Utopia Image

E-Auto-Abo: Was kostet es dich und was spricht dafür?

E-Auto-Abo: Für wen es sich wann lohnen kann
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - Juice

Wer sich heute ein Elektroauto anschaffen möchte, kann auch in Deutschland aus immer mehr Modellen wählen. Dabei steht längst nicht mehr nur das klassische Kaufgeschäft im Vordergrund: Im Vergleich zum Leasing oder einem Mietwagen gibt es mit dem E-Auto-Abo eine modernere Mobilitätsform. Wir erklären, wie sie funktioniert.

Wer über ein E-Auto nachdenkt, sollte neben dem Kauf oder Leasing eine weitere Option ins Auge fassen: Ein E-Auto-Abo. Doch was versteht man unter einem Elektroauto-Abo? Es ersetzt potenziell mehrere Arten der Fahrzeughaltung und dient als Alternative zum klassischen Autokauf, dem Carsharing, einer Miete oder auch Leasing.

Das Prinzip eines Abonnements kennt man aus anderen Lebensbereichen – vom Deutschlandticket über die Zeitung bis hin zu einer Software: Der:die Verbraucher:in abonniert etwas für einen bestimmten Zeitraum, statt es dauerhaft zu besitzen.

Letztlich handelt es sich bei einem E-Auto-Abo also um eine Art Langzeitmiete, auch wenn dieser Begriff eher nach klassischem Mietwagen klingt. Auch Elektroauto-Flatrate oder E-Auto-Flat sind passende Bezeichnungen.

Was spricht für ein Elektroauto-Abo? Die Faktoren Geld und Zeit

Natürlich gestaltet sich das Abo für einen (elektrischen) Pkw etwas aufwendiger als das für eine Zeitschrift. Im monatlichen Abo-Preis für ein Elektroauto sind in der Regel folgende Komponenten enthalten, um die du dich nicht separat zu kümmern brauchst:

  • Zulassungsgebühren
  • Kfz-Steuer
  • Kfz-Versicherung
  • Wartungskosten/Fahrzeugcheck
  • Reifenwechsel

Das ist ziemlich praktisch, denn so lässt sich bei einem E-Auto-Abo nicht nur Geld sparen, sondern auch Zeit, die du sonst in Werkstattbesuche oder Papierkram stecken müsstest. Wofür man als Abonnent:in hingegen selbst zuständig ist: fürs Tanken, oder im Fall von Elektroautos für den Autostrom der Batterie.

E-Auto-Abo abschließen: Voraussetzungen und was man dafür braucht

Mal eben am Smartphone ein Elektroauto-Abo abschließen? Ganz so einfach geht’s leider nicht, doch sind die bürokratischen Hürden vergleichsweise niedrig. Die Volljährigkeit und der Besitz einer Fahrerlaubnis sind die Grundvoraussetzung, reichen bei vielen Auto-Abo-Anbietern aber noch nicht aus.

Stattdessen orientieren sich die Vorgaben an der klassischen Autovermietung: Eine gewisse Fahrerfahrung wird vorausgesetzt, dazu kommt ein Mindestalter, etwa 21 oder sogar 24 Jahre. Je nach Anbieter steigt aus Sicherheitsgründen das Mindestalter für schwerer zu steuernde Fahrzeuge (z.B. Elektro-SUV) – oder es wird teurer, wenn der E-Auto-Abonnent jünger ist.

Auch eine Altersbegrenzung nach oben – 75 Jahre – gehört bei den meisten Auto-Abo-Anbietern zu den Bedingungen. Eine positive Schufa-Auskunft sowie Bonitätsinformationen sind meist ebenfalls von Bedeutung.

Gut zu wissen: Die Mindestlaufzeit für ein Auto-Abo beträgt häufig sechs Monate, mehrere Anbieter gewähren aber auch kürzere Laufzeiten, wie etwa ein oder zwei Monate.

E-Auto-Flat: Anbieter und was es monatlich kostet

Im Mittelpunkt eines Elektroauto-Abos steht unweigerlich die monatliche Abo-Rate. Sie deckt in der Regel sämtliche Ausgaben ab, die mit einem Fahrzeug verbunden sind – bis auf das oben angesprochene Laden.

Welche Kosten werden für ein abonniertes E-Auto also fällig? Die Einstiegspreise beginnen aktuell bei etwa 300 bis 400 Euro, je nach Fahrzeugkategorie wächst dieser Betrag bis über 1.000 Euro. Die genaue Höhe hängt vor allem vom gewählten BEV-Modell und der Vertragslaufzeit ab. Günstigere Konditionen bieten kleine, preiswerte Elektrofahrzeuge in Kombination mit einer langen Laufzeit.

