „sparsam“ oder „Eco“ nicht geschützt sind, bieten sie keine Garantie für einen niedrigen Wasserverbrauch. Beim Kauf eines neuen Duschsparkopfes am besten auf die genaue Verbrauchsmenge achten. Sie steht den Verbraucherschützern zufolge auf der Verpackung und sollte bei weniger als 9 Litern pro Minute liegen.
Möchte man seinen eigenen Wasserverbrauch im Blick behalten, kann man sogenannte „Smart Shower Meter“ nutzen, so die Verbraucherschützer. Die Messgeräte kann man zwischen Duschschlauch und Duscharmatur schrauben – so bekommt man sofort Rückmeldung zum eigenen Duschverhalten und dem Warmwasserverbrauch.
Tipp: Um die eigene Duschzeit besser einschätzen zu können, kann man auch parallel zum Wasser ein Musikstück laufenlassen, dass genauso lang ist wie die gewünschte Duschzeit. So bekommt man schnell ein Gefühl dafür.
Mit Material der dpa.
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