Elektroauto-Abo namens „Mini Subscribe“ mit einem Mini Cooper
Mini bot hierzulande als einer der ersten Hersteller ein eigenes Elektroauto-Abo an, unter dem Namen „Mini Subscribe“ – und das bis heute. (Foto: BMW Group)

Zusätzlich zur Monatsrate können weitere Gebühren anfallen. Dazu gehören beispielsweise Aktivierungskosten beim Vertragsbeginn, die Lieferung, Kautionen (insbesondere bei hochpreisigen Fahrzeugen) sowie für Sonderleistungen wie die Erlaubnis zusätzlicher Fahrer:innen oder die Absenkung des Mindestalters. Eine Anzahlung wird selten fällig.

Zahlreiche Unternehmen haben sich auf das Anbieten von (Elektro-)Auto-Abos bzw. -Flatrates fokussiert. Manche davon haben sogar ausschließlich Stromer im Angebot. Bekannte Anbieter sind hierzulande beispielsweise:

  • Finn
  • Instadrive
  • ViveLaCar
  • Faaren
  • Nextmove
  • Like2drive
  • Miles
  • Autohaus Tabor

Neben spezialisierten Abo-Anbietern vertreiben auch Autohersteller sowie Versicherungen entsprechende Angebote; dazu gehören Mini, Hyundai oder auch die HUK-Coburg. Selbst klassische Autovermieter wie Sixt sind auf den Zug der Auto-Abos aufgesprungen.

E-Auto-Abo im Vergleich zu Leasing, Carsharing & Co.

Das E-Auto-Abo schließt eine Lücke zwischen Kaufen und Mieten, bietet sich zudem als Alternative zu Leasing und Carsharing an. Worin aber bestehen die genauen Unterschiede?

Auto-Abo vs. Leasing

  • Pro Auto-Abo: Anders als beim Leasing (und beim Autokauf) kümmerst du dich beim E-Auto-Abo nicht selbst um Instandhaltung, Versicherung oder Steuer. Auch der Vertrag fällt im Vorfeld weniger umfangreich aus. Beim (E-)Auto-Abo sticht besonders die Zeitersparnis hervor. Gleiches gilt für die höhere Flexibilität im Hinblick auf Laufzeit und Wahl des Fahrzeugs – beim Elektroauto-Abo ist öfter ein Modellwechsel möglich.
  • Pro Leasing: Die monatlichen Fixkosten beim Leasing fallen vergleichsweise geringer aus.
Unsicher E-Auto Tesla
Welches E-Auto-Modell am besten zu dir passt, hängt ganz von deinen Bedürfnissen ab. (CC0 / Unsplash.com / Jenny Ueberberg)

Auto-Abo vs. Carsharing

  • Pro Carsharing: Auch beim Carsharing musst du dich weder um Haltungskosten noch Service sorgen. Die Kosten für Strom (oder Treibstoff) fallen ebenfalls nicht ins Gewicht, denn gezahlt wird nach Zeit und Strecke, oft minutengenau. Feste Gebühren gibt es hier in der Regel nicht; einige Anbieter verlangen aber eine monatliche Grundgebühr, um das Carsharing-Angebot nutzen zu können.
  • Pro Auto-Abo: Beim Carsharing steht (d)ein Elektroauto anders als beim Abo nicht jederzeit einfach dort, wo du es benötigst. Stattdessen muss man das Fahrzeug erst organisieren, beispielsweise über eine App – und das kann gelegentlich dauern.

Elektroauto abonnieren vs. mieten

Und der Unterschied zwischen Auto-Abo und Mietwagen? Hier wird es kniffliger, denn beide Varianten ähneln sich sehr. Auch klassische Mietwagen-Anbieter bieten ihre Modelle in Form einer sogenannten Langzeitmiete mit Laufzeiten von über einem Monat an. Vergleicht man die Preise, unterscheiden sich Langzeitmiete und Auto-Abo/-Flatrate jedoch: Bei einem Mietvertrag werden für einen Monat zumeist höhere Beträge fällig als bei einem E-Auto-Abo.

Beim E-Auto-Abo steht, wie bei allen Abos, eine längere Kundenbindung im Vordergrund. So kann die Laufzeit relativ unkompliziert verlängert werden. Alternativ wird nach Ablauf der vereinbarten Dauer gekündigt – oder vielleicht ein anderes Elektroauto abonniert.

Elektroauto fahren: Abo, Carsharing oder Miete?

Egal ob abonnieren, sharen, kurz oder lang mieten, leasen oder gar (gebraucht) kaufen – welches Elektroauto-Modell sich für dich anbietet, ist vor allem eine Frage des Bedarfs. Grundsätzlich gilt: Je flexibler du mit dem Stromer sein willst, desto teurer wird es pro gefahrenem Kilometer.

Tipp: Wenn du es genau wissen willst, schätzt du deinen Fahrbedarf im gewünschten Zeitraum möglichst exakt ein, legst eine Tabelle an und rechnest dann aus, mit welcher Mobilitätsform du am günstigsten davonkommst. Das kostet dich vielleicht ein bisschen Zeit, doch der Bedarf ist in der Regel so individuell, dass pauschale Empfehlungen nicht weiterführen. Zudem unterliegt das Marktumfeld einem ständigen Wandel.

Wann ist ein E-Auto-Abo sinnvoll? Wenn du …

  • … mit dem Besitz eines eigenen Autos nicht viel anfangen kannst.
  • … für mehrere Wochen ein Auto brauchst, danach aber nicht mehr. Dies kann etwa beruflich der Fall sein, weil du einige Zeit in einer anderen Stadt oder Region lebst. Vielleicht willst du auch nur länger in den Urlaub fahren?
  • … keine Lust auf die Formalitäten und Umstände eines Autokaufs und -verkaufs sowie ein Leasing hast.
  • … für mehrere Wochen testen willst, wie sich ein bestimmtes Elektroauto in der Dauernutzung macht.
  • … einige Monate einen Wagen fahren willst, dessen Kaufpreis du dir nicht leisten wollen würdest.

Auto-Abo gibt es auch für Hybridfahrzeuge

Ein Auto-Abo lässt sich nicht nur für rein elektrische Fahrzeuge, sondern auch weitere Antriebsarten abschließen: Neben herkömmlichen Verbrennern gehören auch Modelle mit Hybridantrieb dazu. Diese Gattung erfreut sich einer großen Beliebtheit und dient als Übergangslösung („Brückentechnologie“) hin zu E-Autos.

hybridgate plug-in-hybrid studie co2
Auch Hybridfahrzeuge gibt es inzwischen im Auto-Abo. (Foto: Pixabay/ CC0/ goranh)

Wie sieht es beim Hybrid-Auto-Abo im Hinblick auf Nachhaltigkeit aus? Zumeist besser als bei Benzinern oder Dieseln, vorausgesetzt, man nutzt den eingebauten Elektromotor und fährt den Hybrid nicht mit fossilen Kraftstoffen, sondern am besten mit Ökostrom.

Elektroauto im Abo: Kehrseite und mögliche Kostenfallen

Gibt es beim E-Auto-Abo auch negative Aspekte? Bei manchem Abo-Anbieter muss das Modell spätestens nach einem Jahr getauscht werden, oder die Laufzeit ist von vornherein auf zwölf Monate begrenzt.

Abgesehen davon existiert die ein oder andere potenzielle Kostenfalle:

  • Trotz maximaler Flexibilität kann es eine Kündigungsfrist von zuweilen drei Monaten geben. Falls man sein Abo-Auto vorzeitig zurückgeben möchte oder muss, lauern hier also mögliche Unkosten.
  • Zudem beinhalten Abo-Verträge eine Kilometerbegrenzung – wird diese überschritten, kostet es extra.
  • Außerdem verlangen manche Anbieter zum Beginn des Elektroauto-Abos eine Kaution.

Fazit: Wann sich ein E-Auto-Abo für dich lohnt

Utopia meint: Nur um Kosten zu sparen, lohnt sich ein E-Auto-Abo meistens nicht. Finanziell kommst du mit einem Fahrzeug vom Gebrauchtwagenmarkt langfristig günstiger weg. In Sachen Pragmatismus und Flexibilität handelt es sich hingegen um eine attraktive Alternative. Empfehlenswert, falls langfristig ein Auto gebraucht wird: Per Abo für einige Zeit mit einem Modell auf Tuchfühlung gehen – und sich bei Gefallen für einen Kauf entscheiden.

Und: Besser fürs Klima ist ein E-Auto allemal – zumindest dann, wenn es mit Ökostrom betankt wird. Was irgendwann hoffentlich ausnahmslos der Fall ist.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

War dieser Artikel interessant?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: